Esmail Qaʾani

iranischer Generalmajor der iranischen Revolutionsgarde (IRGC) und Kommandeur der Quds-Brigaden

Esmail Qaʾani (persisch اسماعیل قاآنی, DMG Esmāʾil Qāʾānī), publiziert auch Esmail/Ismail Ghaani/Gha'ani/Qaani/Qa'ani[1], (* 8. August 1957 in Maschhad, Iran)[2] ist ein iranischer Generalmajor der iranischen Revolutionsgarde (IRGC) und Kommandeur der Quds-Brigaden.[3][4]

Esmail Qaʾani am 4. Januar 2020

Militärische Karriere Bearbeiten

1981 erhielt er seine militärische Ausbildung an der Imam Ali Offiziersakademie in Teheran. Er kämpfte anschließend gegen die kurdische Minderheit im Iran.[5]

Während des ersten Golfkriegs, bei dem er auch Qasem Soleimani kennenlernte, leitete Qaʾani die 5. Nasr-Brigade und die 21. Imam-Reza-Brigade im Kampf gegen Truppen von Sadam Hussein.[6][5]

Im Jahr 1997 wurde Qasem Soleimani durch Yahya Rahim Safavi zum Befehlshaber der Quds-Brigaden und Qaʾani als dessen Stellvertreter ernannt.[7] Qaʾani überwachte die finanziellen Auszahlungen an paramilitärische Gruppen, darunter die Hisbollah und eine Waffensendung für Gambia, die im Oktober 2010 in Nigeria abgefangen wurde.[8] Am 27. März 2012 wurde Qaʾani vom Office of Foreign Assets Control (OFAC) in die Liste der Specially Designated Nationals and Blocked Persons (SDN) aufgenommen.[9]

Nachdem Qasem Soleimani durch einen gezielten US-Drohnenangriff in der Nähe des Flughafens Bagdad getötet worden war, beförderte der iranische Führer Ali Khamenei am 3. Januar 2020 Esmail Qaʾani zum Kommandeur der Quds-Brigaden.[10][11]

Äußerungen im syrischen und irakischen Bürgerkrieg Bearbeiten

Am 25. Mai 2012 starben bei dem Massaker von Hula 108 Menschen. Die Ermittler der Vereinten Nationen kamen zu dem Schluss, dass dafür die Schabiha-Milizen verantwortlich seien.[12] Am 27. Mai gab Qaʾani der Iranian Students News Agency (ISNA) ein Interview mit den Worten: "Dank der Präsenz des Iran in Syrien – physisch und nicht physisch – wurden große Massaker verhindert ... wenn die Islamische Republik (Iran) nicht in Syrien gewesen wäre – das Massaker an seinem Volk hätte sich vervielfacht."[13] Das Interview wurde innerhalb weniger Stunden von der Website der ISNA gelöscht, Kopien blieben jedoch bei anderen Nachrichtenagenturen.[14] Laut Meir Javedanfar, einem iranisch-israelischen Experten für den Nahen Osten, war Qaʾanis Aussage "das erste Mal, dass ein hoher Offizier der IRGC zugab, dass die Quds-Truppe in Syrien operiert".[15]

Bei einer Feier zum Gedenken an Märtyrer am 5. Juli 2017 machte er geltend, dass die USA vergeblich 6 Billionen US-Dollar für den Irak und Afghanistan ausgegeben hätten, um den Iran anzugreifen. Er sagte auch: "Amerika hat mehr Verluste von uns erlitten, als wir Verluste von ihnen erlitten haben.""[16][17]

Am 13. Oktober 2017 lehnte US-Präsident Donald Trump die Atomabkommen mit dem Iran, das Joint Comprehensive Plan of Action (JCPOA) ab. Trump kündigte auch neue Sanktionen gegen die Iranische Revolutionsgarde an.[18][18] Qaʾani antwortete: „Wir sind kein kriegstreibendes Land. Aber jede militärische Aktion gegen den Iran wird bedauert ... Trumps Drohungen gegen den Iran werden Amerika Schaden zufügen ... Wir haben viele ... wie Trump begraben und wissen, wie man gegen Amerika kämpft.“[19]

