European Women’s Hockey League

multinationale Fraueneishockeyliga
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Die European Women’s Hockey League (kurz EWHL; bis 2019 Elite Women’s Hockey League) ist eine multinationale Fraueneishockeyliga, die im Jahr 2004 von der Internationalen Eishockey-Föderation IIHF nach dem Vorbild der Interliga gegründet wurde und deren Teilnehmerländer vornehmlich in Mitteleuropa liegen.

European Women’s Hockey League
2019 EWHL Logo
Voller Name European Women’s Hockey League
Aktuelle Saison 2022/23
Sportart Eishockey
Abkürzung EWHL
Verband Ungarn Magyar Jégkorong Szövetség
Ligagründung 2004
Mannschaften 10
Land/Länder OsterreichÖsterreich 3 Teams
Ungarn 3 Teams
ItalienItalien 1 Team
Slowakei 1 Team
Kasachstan 1 Team
Polen 1 Team
Titelträger Hokiklub Budapest
Rekordmeister 6 × EHV Sabres Wien
Website ewhl.com
EWHL Supercup
DEBL

Seit 2011 besteht mit dem EWHL Super Cup ein weiterer Wettbewerb, an dem Clubs der EWHL, der deutschen Fraueneishockey-Bundesliga und bis 2016 der Schweizer Meister teilnahmen.

Geschichte Bearbeiten

 
Logo der EWHL bis 2019
 
Die gemeinsame Organisation der EWHL und der österreichischen Dameneishockey-Bundesliga spiegelte sich in Logos der Ligen wider

Die Liga wurde im Jahr 2004 von der Internationalen Eishockey-Föderation IIHF nach dem Vorbild der Interliga, einer multinationalen Liga im Herreneishockey, gegründet. In ihre erste Saison startete mit acht Teilnehmern aus den Ländern Österreich, Italien, Ungarn und Slowenien. Alleine Österreich, die die EWHL-Spiele von Beginn an in den Wettbewerb der nationalen Meisterschaft integrierten, stellte die Hälfte der Teilnehmer. So sicherte sich mit dem EHV Sabres Wien auch ein österreichischer Klub den ersten Meistertitel.

In den folgenden drei Jahren stießen weitere Mannschaften aus anderen mitteleuropäischen Ländern hinzu. Mit dem Beitritt der Slowakei zur Saison 2005/06, Kroatien zur Spielzeit 2006/07 und Tschechien zum Spieljahr 2007/08 stieg die Anzahl der Teilnehmerländer innerhalb von drei Jahren auf sieben. Damit verbunden war auch ein Anstieg der Teilnehmerzahl, die in der Saison 2006/07 ihren Höchststand mit zwölf Mannschaften erreichte. Die Meistertitel zwischen 2006 und 2009 teilten sich der HC Slovan Bratislava aus der Slowakei und der HC Slavia Prag aus Tschechien.

Ab der Saison 2008/09 waren die Teilnehmerzahlen stark rückläufig, obgleich Deutschland erstmals mit zwei Mannschaften im Wettbewerb vertreten war. In der folgenden Spielzeit gewann mit dem ESC Planegg/Würmtal auch erstmals ein deutsches Team den Titel. Mit nur sechs Teilnehmern, die sich allerdings auf fünf Länder verteilten, erreichte die Liga einen Tiefstand diesbezüglich. Zum Spieljahr 2010/11 steigerte sich die Teilnehmerzahl wieder auf acht. Unter den neuen Teams befand sich die niederländische Frauennationalmannschaft. Die Meisterschaft gewann der EHV Sabres Wien, sieben Jahre nach seinem ersten Titelgewinn.

Hatte bis 2019 der österreichische Eishockeyverband die Liga organisiert und durchgeführt, übernahm zur Saison 2019/20 der ungarische Verband diese Funktionen.[1] Um die Stellung des Wettbewerbs im europäischen Frauen-Eishockey zu verdeutlichen, wurde die Liga zudem in European Women’s Hockey League umbenannt.[2]

Modus Bearbeiten

In der Regel wird der Wettbewerb im Ligasystem durchgeführt, wodurch die Mannschaften in einer Vor- und Rückrunde den Meister ermittelten. Für einen Sieg erhält eine Mannschaft drei Punkte, bei einem Sieg nach Verlängerung zwei Punkte. Die unterlegene Mannschaft erhielt nach der regulären Spielzeit keine Punkte, bei einer Niederlage nach Verlängerung jedoch einen Punkt.

