Dom der heiligen Elisabeth

kathedrale in Kosice
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Der St.-Elisabeth-Dom (Dom der heiligen Elisabeth, slowakisch: Dóm svätej Alžbety, ungarisch: Szent Erzsébet-székesegyház), auch Elisabethdom und Kaschauer Dom genannt, ist eine gotische Kirche im Zentrum der Stadt Košice (Kaschau). Sie ist die größte Kirche der Slowakei und der heiligen Elisabeth gewidmet. Sie ist Sitz des Erzbistums Košice.

Dom der heiligen Elisabeth

Daten
Ort Košice
Baustil Gotik
Bauzeit 14.–15. Jahrhundert
Höhe 50 m
Koordinaten 48° 43′ 13,7″ N, 21° 15′ 27,3″ OKoordinaten: 48° 43′ 13,7″ N, 21° 15′ 27,3″ O
Dom der heiligen Elisabeth (Slowakei)
Dom der heiligen Elisabeth (Slowakei)
St.-Elisabeth-Dom

Geschichte Bearbeiten

Der Bau des Doms begann 1378 an der Stelle einer 1370 niedergebrannten Pfarrkirche. Er erfolgte in mehreren Etappen. Restaurierungen dauern bis heute an.

Die erste Bauphase dauerte bis 1420. In dieser Etappe wurde die Kirche als eine fünfschiffige Basilika nach dem Vorbild der Stiftskirche St. Viktor in Xanten am Rhein gebaut.

In der zweiten Bauphase wurde die Konzeption geändert, und man kreuzte das Hauptschiff mit einem genauso hohen Querschiff.

In der dritten Bauphase, 1470, baute man die Kapelle des Heiligen Kreuzes (Kromers Kapelle), 1477 die Kapelle der heiligen Maria (Szatmáris Kapelle) und die heute nicht mehr existierende Kapelle des Heiligen Joseph. 1491 wurde die Kirche stark beschädigt. Nikolaus Krompholz aus Neiße wurde beauftragt, die Kirche zu reparieren. Unter seiner Aufsicht wurde auch das Presbyterium und damit der Dom selbst vollendet.

In den nächsten Jahren wurde der Dom mehrmals beschädigt und repariert. Die umfangreichste Rekonstruktion fand zwischen den Jahren 1877 und 1896 statt. Das Interieur und Exterieur der Kirche sollte wieder nach der fünfschiffigen Konzeption umgebaut werden. Das Originalmaßwerk der Westempore wurde im Zuge der Restaurierung verkauft und befindet sich heute als sogenannter Kaschauer Gang eingebaut in die Schauburg Kreuzenstein bei Wien. Die Kapelle des heiligen Joseph wurde abgerissen, und an das nördliche Schiff baute man eine Krypta, in die 1906 die sterblichen Überreste des Franz II. Rákóczi und seiner Gefährten überführt wurden, unter anderem Gräfin Jelena Zrinski.

Am Elisabeth-Dom gibt es 52 Wasserspeier. Alle haben eine Tiergestalt, nur einer hat die Form eines Frauengesichtes. Der Legende nach habe sich die Ehefrau des Meisters Stephan dem Wein ergeben, und er stellte sie als einen Wasserspeier dar, damit sie bis zum Ende ihres Lebens, beziehungsweise solange der Elisabeth-Dom steht, nur Wasser speit.[1]

Im Elisabeth-Dom befindet sich die älteste erhaltene Zwillingswendeltreppe.

Als Glockenturm des Doms diente der Urban-Turm.

Heutiger Dom Bearbeiten

Der heutige Elisabeth-Dom bewahrt die fünfschiffige Konzeption. In der Kreuzung befindet sich ein Turm aus Metall. Der östliche Matthias-Turm aus dem Jahr 1461 und der westliche Turm vollenden die westliche Fassade.

Der Elisabeth-Altar (Hauptaltar der heiligen Elisabeth) verdient besondere Aufmerksamkeit. Er besteht aus 48 gotischen Tafelgemälden, die Szenen aus dem Leben und den Tod Elisabeths zeigen.

Außerdem kann man eine hölzerne Skulptur der heiligen Maria, die Wandmalerei „Auferstehung“, ein bronzenes Taufbecken aus dem 14. Jahrhundert, einen gotischen Leidensweg, eine Steinkanzel und andere Sehenswürdigkeiten bewundern.

Literatur Bearbeiten

  • K. Weiss: Der Elisabeth-Dom zu Kaschau in Ungarn In: Mittheilungen der kaiserl. königl. Central-Commission zur Erforschung und Erhaltung der Baudenkmale. Band 2, 1857, S. 236–245 und 275–278 (Kategorie mit zugehörigen Bildern auf Commons).
  • Tim Juckes: The parish and pilgrimage church of St Elizabeth in Košice (= Architectura Medii Aevi, 6), Turnhout 2011.

Weblinks Bearbeiten

Commons: Dom der heiligen Elisabeth – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. @1@2Vorlage:Toter Link/www.pluska.sk (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven) Dóm svätej Alžbety ukrýva aj opitú ženu auf Radio Slovakia International vom 2. März 2008, abgerufen am 15. April 2010.