European Maccabi Games 2015

Sportveranstaltung
14. European Maccabi Games
Veranstaltungsorte Berlin (Deutschland)
Teilnehmende Länder 36
Teilnehmende Athleten ca. 2050
Sportarten 19
Eröffnung 27. Juli 2015
Abschluss 5. August 2015
Chronik
Frühere Makkabiot

Die 14. European Maccabi Games (EMG2015) wurden vom 27. Juli bis zum 5. August 2015 in Berlin abgehalten. Die europäische Makkabiade findet im Vier-Jahres-Rhythmus statt, jeweils zwei Jahre nach der Makkabiade in Israel. Deutschland war zum ersten Mal als Austragungsort ausgewählt worden.

Über 2000 Sportler aus 36 Ländern nahmen teil, die sich in 19 Sportarten maßen.[1] Hauptaustragungsort der Spiele war das Olympiagelände Berlin.

Sportarten Bearbeiten

Die Spiele wurden in folgenden 19 Sportarten ausgetragen: Badminton, Basketball, Bridge, Dressurreiten, Fechten, Feldhockey, Fußball, Futsal, Golf, Halbmarathon, Schach, Schwimmen, Squash, Tennis, Ten Pin Bowling, Tischtennis, Triathlon, Volleyball, Wasserball. Der Eintritt zu den Wettkämpfen war für alle Zuschauer frei.

Eröffnungsfeier Bearbeiten

Die offizielle Eröffnungsfeier der größten jüdischen Sportveranstaltung Europas fand am 28. Juli 2015 in der Waldbühne statt, wo 1936 bei den olympischen Spielen im nationalsozialistischen Deutschland die Wettkämpfe im Geräteturnen ausgetragen wurden. Bundespräsident Joachim Gauck übernahm die Schirmherrschaft über die 14. European Maccabi Games und hielt die Eröffnungsrede. Einen Staatschef als Schirmherr einer europäischen Makkabiade hatte es vorher noch nicht gegeben. Die Eröffnungsfeier wurde vom israelischen Produzenten Ran Tzahor konzipiert. Der Abend wurde von Palina Rojinski moderiert. Die traditionelle Entzündung des Makkabi-Feuers erfolgte erstmals durch eine Gruppe Motorradfahrer – in Erinnerung an die Motorradfahrer, die 1931 in einer Tour durch ganz Europa die Nachricht der erstmals stattfindenden Maccabiah in die Welt trugen. Unter anderem traten der deutsch-muslimische Sänger Adel Tawil und der amerikanisch-jüdische Künstler Matisyahu gemeinsam auf.[2][3]

Sportstätten Bearbeiten

Bewusst gewählter Hauptaustragungsort der Spiele war der Olympiapark in Berlin. An diesem Ort wurden in der Zeit des Nationalsozialismus die olympischen Sommerspiele von 1936 ausgetragen, die Teilnahme jüdischer Sportler jedoch unterbunden.[4]

Unterkunft Bearbeiten

Die 2300 Sportler waren im Estrel, Berlins größtem Hotel untergebracht. Damit wohnten zum ersten Mal während einer Makkabiade alle Teilnehmer unter einem Dach.[5]

Sportpaten Bearbeiten

Die ersten Spiele in Deutschland wurden von prominenten „Sportpaten“ unterstützt, darunter der Tischtennis-Profi und Olympia-Medaillengewinner Dimitrij Ovtcharov und die Schwimmerin Sarah Poewe. Sie war die erste jüdische Athletin, die nach 1945 für Deutschland bei den olympischen Sommerspielen 2004 in Athen eine Medaille (Bronze in 4 × 100 m Lagen) gewann. Botschafter der European Maccabi Games 2015 in Berlin war Marcel Reif.[6]

Zitate Bearbeiten

Die Wahl des Veranstaltungsortes hatte eine politische Bedeutung, mit der Teilnehmer und Politiker eine Botschaft für Toleranz und Offenheit und gegen Antisemitismus und Rassismus vermitteln wollen.

  • Aus der Eröffnungsansprache des Bundespräsidenten Joachim Gauck: „Die Makkabi Spiele sind gewissermaßen zu ihren Wurzeln zurückgekehrt, denn die jüdische Sportbewegung ist ursprünglich in Deutschland entstanden, auch als Antwort auf wachsende Judenfeindlichkeit in der Gesellschaft“.[7]
  • Bundeskanzlerin Angela Merkel schrieb in ihrem Grußwort im offiziellen Magazin: „Der von Deutschland begangene Zivilisationsbruch der Shoa steht tief in unserem Gedächtnis eingeschrieben. Angesichts der Vergangenheit kann Deutschland für die wiedererstarkte Vielfalt jüdischen Lebens unter uns und das neu gewachsene Vertrauen der Gäste aus dem Ausland nur zutiefst dankbar sein.“[8]
  • „Das sind die Spiele der Versöhnung“, sagte Alon Meyer, Präsident von Makkabi Deutschland.[8]

Siehe auch Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. EMG2015
  2. Feierliche Eröffnung der European Maccabi Games 2015, Visit Berlin.
  3. Ayala Goldmann: Was für ein Symbol. In: Jüdische Allgemeine. 7. Juli 2015, abgerufen am 4. Juni 2019.
  4. Offizielle Website der European Maccabi Games 2015 in Berlin. Abgerufen am 26. Juli 2015.
  5. Ann-Kathrin Seidel: Vier Fragen an... Interview mit Gert Rosenthal. In: Märkische Allgemeine. 28. Juli 2015, S. 3.
  6. Botschafter, Europäische Makkabi-Spiele. Abgerufen am 26. Juli 2015.
  7. Joachim Gauck eröffnet Maccabi Games in der Waldbühne (Memento vom 23. September 2015 im Internet Archive) auf: rbb-online, 28. Juli 2015. Abgerufen am 4. Juni 2019.
  8. a b Eine Entscheidung mit enormer Symbolkraft. In: Sächsische Zeitung. 16. Juli 2015.