Etienne Lorck (* 13. März 1860 in Düsseldorf; † 24. März 1933 in Köln) war ein deutscher Romanist.

Leben und Werk Bearbeiten

Etienne Lorck, der auch mit den Vornamen J. Etienne und Stefan erscheint, wuchs als Sohn eines norwegischen Malers in Düsseldorf auf. Er studierte in Straßburg, Oslo und Freiburg, dann (nach Auslandsaufenthalt in Italien, Frankreich und England) ab 1884 in Bonn. Von 1888 bis 1895 war er Französischlektor an der Universität Bonn. Er promovierte 1890 bei Wendelin Foerster mit Lautlehre eines Lateinisch-Bergamaskischen Glossars des XV. Jahrhunderts (erschienen u. d. T. Altbergamaskische Sprachdenkmäler. IX.-XV. Jahrhundert, herausgegeben und erläutert, Halle a.S. 1893). Ab 1895 war er Gymnasiallehrer in Essen und Barmen. 1901 wurde er zum Professor der französischen Sprache und Literatur an der Handelshochschule Köln (sein anglistischer Kollege war Arnold Schröer) und 1919 zum ordentlichen Professor der Universität zu Köln ernannt, deren englisches und romanisches Seminar aus der Handelshochschule hervorgingen. 1927 wurde er mit 67 Jahren emeritiert, vertrat sich aber noch selbst bis 1930. Sein Nachfolger war Leo Spitzer. Seit 1901 gehörte der dem Corps Hansea Köln an.[1]

Weitere Werke Bearbeiten

  • Passé défini, imparfait, passé indéfini. Eine grammatisch-psychologische Studie, Heidelberg 1914
  • Die "Erlebte Rede". Eine sprachliche Untersuchung, Heidelberg 1921

Literatur Bearbeiten

  • Bernhard König: Etienne (Stefan) Lorck und die Anfänge der romanischen Philologie in Köln, in: Lingua et Traditio. Geschichte der Sprachwissenschaft und der neueren Philologien. Festschrift für Hans Helmut Christmann zum 65. Geburtstag, hrsg. von Richard Baum, Klaus Böckle, Franz Josef Hausmann und Franz Lebsanft, Tübingen 1994, S. 517–528
  • Eugen Lerch: Von der Phantasie in der Sprache. Etienne Lorck zum 70. Geburtstag, in: Kölnische Zeitung 11. März 1930
  • Leo Spitzer: Verstand und Phantasie in der Sprache. Ein Nachruf auf Stefan Lorck, in: [Kölner] Stadt-Anzeiger 27. März 1933

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Kösener Corpslisten 1930, 84/5