Eric Sindermann

deutscher Modedesigner und Gründer des Modelabels Dr. Sindsen

Eric Sindermann (* 29. Juli 1988 in Ost-Berlin) ist ein ehemaliger deutscher Handballer und Reality-Show-Darsteller. Des Weiteren betreibt er sein eigenes Modelabel „Dr. Sindsen“.[1][2]

Eric Sindermann bei einem Shooting seines eigenen Modelabels Dr. Sindsen am 15. April 2019

Familie Bearbeiten

Eric Sindermann wuchs in Berlin-Karow auf. Sein Vater Thomas Sindermann war Leiter der Mordkommission Berlin in der DDR.[3][4] Sein Onkel Michael Sindermann war Journalist bei der Zeitung Neues Deutschland.[5] Sein Onkel Peter Sindermann war Schauspieler. Sein Großvater Horst Sindermann war als Gegner des NS-Regimes mehr als zehn Jahre inhaftiert und wurde danach einer der hochrangigsten Politiker (SED) und Präsident der Volkskammer der DDR. Eric Sindermann ist geschieden und Vater einer Tochter.

Sportliche Laufbahn Bearbeiten

Eric Sindermann begann seine sportliche Karriere beim PSV Tegel Berlin. Er besuchte die Werner-Seelenbinder-Sportschule in Hohenschönhausen. Mit dem Ziel, in der Bundesliga zu spielen, wechselte er mit 14 Jahren in die Jugendmannschaft der SG Flensburg-Handewitt. Nach zwei Jahren suspendierte ihn der Trainer nach einem Streit für die neue Saison. Er schloss sich der HSG Tarp-Wanderup an. Sindermann spielte in der A-Jugend und schnupperte nebenbei bei den 1. Männern hinein, die zu diesem Zeitpunkt noch in der drittklassigen Regionalliga Nord spielten. Aufgrund einer Tätlichkeit während eines Spiels spielte er nicht bis zum Ende der Saison. Trotzdem wurde er Torschützenkönig der gesamten NOHV-Liga, der damals höchsten Jugendklasse.

Nach einem dreitägigen Probetraining beim damaligen Bundesligisten ASV Hamm schlossen die Westfalen mit dem Berliner einen Zwei-Jahres-Vertrag.[6] Aufgrund weniger Spielanteile wurde Sindermann schnell unzufrieden[7] und machte eher durch Negativschlagzeilen abseits der Halle auf sich aufmerksam. Wegen seiner geringen Spielzeiten kritisierte er seinen Trainer Kay Rothenpieler in der Zeitung. Nach nur einer Saison wurde der Vertrag im gegenseitigen Einvernehmen aufgelöst.

Zur neuen Saison wechselte Sindermann zum SV Anhalt Bernburg in die 2. Bundesliga nach Sachsen-Anhalt.[8][9]

Nach einer guten Vorbereitung[10] und vielen Toren rechnete sich Sindermann viel für die kommende Saison aus.[11][12] Trotzdem wurde er am ersten Spieltag von Heinz Prokop auf die Tribüne gesetzt. Während eines Auswärtsspiels verließ Sindermann nach einem Streit mit Prokop auf der Hälfte der Strecke den Mannschaftsbus und fuhr mit dem Taxi nach Hause. Er wurde vom Team suspendiert und wechselte in der Halbserie zur HSG Wolfen. Dort besaß er bereits ein Zweitspielrecht.[13]

Er spielte eine überragende Saison in der Regionalliga. Mit 19 Toren in einem Spiel stellte er einen Saisonrekord auf. Erneut kam ein Bundesligist mit einem Vertragsangebot auf ihn zu. Beide Parteien hatten sich bereits auf einen neuen Vertrag geeinigt, aber Sindermann geriet am vorletzten Spieltag mit seinem Mitspieler im Bus aneinander.[14] Sein Vertrag wurde gekündigt und auch der Bundesligist zog sich vom Vertragsangebot zurück.

Trainer Gunter Funk holte Eric Sindermann nach Thüringen.[15] Er unterschrieb in der Sommerpause 2009 einen Zwei-Jahres-Vertrag beim damaligen Regionalligisten HSV Bad Blankenburg.

