Eva Verena Müller

deutsche Schauspielerin

Eva Verena Müller (* 1979 in Darmstadt[1][2]) ist eine deutsche Schauspielerin.

Leben Bearbeiten

Ausbildung und Theater Bearbeiten

Eva Verena Müller absolvierte ihr Schauspielstudium von 2000 bis 2004 an der Folkwang-Hochschule in Essen.[3] Während ihrer Ausbildung wirkte sie bereits in Produktionen am Düsseldorfer Schauspielhaus mit und gastierte am Rheinischen Landestheater Neuss.

Noch vor ihrem Abschluss erhielt sie ihr erstes Festengagement am Schlosstheater Moers, wo sie bis 2007 blieb, und Hauptrollen wie Ophelia und Antigone spielte. Für ihre Darstellung der Ophelia wurde sie 2004 als „Beste Nachwuchsschauspielerin NRW“ ausgezeichnet.[3] In den Jahren 2007 und 2008 gastierte sie am Schauspiel Bonn. In der Spielzeit 2008/09 war als Iphigenie in Iphigenie auf Tauris mit dem Euro-Studio Landgraf auf Tournee.[4]

Nach Arbeiten am Schauspiel Leipzig und beim Theater unterm Dach in Berlin, wo sie unter der Regie von Konstanze Lauterbach und Amina Gusner spielte, war sie von 2009 bis 2011 für zwei Spielzeiten festes Ensemblemitglied an den Bühnen der Stadt Gera.

In der Spielzeit 2010/11 trat sie erstmals am Schauspiel Dortmund auf. Ihr Debüt in Dortmund gab sie in der Inszenierung Visitor Q (Regie: Martin Laberenz), die 2011 zum NRW-Theatertreffen eingeladen wurde. Ab der Spielzeit 2011/12 gehörte sie bis 2019 fest zum Ensemble am Schauspiel Dortmund. Zur Spielzeiteröffnung 2011/12 spielte sie die Christine Linde in Ibsens Nora (Regie: Kay Voges). In den folgenden Spielzeiten stand sie dort u. a. in Inszenierungen von Marcus Lobbes, Andreas Beck und Claudia Bauer auf der Bühne. In der Spielzeit 2012/13 verkörperte sie die Tante Abby Brewster in einer Bühnenfassung des Filmklassikers Arsen und Spitzenhäubchen unter der Regie von Peter Jordan.[5] In Kay Voges’ Hamlet-Inszenierung (Premiere: Spielzeit 2014/15) verkörperte sie die Titelfigur.[3][6] Am Opernhaus Dortmund trat sie in Philip Glass’ Oper Einstein on the Beach (Premiere: April 2017) auf.[7]

Am Staatstheater Hannover übernahm sie die Rolle des zur Hauptfigur aufgewerteten Teufels Samiel in Der Freischütz (Premiere: Dezember 2015) in einer bei Publikum, Politikvertretern und Kritikern umstrittenen Inszenierung der Oper von Kay Voges.[8][9][10][11]

In der Spielzeit 2018/19 war sie Darstellerin in der Simultaninszenierung Die Parallelwelt, eine Ko-Produktion des Schauspiels Dortmund und des Berliner Ensembles, bei der sie neben Regisseur Kay Voges, Alexander Kerlin (Dramaturgie/Buch) erstmals auch als Autorin hervortrat.[12]

Film und Fernsehen Bearbeiten

Eva Verena Müller stand auch für mehrere Kino- und zahlreiche Fernsehproduktionen vor der Kamera. Für das Kino arbeitete sie u. a. mit den Regisseurinnen Anja Jacobs („Einer wie Bruno“ 2010), Mathias Kutschmann („Radio Heimat“, 2015), Caroline Link („Der Junge muss an die frische Luft“, 2017) und Til Schweiger („Die Rettung der uns bekannten Welt“, 2020).

In der TV-Serie Heiter bis tödlich: Koslowski & Haferkamp (2014) spielte sie in einer durchgehenden Nebenrolle Sylvia Koslowski, die Ex-Frau des Privatermittlers Martin Koslowski (Sönke Möhring).[3][13]

2017 übernahm sie eine Episodenrolle in der RTL-Serie Sankt Maik, in der sie die Geliebte von Berthold Erdmann (Sebastian Schwarz) spielte. In der 10. Staffel der ZDF-Serie SOKO Stuttgart (2018) übernahm sie einer der Episodenhauptrollen als Controllerin der Gesundheitsbehörde, von der Kommissar Stoll (Peter Ketnath) wertvolle Informationen erhält.[14] 2019 stand sie im Drama über Magersucht Aus Haut und Knochen an der Seite von Oliver Mommsen vor der Kamera.

