Erbio (Ende des 8. Jahrhunderts, vielleicht auch Anfang des 9. Jahrhunderts) war ein fränkischer Adliger, der zur Familie der Geroldonen gehörte. Sein Vater war Gerold, sein Bruder Hadrian. Erbios Bedeutung liegt darin, dass er vermutlich die genealogische Verbindung zwischen den Geroldonen und dem Grafen Odo von Orléans, und damit wohl auch zu den Konradinern darstellt.

„Hadrian, der Sohn Gerolds“, stellte im Juli 793 eine Urkunde „für die Seele meines leiblichen Bruders Erbio“[1] aus. Daraus wird geschlossen, dass Erbio im Jahr 793 bereits verstorben war.

Mitterauer hingegen bestreitet diese Folgerung[2], verweist stattdessen auf eine Schenkung an das Kloster Weißenburg im Elsass aus dem Jahr 808. Im zugehörigen Dokument werden sowohl Erbio als auch seine Kinder Uado und Eugenia genannt, Mitterauer geht davon aus, dass die beiden Erbios miteinander identisch sind.

Familie Bearbeiten

Als Erbios Ehefrau wird eine namentlich nicht bekannte Schwester des Wilhelm von Gellone angenommen.[3] Ihre Kinder waren:

Literatur Bearbeiten

  • Ernst Dümmler: Geschichte des Ostfränkischen Reiches, Band I (1865)
  • Michael Mitterauer: Karolingische Markgrafen im Südosten. Archiv für österreichische Geschichte Band 123 (1963)
  • Detlev Schwennicke: Europäische Stammtafeln, Band XII (1992), Tafel 24
  • Egon Boshof: Ludwig der Fromme (1996)
  • Donald C. Jackman: Die Ahnentafeln der frühesten deutschen Könige. In: Herold-Jahrbuch. Neue Folge. 15. Band (2010), S. 47–67

Fußnoten Bearbeiten

  1. „Adrianus filius Geroldi pro anima Erbionis germani mei“ (Codex Laureshamensis II Nr. 396)
  2. Mitterauer, S. 14: er geht wohl davon aus, dass Stiftungen für die eigene Seele zu Lebzeiten üblich waren und zieht hier einen Analogieschluss auf eine Stellvertreterhandlung wegen Verhinderung des eigentlichen Stifters
  3. Boshof, S. 173. Odo von Orléans war ein Vetter Bernhard von Septimaniens, der ein Sohn Wilhelms von Toulouse war; unabhängig davon, ob Erbio oder sein Bruder Hadrian Odos Vater ist, erhält man eine Schwester Wilhelms als Mutter, wofür auch der Name „Wilhelm“ von Odos Bruder spricht (formale Alternative: die Mutter war eine Schwester von Wilhelms Ehefrau, was aber den Namen Wilhelm für Odos Bruder nicht erklären kann)
  4. Jackman sieht Odo als Sohn Hadrians
  5. als Bruder Odos gesichert, siehe Dümmler S. 96