Emilio De Marchi (Schauspieler)

italienischer Schauspieler

Emilio De Marchi (* 1959 in Candiana, Venetien[1][2]) ist ein italienischer Schauspieler.

Leben Bearbeiten

De Marchi, in Norditalien in der Provinz Padua geboren, wuchs zweisprachig mit Italienisch und Deutsch als Muttersprachen auf. Von Juli 1981 bis April 1983 besuchte er als Gaststudent die Hochschule für Musik und Theater in Hamburg. Er besuchte diverse Workshops am Actors Studio in New York City.

De Marchi wirkte seit 1985 in nahezu 150 internationalen, italienischen und deutschen Film- und Fernsehproduktionen mit. Sein Rollenspektrum umfasste Haupt- und Nebenrollen, häufig typisch italienische Charaktere vom Kellner, Restaurantbesitzer, Polizisten bis zum Mafioso.

Im Kino war er meist in Nebenrollen zu sehen, in dem Historienfilm Die Passion Christi (2004; als römischer Soldat) und in der deutschen Filmkomödie Germanikus (2004; als Balsamico).

In der Fernsehserie Die Anstalt – Zurück ins Leben hatte er 2002–2008 eine durchgehende Serienrolle; er war der Pfleger Marco Fiedler. In dem ZDF-Fernsehfilm Italien im Herzen (2008) spielte er den italienischen Geschäftsmann Enrico Prodi. In der ZDF-Krimireihe Unter Verdacht war er 2011, an der Seite von Senta Berger, als Schiffskapitän Marcello Caponatti zu sehen. In der ZDF-Krimireihe München Mord (2014) war er der Mafia-Boss Franco. De Marchi spielte auch in mehreren Folgen der ARD-Krimireihe Tatort. Im Tatort: Macht und Ohnmacht (2013) verkörperte er den Streifenpolizisten und Revierleiter Matteo Lechner, den Vertrauten und Mentor des ehemaligen Kommissars Carlo Menzinger (Michael Fitz). Bemerkenswert ist, dass De Marchi in dieser Folge eine komplette Nacktszene hatte und sein behaarter Intimbereich in Großaufnahme zu sehen war.[3]

Im März 2016 war De Marchi in dem ARD-Fernsehfilm Der Urbino-Krimi: Die Tote im Palazzo als skrupelloser Vize-Bürgermeister Enrico Manchetti zu sehen.[4] Im Mai 2016 war er in der ZDF-Krimiserie Die Chefin in einer Episodennebenrolle als homosexueller Gerichtsmediziner Dr. Berthold zu sehen, der ein Auge auf den Kriminalhauptkommissar Paul Böhmer (Jürgen Tonkel) geworfen hat. Im Mai 2016 war De Marchi in dem ZDF-„Herzkino“-Film Ein Sommer auf Sizilien in einer Hauptrolle zu sehen; er spielte, an der Seite von Henriette Richter-Röhl, Sky Du Mont und Giorgio Lupano, den italienischen Winzer Ludovico Veritas.

De Marchi, der in vielen deutschen Fernsehserien eine Gastrolle hatte, war in Episodenrollen u. a. in Ein Fall für TKKG (1985; als Verdächtiger und Restaurantbesitzer Mario Frasketti), Derrick (1989; als Hoss), Zwei Münchner in Hamburg (1993; als Italiener Nicoletti), Sylter Geschichten (1996; mit Nadja Tiller als Partnerin), Kommissar Rex (1998; als Italiener Mimmo Munafi), Ein Fall für zwei (2001; als Zuhälter Boris Limonow), Großstadtrevier (2001; als Schutzgeldeintreiber Carlo), SOKO München (2010; als Don Vittorio Scarpa), Die Detektive (2014; als Taxiunternehmer Bogdan Markovics), SOKO Leipzig (2015; als kalabrischer Mafia-Boss Franco Catanzaro) und SOKO Stuttgart (2016; als vorbestrafter Barbesitzer Jakub Stehlik) zu sehen.

Im Januar 2018 war De Marchi in der ZDF-Fernsehserie SOKO Wismar in einer Episodenrolle als Christof Teevs zu sehen; er spielte den Anwalt und besten Freund des Opfers, der erneut zum Mörder wird, um seine Beteiligung an einem früheren Mord zu verschleiern.

Gelegentlich hatte De Marchi seit 1980 auch Theaterengagements, u. a. bei der Landesbühne Hannover, an den Hamburger Kammerspielen, am Theater im Zimmer in Hamburg, am Theater im Zimmer Berlin (1988; in Orgie von Pier Paolo Pasolini), am Ernst Deutsch-Theater in Hamburg (1999; als Häuptling Bromden in Einer flog über das Kuckucksnest), am Thalia Theater in Hamburg und am Schauspielhaus Düsseldorf.

2007 wurde er für seine Rolle in dem italienischen Kinofilm In den Abgründen des Profits (2005) als „Bester Schauspieler“ auf dem Gallio Filmfestival in Italien ausgezeichnet.

Emilio De Marchi lebt in Berlin.[1][2]

Filmografie (Auswahl) Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b Emilio De Marchi. In: schauspielervideos.de. Abgerufen am 25. Mai 2016.
  2. a b Emilio De Marchi Profil bei CASTFORWARD. Abgerufen am 24. Mai 2016.
  3. "Tatort" München: Wenn die Streife Amok läuft. In: stern vom 1. April 2013. Abgerufen am 18. Juli 2018.
  4. TV-Kritik "Urbino-Krimi": Herausragend gut; Fernsehkritik in: Frankfurter Neue Presse vom 18. März 2016. Abgerufen am 25. Mai 2016