EuronAid mit Sitz zuletzt in Den Haag, Niederlande war von 1980 bis 2008 ein Zusammenschluss von europäischen Nichtregierungsorganisationen zur gemeinsamen Bekämpfung des Hungers.

Die Organisation wurde von acht NGOs gegründet.[1]

Während große internationale NGOs Nahrungsmittelhilfe alleine bewältigen können und kleinere sich anderer Organisationen bedienen müssen, war EuronAid ein Zusammenschluss solcher kleinerer Hilfsorganisationen, um gemeinsam selbst Nahrungsmittelhilfe leisten zu können. Bis 1995 leistete es mit mehr als 20 Prozent der weltweiten Gesamthilfen den größten Einzelanteil an NGO-Nahrungsmittelhilfen.[2]

1995 war die Organisation weitgehend autonom von seinen Mitgliedern. Es kaufte und verteilte Nahrungsmittel auch im Auftrag der EU.[3]

2004 legte die Organisation dem Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP) eine Pilotstudie[4] am Beispiel des Sudans vor, die aufzeigte, dass Nahrungsmittelhilfen („Local and regional procurement“; LRP) bis dahin kaum langfristige Wirkung entfachten und die beim WFP bewirkte, dass dieses die Nahrungsmittelhilfen wissenschaftliche gründlich untersuchte.[5]

Mitglieder waren zuletzt beispielsweise Action Contre la Faim, ADRA, CARE Deutschland, Caritas, Diakonie Katastrophenhilfe, HELP – Hilfe zur Selbsthilfe, Hilfswerk Österreich, der Lutherische Weltbund, Oxfam, Plan International, Save the Children, die Deutsche Welthungerhilfe und World Vision Deutschland,[6]

Publikationen

Bearbeiten
  • EuronAid seminar on food aid EuronAid (Den Haag / Brussel) 1984
  • Jan Simmers: EuronAid. Vereniging van Europese Particuliere Organisaties voor Voedselen Noodhulp, 1985
  • Food aid in war affected areas: report and recommendations EuronAid 1991
  • Statutes EuronAid 1993
  • EuronAid NGO guidelines: food security and food aid programme of the European Commission EuronAid, 1999
  • The united approach of EuronAid EuronAid, 1999
  • DJ Walker; RA Boxall: Contributions to Rural Development by Local and Regional Procurement of Food Aid Den Hag: EuronAid 2004
Bearbeiten
  • Reste des Internetauftritts von EuronAid (Memento vom 31. März 2008 im Internet Archive)
  • A Retrospective: 1980 — 2008. (PDF; 29,5 MB) EuronAid, 2008, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 27. Juli 2010.@1@2Vorlage:Toter Link/www.euronaid.net (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  • Ehemaliger Netzauftritt von EuronAid (Memento vom 4. März 2005 im Internet Archive)
  • Literatur von und über EuronAid im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. Florian T. Furtak: Nichtregierungsorganisationen (NGOs) im politischen System der Europäischen Union: Strukturen, Beteiligungsmöglichkeiten, Einfluss. Tuduv, München 2001, ISBN 3-88073-580-8, S. 168.
  2. Edward J. Clay, Olav Stokke: Food aid and human security. Band 24 von EADI-book series. European Association of Development Research and Training Institutes (EADI), Genf; Routledge, 2000, ISBN 0714650846, ISBN 9780714650845, S. 274.
  3. Jenny Edkins: Whose hunger?: concepts of famine, practices of aid. University of Minnesota Press, Minneapolis 2000, ISBN 0816635072, ISBN 9780816635078, S. 98.
  4. Walker und Boxall, 2004
  5. Wil Hout: EU development policy and poverty reduction: enhancing effectiveness. Ashgate, Aldershot [u. a.] 2007, ISBN 978-0-7546-4895-6, S. 85–87.
  6. euronaid.net (Memento vom 8. Dezember 2004 im Internet Archive) (englisch).