Ernst Alfred Stückelberg

Schweizer Historiker, Kunsthistoriker und Denkmalpfleger

Ernst Alfred Stückelberg (* 17. August 1867 in Basel; † 31. Juli 1926 ebenda) war ein Schweizer Historiker, Kunsthistoriker und Denkmalpfleger.

Leben und Werk Bearbeiten

Ernst Alfred Stückelberg, Sohn des Malers Ernst Stückelberg, studierte Geschichte und Kunstgeschichte in Basel, Berlin, Bonn und Zürich. 1890 wurde er an der Universität Zürich mit einer Dissertation über das Constantinische Patriziat zum Dr. phil. promoviert. 1893 habilitierte er ebenfalls in Zürich. Dort wirkte er von 1894 bis 1903 als Privatdozent, ab 1897 mit einem Lehrauftrag für Numismatik. Ab 1903 lehrte er an der Universität Basel, zuerst als Privatdozent, ab 1905 als ausserordentlicher Professor für christliche Altertumskunde.

1917 zu seinem 50. Geburtstag schuf Jakob August Heer für Stückelberg eine Gedenkmedaille und in der Schweizer Illustrierte erschien eine Geburtstagsschrift.[1]

1919 wurde er zum ersten öffentlichen Denkmalpfleger Basels ernannt. Stückelberg heiratete 1925 die Archäologin Helene Emilie, geborene Riggenbach (1897–1944). Sie war die Tochter des evangelischen Theologen und Hochschullehrers Eduard Riggenbach. 1934 heiratete sie den aus Schwerte stammenden Druckereibesitzer Paul Braus (1880–1950).[2]

Als Wissenschaftler forschte Stückelberg zur Geschichte der Heiligenverehrung, zur Christlichen Archäologie, zur Numismatik, Heraldik, Sphragistik und Epigrafik sowie zur Denkmalpflege. 1896 gehörte er zu den Begründern der Schweizerischen Gesellschaft für Volkskunde.

Schriften (Auswahl) Bearbeiten

  • Der Constantinische Patriciat, Basel 1891 (= Dissertation)
  • Longobardische Plastik, Zürich, 1896
  • Die Thronfolge von Augustus bis Constantin. Genealogische Studien zur Geschichte der römischen Kaiserzeit, Wien 1897
  • Der Münzsammler. Ein Handbuch für Kenner und Anfänger, Zürich 1899 (2. Aufl. 1919)
  • Der Kult der heiligen Euphrosyna von Basel. In: Basler Zeitschrift für Geschichte und Altertumskunde, Bd. 3, 1904, S. 37–46 (Digitalisat).
  • Das Wappen in Kunst und Gewerbe, Zürich 1901 (2. Aufl. Leipzig 1906)
  • Geschichte der Reliquien in der Schweiz, 2 Bände, Basel 1902, 1908
  • Die schweizerischen Heiligen des Mittelalters. Ein Hand- und Nachschlage-Buch für Forscher, Künstler und Laien, Zürich 1903
  • Denkmäler zur Basler Geschichte, Basel 1907 und 1912
  • Das Münster zu Basel, Basel o. J. (1908) (3. Aufl. 1927)
  • Die römischen Kaisermünzen als Geschichtsquellen, Basel 1909 (2. Aufl. 1915)
  • Die Bildnisse der römischen Kaiser und ihrer Angehörigen. Von Augustus bis zum Aussterben der Konstantine, Basel 1916
  • Basler Denkmalpflege. In: Heimatschutz = Patrimoine, Bd. 12, 1917, S. 33–40 (Digitalisat).
  • (Herausgeber) Basler Kirchen. Bestehende und eingegangene Gotteshäuser in Stadt und Kanton Basel, 4 Bände, Basel 1917–1922
  • Denkmäler des Königreichs Hochburgund vornehmlich in der Westschweiz, Zürich 1925
  • Die Ausgrabung zu Disentis. In: Basler Zeitschrift für Geschichte und Altertumskunde, Teil 1, Teil 2

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. 1917 Geburtstagsschrift
  2. Helene Riggenbach (1897–1944) in stroux. org, abgerufen am 27. Juni 2022.

Weblinks Bearbeiten