2011 vermittelte ihn ein Berater zum katarischen Handballclub al-Arabi.[16] Hier lernte er die Schattenseiten des Sports kennen. Verträge wurden nicht eingehalten, Geld nur sporadisch gezahlt. Innerhalb Arabiens spielte er in diversen Vereinen, bis er schließlich zum Al Sadaka Handballclub im Libanon kam.[17] Dort spielte er in der Asian Club League Handball Championship. Im Dezember 2011 ging Sindermann für sechs Monate nach Rumänien zu CS Minaur Baia Mare.

Im Sommer 2012 wechselte er zum norwegischen Verein Nøtterøy Håndball. Er spielte für eine Saison zusammen mit Johnny Jensen in einem Team. Danach kehrte er wieder nach Deutschland zurück. Er begann eine Ausbildung und spielte Handball beim SV Hermsdorf.[18][19][20] Bei einem Punktspiel kam es zu einem Aussetzer. Sindermann schoss den Ball auf die Zuschauertribüne und traf dabei einen Zuschauer. Daraufhin wurde er für acht Spiele gesperrt. Er beendete seinen Vertrag und ging nach Tunesien.[21]

Sindermann erhielt ein Angebot vom tunesischen Erstligisten Jeunesse Sportive de Chihia.[22] Nach Beendigung seines Vertrages kehrte er in seine Heimat Berlin zurück und spielte beim MTV Altlandsberg. Aufgrund von körperlichen Beschwerden beendete Sindermann 2014 seine sportliche Laufbahn.

Nach einer zweijährigen Pause spielte er für den SV Jahn Bad Freienwalde als Amateur.[23][24][25] Anschließend beendete er seine Karriere.

Modedesigner Bearbeiten

 
Sindermann mit u. a. Micaela Schäfer, Cherry Johnson, Julian F. M. Stoeckel, Anastasiya Avilova und Arielle Rippegather bei der Filmpremiere von Wir setzen ein Zeichen – Stoppt Mobbing! (2020)

In seinem Heimatort Berlin-Karow begann Sindermann eine Ausbildung zum Groß- und Außenhandelskaufmann. Nach abgeschlossener Ausbildung gründete er 2017 das Modelabel Dr. Sindsen.[26][27] 2020 präsentierte er unter der Schirmherrschaft von Modedesigner Harald Glööckler eine Kollektion.[28][29] Für Claudia Effenberg und DJ Tomekk entwarf er 2020 eine Kollektion.[30][31]

Reality-Formate Bearbeiten

Im Jahr 2021 war Sindermann ab der siebten Folge der zweiten Staffel als Kandidat im TVNOW-Format Ex on the Beach zu sehen. Zudem nahm er in dem Jahr bei der neunten Staffel von Promi Big Brother auf Sat.1 teil, wo er den achten Platz belegte. 2022 war er mit seiner damaligen Partnerin Katharina Hambuechen bei RTLs Das Sommerhaus der Stars – Kampf der Promipaare. 2023 war Sindermann bei Das große Promi-Büßen zu sehen und belegte den 5. Platz.[32] 2024 war er bei The 50 zu sehen, schied aber als erster Kandidat aus.

