Emma Planck

deutsche Malerin und Fotografin

Emma Planck, fälschlicherweise auch Emma Plank (* 23. April 1837, wohl in Seehausen, Altmark, Provinz Brandenburg; † 5. Januar 1923 in Rom), war eine deutsche Malerin und Fotografin. Neben Emilie Bieber zählt sie zu den ersten Berufsfotografinnen Deutschlands.[1]

Grab auf dem Nichtkatholischen (Protestantischen) Friedhof Rom

Leben Bearbeiten

 
Siegesfeier der Preußischen Truppen vor dem Alten Dom, Berlin 1871, Fotografie von Emma Planck

Nach eigenen Angaben bildete sich Planck als Autodidaktin in der Fotografie aus. In Berlin, in der Leipziger Straße 31, später in der Mohrenstraße 8,[2] betrieb sie – ab 1866 zusammen mit Maria Gubitz[3][4] – ein Fotoatelier, das ihr bescheidene Einkünfte sicherte. Als Mitglied des Vereins zur Förderung höherer Bildung und Erwerbsfähigkeit des weiblichen Geschlechts empfahl sie sich dessen Gründer Wilhelm Adolf Lette für die Ausbildung von Fotografinnen, woraufhin dieser Verein ihr ab 1866 Schülerinnen zur Ausbildung schickte.[5]

Ab 1870 war Emma Planck in der Via Avignonesi 70 in Rom ansässig.[6] An der Rheinisch-Westfälischen Industrie- und Gewerbeausstellung 1880 in Düsseldorf beteiligte sich mit „Photographische[n] Studien nach der Natur“[7] und erhielt dafür eine silberne Ausstellungsmedaille.[8]

In Rom zählten die Malerinnen Charlotte Popert[9] und Helene Richter zu ihren Freundinnen. Über ihr Leben in Rom und ein Kinderporträt ihrer Freundin Helene Richter schrieb Planck 1874 in einem Beitrag für die Zeitschrift Die Gartenlaube.[10] Die Malerin Sabine Lepsius, die Emma Planck um die Jahrhundertwende in einem römischen Atelierhaus begegnete, beschrieb die Künstlerin als „als höchst originelle, hinkende Alte (…), eine Gestalt, wie sie sich nur in Rom erhalten konnte. Sie tat von Zeit zu Zeit geistvolle Aussprüche, rauchte von früh bis spät Zigaretten und war schrecklich unordentlich.“[11] 1907 feierte die deutsche Künstlerkolonie in Rom ihren 70. Geburtstag festlich.[12]

Ihre Grabstätte liegt auf dem Protestantischen Friedhof von Rom (Grabstelle 1392). Diese teilt sie mit ihrer Freundin Charlotte Popert.[13]

Literatur Bearbeiten

  • Lilly Hauff: Der Lette-Verein in der Geschichte der Frauenbewegung. Eine Chronik J. Jastrow, Berlin 1928, S. 45, 93.
  • Emma Planck: Ein römisches Modell. In: Die Gartenlaube. Heft 50, 1874, S. 802–804 (Volltext [Wikisource]).

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Bodo von Dewitz: Das Agfa-Foto-Historama im Wallraf-Richartz-Museum/Museum Ludwig der Stadt Köln. Museum Ludwig, Köln 1986, S. 121
  2. Der Bazar, XIII. Jahrgang, Ausgabe Nr. 28 vom 23. Juli 1867 (Digitalisat) und Der Bazar, XIII. Jahrgang, Ausgabe Nr. 22 vom 8. Juni 1867 (Digitalisat)
  3. Annonce in der National-Zeitung, viertes Beiblatt, Ausgabe Nr. 152 vom 1. April 1866 (Google Books)
  4. Maria (Marie) Gubitz war ab 1866 Mitglied im Ausschuss des Lette-Vereins. – Jenny Hirsch: Festschrift zur 25jährigen Jubiläumsfeier des Lette-Vereins. 1866–1891. Berlin 1891, S. 114 (Google Books)
  5. Photographische Lehranstalt des Lette-Vereins, Webseite im Portal digitales-deutsches-frauenarchiv.de, abgerufen am 15. März 2022
  6. Friedrich Noack: Das Deutschtum in Rom seit dem Ausgang des Mittelalters. Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart 1927, Band 2, S. 454 (Digitalisat)
  7. Officieller Katalog der Gewerbe-Ausstellung in Düsseldorf 1880. Zweite Auflage, Düsseldorf 1880, S. 151, Nr. 2031 (Digitalisat)
  8. Düsseldorfer Volksblatt, Ausgabe Nr. 265 vom 2. Oktober 1880 (Digitalisat)
  9. Charlotte Popert@1@2Vorlage:Toter Link/www.bloges.wiki (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Dezember 2023. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis., Biografie im Portal bloges.wiki, abgerufen am 15. März 2022
  10. Emma Planck: Ein römisches Modell. In: Die Gartenlaube. Heft 50, 1874, S. 802–804 (Volltext [Wikisource]).
  11. Sabine Lepsius: Ein Berliner Künstlerleben um die Jahrhundertwende. Erinnerungen von Sabine Lepsius. Georg Müller Verlag, München 1972, S. 106
  12. Kunstchronik. Wochenschrift für Kunst und Kunstgewerbe. Neue Folge, Heft 27 (31. Mai 1907), Sp. 441 (Digitalisat)
  13. Country DE: Germany – Stone 690. (Memento des Originals vom 30. Dezember 2018 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.acdan.it acdan.it; abgerufen am 15. März 2022