In der Fernsehreihe über die Gerichtsvollzieherin Billy Kuckuck (2019, 2021) verkörpert sie in der Rolle der Staatsanwältin und Juristin Susanne Hartmann die beste Freundin der weiblichen Hauptfigur.[15]

2019 drehte sie die erste Staffel der Netflix-Serie Barbaren, in der sie Irimina, die Mutter der Hauptfigur Thusnelda verkörperte. 2021 übernahm sie die Rolle der Staatsanwältin Alexandra Lubowna in dem ZDF-Film Du sollst hören. Im selben Jahr stand sie für die zweite Staffel der Netflix-Serie Barbaren vor der Kamera. 2022 wirkte sie in der Disney+-Serie Die drei !!! als Mutter der Hauptfigur Franzi mit. 2023 spielte sie an der Seite von Jan Josef Liefers und Axel Prahl im Münsteraner Tatort Der Mann, der in den Dschungel fiel die Agentin und Partnerin von Stan Gould (Detlev Buck), Sabina Kupfer.

Wissenschaft Bearbeiten

2017 absolvierte Eva Verena Müller den Master-Abschluss in Umweltwissenschaften an der Universität Rostock. Ihre Masterarbeit widmete sie den Ökosystemdienstleistungen von Mooren. 2019 schloss sie ihre Promotion an, die sie 2022 an der Universität Trier mit dem Titel „Dr. rer. nat“ abschloss. In ihrer Doktorarbeit Analysis of forest-specific ecosystem services with regard to water balance components: runoff and groundwater formation, die in das EU-Projekt „Nutrient Cycling ECOSERV“ integriert war, spezialisierte sie sich auf die Hydrologie des Waldes.[16][17] Seit 2022 ist sie Verantwortliche für den Bereich Hydrologie am Forschungsinstitut für Waldökologie und Forstwirtschaft (FAWF) in Trippstadt, Rheinland-Pfalz. Außerdem ist sie Sprecherin der Arbeitsgruppe „Wasserrückhalt im Wald“ der Deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e.V. (DWA), für die sie vor verschiedenen Expertengremien spricht.

Privates Bearbeiten

Eva Verena Müller, die über Erfahrung im Jazz Dance und Modern Dance verfügt, tritt gelegentlich auch als Sängerin (Mezzosopran) auf.[1][3] Sie ist verheiratet und lebt in Bottrop.[3]

Filmografie (Auswahl) Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b Eva Verena Müller bei schauspielervideos.de. Abgerufen am 1. Dezember 2019.
  2. Eva Verena Müller. Profil und Vita bei CASTFORWARD. Abgerufen am 1. Dezember 2019.
  3. a b c d e f Eva Verena Müller ist auch im Tanz und Gesang zuhause. Vita. VOX vom 6. November 2014. Abgerufen am 1. Dezember 2019.
  4. Iphigenie auf Tauris (Memento des Originals vom 26. Februar 2021 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.inken-gusner.de. Offizielle Internetpräsenz der Kostümbildnerin Inken Gusner. Abgerufen am 1. Dezember 2019.
  5. Klassiker im Gothic-Gewand@1@2Vorlage:Toter Link/www.derwesten.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Dezember 2023. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.. Aufführungskritik. In: Der Westen vom 1. Januar 2013. Abgerufen am 1. Dezember 2019.
  6. Wum und Wendelin bei Shakespeare. Aufführungskritik. In: Neue Ruhr Zeitung vom 14. September 2014. Abgerufen am 1. Dezember 2019.
  7. Einstein on the Beach. Aufführungskritik. In: Online Musik Magazin. Abgerufen am 1. Dezember 2019.
  8. Warum der "Freischütz" in Hannover polarisiert (Memento des Originals vom 25. Oktober 2020 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.haz.de. Aufführungskritik. In: Hannoversche Allgemeine Zeitung vom 15. Dezember 2015. Abgerufen am 1. Dezember 2019.
  9. Gescheiterte Nationaloper – Gelungener „Freischütz“ in Hannover. Aufführungskritik. In: Neue Musikzeitung vom 16. Dezember 2015. Abgerufen am 1. Dezember 2019.
  10. Gehen wir Freikugeln gießen mit Pegida. Aufführungskritik. In: WELT vom 14. Dezember 2015. Abgerufen am 1. Dezember 2019.
  11. "Sonst können Sie die Oper ganz zuschließen" (Memento des Originals vom 25. Oktober 2020 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.haz.de. In: Hannoversche Allgemeine Zeitung vom 15. Dezember 2015. Abgerufen am 1. Dezember 2019.
  12. Die Parallelwelt. In: der Freitag. Abgerufen am 1. Dezember 2019.
  13. Eva Verena Müller ist Sylvia Koslowski. Rollenprofil. Offizielle Internetpräsenz Das Erste. Abgerufen am 1. Dezember 2019.
  14. SOKO Stuttgart: Kollateralschaden. Handlung, Besetzung und Bildergalerie. Abgerufen am 1. Dezember 2019.
  15. Reihe „Billy Kuckuck – Eine gute Mutter“. TV-Kritik bei Tittelbach.tv. Abgerufen am 1. Dezember 2019.
  16. ANALYSIS OF FOREST-SPECIFIC ECOSYSTEM SERVICES WITH REGARD TO WATER BALANCE COMPONENTS: RUNOFF AND GROUNDWATER RECHARGE IN THE FOREST, abgerufen am 11. September 2023
  17. Nutrient cycling, abgerufen am 11. September 2023