Weblinks Bearbeiten

Commons: Eric Sindermann – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Website Dr. Sindsen. Abgerufen am 13. August 2019.
  2. Mit 27 war ich erst erwachsen. In: Märkische Oderzeitung. 18. November 2017 (moz.de).
  3. DDR-Karrieren: Wegen des Namens. In: Der Spiegel. Nr. 12, 1990 (online19. März 1990).
  4. Andreas Austilat: Kriminalität in der DDR: Geheimsache Mord: Wie die Stasi Verbrechen vertuschte. In: Der Tagesspiegel Online. 30. Januar 2017, ISSN 1865-2263 (tagesspiegel.de [abgerufen am 17. Juni 2023]).
  5. http://www.berliner-kurier.de/berlin/kiez---stadt/volkskammer-chef-horst-sindermann-mein-vater--der-ddr-funktionaer-22512432
  6. Falk BLESKEN: Eric Sindermann erlebt Kontrast. 26. November 2007, abgerufen am 17. Juni 2023 (deutsch).
  7. Falk BLESKEN: Sindermann gegen THW Kiel nur Zuschauer. 29. November 2007, abgerufen am 17. Juni 2023 (deutsch).
  8. handball-world: Anhalt Bernburg verpflichtet Eric Sindermann bis 2010. Abgerufen am 17. Juni 2023.
  9. Carsten Roloff: Saisonvorbereitung: Handballer klotzen Ausdauer. Abgerufen am 17. Juni 2023.
  10. Carsten Roloff: Handball: Über Umweg in Zweitliga-Kader. Abgerufen am 17. Juni 2023.
  11. Matthias Berger: Handball: Der Durchbruch soll jetzt endlich gelingen. Abgerufen am 17. Juni 2023.
  12. handball-world: Bernburg mit mühevollem 30:27-Sieg gegen Drittligist Wolfen. Abgerufen am 17. Juni 2023.
  13. Matthias Berger: Handball: Der neue Lichtblick heißt Sindermann. Abgerufen am 17. Juni 2023.
  14. CHRISTIAN KATTNER: Handball: Besetzungsprobleme vor Saisonfinale. Abgerufen am 17. Juni 2023.
  15. handball-world: Regionalligist Bad Blankenburg verstärkt sich mit Sindermann und Weyhrauch. Abgerufen am 17. Juni 2023.
  16. Peter Scholz: Eric Sindermann will HSV Bad Blankenburg verlassen. 2. Mai 2011, abgerufen am 17. Juni 2023 (deutsch).
  17. Peter Scholz: Eric Sindermann spielt im Libanon Handball. 21. Oktober 2011, abgerufen am 17. Juni 2023 (deutsch).
  18. handball-world: Kleine Weltreise: Von Bad Blankenburg über Katar und Norwegen nach Hermsdorf. Abgerufen am 17. Juni 2023.
  19. piek: SV Hermsdorf: Neue Rolle für Eric Sindermann. 25. Oktober 2013, abgerufen am 17. Juni 2023 (deutsch).
  20. Jens Henning: Prominenter Neuzugang Sindermann beim SV Hermsdorf darf nicht in Jena spielen. 19. Juli 2013, abgerufen am 17. Juni 2023 (deutsch).
  21. Jens Henning: Sindermann verlässt SV Hermsdorf. 20. Dezember 2013, abgerufen am 17. Juni 2023 (deutsch).
  22. Jens Henning: Sindermann vom SV Hermsdorf spielt als Profi in Tunesien. 8. Januar 2014, abgerufen am 17. Juni 2023 (deutsch).
  23. Horchs Tempohandball siegt. In: Märkische Oderzeitung. 23. Oktober 2017 (moz.de).
  24. Mit großer Leidenschaft zum Sieg. In: Märkische Oderzeitung. 5. Oktober 2017 (moz.de).
  25. Sindermann-Festspiele begeistern. In: Märkische Oderzeitung. 26. Februar 2017 (moz.de).
  26. Vom No Name zum erfolgreichen Künstler: Zu Gast bei Modeprinz Dr. Sindsen. Abgerufen am 13. August 2019.
  27. Lucas Vogelsang: Der Angriffsspieler: Eric Sindermann war Handballer, heute macht er Mode für Claudia Effenberg. 30. November 2020, abgerufen am 30. Dezember 2020.
  28. boxen: Dr. Sindsen Eric Sindermann unterstützt den deutschen Boxsport und Projekte der „ARCHE“. In: Boxen1.com - aktuelle Boxen News. 6. Januar 2020, abgerufen am 17. Juni 2023 (deutsch).
  29. Wolfgang Wycisk: Aus dem Boxring auf den Catwalk – AGONs EU-Champ Björn Schicke modelt auf Fashionshow. In: go4boxing. 15. Januar 2020, abgerufen am 17. Juni 2023 (deutsch).
  30. Lucas Vogelsang: Der Angriffsspieler: Eric Sindermann war Handballer, heute macht er Mode für Claudia Effenberg. 30. November 2020, abgerufen am 30. Dezember 2020.
  31. DR.SINDSEN + CLAUDIA EFFENBERG – Bekanntgabe der Kooperation 20/21 – YouTube. Abgerufen am 30. Dezember 2020.
  32. Chaleen Goehrke: ProSieben macht es offiziell - Cast vom "Großen Promi-Büßen" hat es in sich. In: DerWesten.de. 18. Oktober 2023, abgerufen am 28. Dezember 2023 (deutsch).