Einzig in der Saison 2005/06 spielten die Teams zunächst in zwei Divisionen eine Qualifikation und anschließend in einer Playoff-Runde den Meister aus. In der Spielzeit 2010/11 wurde ein ähnlicher Modus verfolgt. Nach einer Qualifikationsrunde ermittelten die vier besten Teams in einem zweitägigen Finalturnier den Meister.

Meister Bearbeiten

Saison Meister Teilnehmer Teilnehmer-
länder
Teilnehmende Mannschaften aus
Deutschland  Deutschland Osterreich  Österreich Schweiz  Schweiz
2004 Osterreich  EHV Sabres Wien 8 4 DEC Dragons Klagenfurt
EC The Ravens Salzburg
Vienna Flyers
EHV Sabres Wien
2005/06 Slowakei  HC Slovan Bratislava 11 5 DEC Dragons Klagenfurt
EC The Ravens Salzburg
Vienna Flyers
EHV Sabres Wien
2006/07 Slowakei  HC Slovan Bratislava 12 6 DEC Dragons Klagenfurt
EC The Ravens Salzburg
Vienna Flyers
EHV Sabres Wien
2007/08 Tschechien  HC Slavia Prag 11 7 EC The Ravens Salzburg
Vienna Flyers
EHV Sabres Wien
2008/09 Tschechien  HC Slavia Prag 9 7 OSC Berlin
ESC Planegg/Würmtal
EC The Ravens Salzburg
SG Sabres/Flyers United Wien
2009/10 Deutschland  ESC Planegg/Würmtal 6 5 ESC Planegg/Würmtal EC The Ravens Salzburg
EHV Sabres Wien
2010/11 Osterreich  EHV Sabres Wien 8 5 ESC Planegg/Würmtal DEC Salzburg Eagles
Vienna Flyers
EHV Sabres Wien
2011/12 Osterreich  EHV Sabres Wien 9 6 OSC Berlin
ESC Planegg/Würmtal
DEC Salzburg Eagles
Vienna Flyers
EHV Sabres Wien
ZSC Lions Frauen|
2012/13 Belarus  HK Pantera Minsk 6 4 DEC Salzburg Eagles
Vienna Flyers
EHV Sabres Wien
2013/14 Italien  EV Bozen Eagles 7 4 DEC Salzburg Eagles
Vienna Flyers
EHV Sabres Wien
Neuberg Highlanders
2014/15 Osterreich  EHV Sabres Wien 6 4 EHV Sabres Wien
DEC Salzburg Eagles
Neuberg Highlanders
2015/16 Osterreich  EHV Sabres Wien 7 5 EHV Sabres Wien
DEC Salzburg Eagles
Neuberg Highlanders
2016/17 Italien  EV Bozen Eagles 8 5 EHV Sabres Wien
DEC Salzburg Eagles
Neuberg Highlanders
LLZ Kärnten/Slowenien „Southern Stars“
2017/18 Osterreich  EHV Sabres Wien 9 7 EHV Sabres Wien
DEC Salzburg Eagles
Neuberg Highlanders
LLZ Kärnten/Slowenien „Southern Stars“
2018/19 Ungarn  KMH Budapest 9 5 EHV Sabres Wien
DEC Salzburg Eagles
Neuberg Highlanders
KEHV Lakers
2019/20 Ungarn  KMH Budapest 10 7 EHV Sabres Wien
DEC Salzburg Eagles
KEHV Lakers
2020/21 Ungarn  KMH Budapest 9 6 EHV Sabres Wien
DEC Salzburg Eagles
KEHV Lakers

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. EWHL to move under the HIHF. In: jegkorongszovetseg.hu. 19. Juni 2011, abgerufen am 1. Juni 2023 (ungarisch).
  2. EWHL-Premiere in Sterzing. In: evbz-hockeyacademy.it. EVB Hockey Academy, 8. September 2019, abgerufen am 26. Januar 2020.

Weblinks Bearbeiten