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Iran’s supreme leader names new commander of Quds Force. In: aa.com.tr. 3. Januar 2020;.
  2. Esmail Ghaani: Who is Qasem Soleimani Successor? In: See.News. 3. Januar 2020, abgerufen am 3. Januar 2020 (englisch).
  3. معاون سلیمانی: اسد را نیروی قدس به تهران آورد. In: Radio Farda. Radio Farda, abgerufen am 2. Juni 2019 (persisch).
  4. Iran names deputy commander of Quds force to replace Soleimani after killing. In: CNBC. 3. Januar 2020, archiviert vom Original am 14. März 2020; abgerufen am 3. Januar 2020 (englisch).
  5. a b Dominik Peters: Neuer Quds-Kommandeur Ghaani: Technokrat des Terrors. In: Spiegel Online. 7. Januar 2020 (spiegel.de [abgerufen am 7. Januar 2020]).
  6. Iran’s supreme leader names new commander of Quds Force. In: aa.com.tr. Abgerufen am 4. Januar 2020 (englisch).
  7. Profile | The Canny General: Quds Force Commander Ghasem Soleimani. In: FRONTLINE - Tehran Bureau. Abgerufen am 3. Januar 2020 (englisch).
  8. Esmail Ghani. In: Iran Watch - Tracking Iran's Unconventional Weapon Capabilities. Abgerufen am 3. Januar 2020 (englisch).
  9. Specially Designated Global Terrorists Entries Added to OFAC’s SDN List on March 27, 2012. In: OFAC SDN Sanctions Removal Lawyers. Archiviert vom Original am 3. Januar 2020; abgerufen am 3. Januar 2020 (englisch).
  10. Iran names deputy commander of Quds force to replace Soleimani after killing. In: CNBC. 3. Januar 2020, archiviert vom Original am 14. März 2020; abgerufen am 3. Januar 2020 (englisch).
  11. Michael Crowley, Falih Hassan, Eric Schmitt: U.S. Strike in Iraq Kills Qassim Suleimani, Commander of Iranian Forces In: The New York Times, 2. Januar 2020. Abgerufen am 3. Januar 2020 (amerikanisches Englisch). 
  12. Most Houla victims killed in summary executions: U.N. In: Reuters. 29. Mai 2012, abgerufen am 4. Januar 2020 (englisch).
  13. News Agency Removes Report On Iran's 'Physical' Involvement In Syria. In: Radio Free Europe/Radio Liberty. 28. Mai 2012, abgerufen am 4. Januar 2020 (englisch).
  14. Archive of ISNA Ghaani Interview. In: Baztab.net. 27. Mai 2012, archiviert vom Original am 5. Februar 2013; abgerufen am 4. Januar 2020 (persisch).
  15. Syrian army being aided by Iranian forces. In: The Guardian. 28. Mai 2012, abgerufen am 4. Januar 2020 (englisch).
  16. Quds Force Commander: We’ve Inflicted More Losses to America than It's Done to Us. In: Middle East Institute. 13. Juli 2017, abgerufen am 4. Januar 2020 (englisch).
  17. آمریکا با ۶هزار میلیارد دلار هزینه ‌هیچ اقدامی علیه ایران نتوانست انجام دهد. In: Tasnim News Agency. 5. Juli 2017, abgerufen am 4. Januar 2020 (persisch).
  18. a b Trump threatens to rip up Iran nuclear deal unless US and allies fix 'serious flaws'. In: The Guardian. 13. Oktober 2017, abgerufen am 4. Januar 2020 (englisch).
  19. Senior Quds force commander says Trump's threats against Iran will damage U.S.: report. In: Reuters. 13. Oktober 2017, abgerufen am 4. Januar 2020 (englisch).