Ewgenija Radanowa

bulgarische Shorttrackerin und Radsportlerin

Ewgenija Nikolowa Radanowa (bulgarisch Евгения Николова Раданова; * 4. November 1977 in Sofia) ist eine ehemalige bulgarische Shorttrackerin und Radsportlerin. Sie gewann im Shorttrack zahlreiche Medaillen bei Olympischen Spielen, Weltmeisterschaften und vor allem bei Europameisterschaften, wo sie die mit Abstand erfolgreichste Teilnehmerin ist. Zwischen 5. August 2014 und 7. November war sie amtierende Ministerin für Sport und Sportbildung Bulgariens.

Ewgenija Radanowa
Nation Bulgarien Bulgarien
Geburtstag 4. November 1977
Geburtsort Sofia
Größe 166 cm
Gewicht 65 kg
Karriere
Verein Slavia Sofia SC
Status zurückgetreten
Karriereende 2010
Medaillenspiegel
Olympische Medaillen 0 × Goldmedaille 2 × Silbermedaille 1 × Bronzemedaille
WM-Medaillen 2 × Goldmedaille 4 × Silbermedaille 10 × Bronzemedaille
EM-Medaillen 9 × Goldmedaille 7 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
 Olympische Winterspiele
Silber 2002 Salt Lake City 500 m
Bronze 2002 Salt Lake City 1500 m
Silber 2006 Turin 500 m
 Shorttrack-Weltmeisterschaften
Bronze 1995 Gjøvik 3000 m
Bronze 1998 Wien 1500 m
Bronze 1998 Wien 3000 m
Silber 1999 Sofia 500 m
Bronze 1999 Sofia Staffel
Gold 2000 Sheffield 500 m
Bronze 2001 Jeonju Mehrkampf
Silber 2001 Jeonju 1500 m
Bronze 2001 Jeonju 3000 m
Bronze 2001 Jeonju Staffel
Bronze 2002 Montreal Mehrkampf
Silber 2002 Montreal 500 m
Bronze 2002 Montreal 1000 m
Silber 2002 Montreal 3000 m
Gold 2003 Warschau 1000 m
Bronze 2003 Warschau Staffel
 Shorttrack-Europameisterschaften
Silber Malmö 1997 Staffel
Silber Oberstdorf 1999 Mehrkampf
Silber Oberstdorf 1999 Staffel
Gold Bormio 2000 Mehrkampf
Gold Bormio 2000 Staffel
Gold Den Haag 2001 Mehrkampf
Gold Den Haag 2001 Staffel
Gold Grenoble 2002 Mehrkampf
Silber Grenoble 2002 Staffel
Gold St. Petersburg 2003 Mehrkampf
Gold Zoetermeer 2004 Mehrkampf
Silber Turin 2005 Mehrkampf
Gold Krynica-Zdrój 2006 Mehrkampf
Gold Sheffield 2007 Mehrkampf
Silber Ventspils 2008 Mehrkampf
Silber Ventspils 2008 Staffel
Platzierungen im Shorttrack-Weltcup
 Debüt im Weltcup November 1997
 Weltcupsiege 7
 Gesamtweltcup 2. (98/99); 2. (99/00); 2. (00/01)
2. (01/02); 3. (02/03)
 500-m-Weltcup 3. (99/00); 1. (00/01); 3. (01/02)
2. (02/03); 2. (05/06)
 1000-m-Weltcup 3. (98/99); 2. (99/00); 3. (00/01)
3. (02/03); 3. (05/06)
 1500-m-Weltcup 2. (98/99); 2. (99/00); 2. (01/02)
3. (02/03)
 Podiumsplatzierungen 1. 2. 3.
 500 Meter 5 7 9
 1000 Meter 1 4 4
 1500 Meter 0 4 5
 3000 Meter 1 3 3
 Staffel/Team 0 1 4
letzte Änderung: 8. Januar 2012

Biografie Bearbeiten

Radanowa kam schon mit etwa zehn Jahren über das Eisschnelllaufen zum Shorttrack. Sie startete für den Verein Slavia Sofia SC und wurde von Iwan Pandow und Julian Angelow trainiert. Sie nahm seit 1994 an internationalen Meisterschaften teil. Radanowa startete im November 1997 erstmals im neu eingeführten Weltcup. In der Saison 1998/99 gewann sie ihr erstes Weltcuprennen. In den folgenden Jahren erreichte sie regelmäßig Podestplätze und vordere Ränge in den Weltcup-Gesamtwertungen, darunter einen Sieg im 500 m-Weltcup. Sie beendete ihre Karriere nach den Olympischen Spielen 2010 in Vancouver.

Zwischen 2002 und 2004 trat Radanowa auf Anraten ihres Trainers auch im Bahnradsport an. Sie nahm an den Weltmeisterschaften 2003 in Stuttgart und 2004 in Melbourne teil. Ihre besten Resultate waren Rang 14 im Sprint und Rang 16 im 500 m-Zeitfahren. Sie startete bei den Olympischen Sommerspielen 2004 in Athen und errang im Sprint Rang zwölf.

Radanowa stellte zwischen 1998 und 2001 vier Weltrekorde im Shorttrack auf. Der letzte Weltrekord über 500 m hatte dabei sieben Jahre Bestand. Sie war die erste bulgarische Athletin, die zwei Medaillen bei Olympischen Winterspielen gewann, und die erste, die sowohl an Sommer- als auch an Winterspielen teilnahm.[1]

Erfolge im Shorttrack Bearbeiten

Olympische Spiele Bearbeiten

Radanowa nahm an insgesamt sechs Olympischen Spielen teil, darunter fünf Winterspielen. Sie gewann zwei Silber- und eine Bronzemedaille.

Weltmeisterschaften Bearbeiten

Radanowa bestritt mehr als zehn Weltmeisterschaften, wobei sie bei sieben Meisterschaften mindestens eine Medaille gewinnen konnte. Insgesamt errang sie zwei Gold-, vier Silber- und zehn Bronzemedaillen.

Europameisterschaften Bearbeiten

Radanowa ist die erfolgreichste Teilnehmerin bei Europameisterschaften. Sie gewann neun Goldmedaillen, sieben im Mehrkampf und zwei mit der Staffel, sowie sieben Silbermedaillen, drei im Mehrkampf und vier mit der Staffel. Noch imposanter ist die Bilanz, wenn man auch die Ergebnisse auf den Einzelstrecken berücksichtigt. Über diese Strecken werden zwar offiziell keine Titel vergeben, trotzdem bekommen die platzierten Athleten sog. kleine Medaillen. Mit den Ergebnissen aus dem Mehrkampf, den Einzelstrecken und der Staffel konnte Radanowa 38 Gold-, zwölf Silber- und vier Bronzemedaillen gewinnen. Im Jahr 2001 schaffte sie es als bislang einzige Athletin, alle sechs möglichen Titel zu erringen.

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Speed skater Evgenia Radanova ready to raise new generation. Archiviert vom Original am 8. Juli 2011; abgerufen am 11. November 2011 (englisch).