Eisenberg (Allgäu)

Gemeinde im Landkreis Ostallgäu in Bayern
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Eisenberg ist eine Gemeinde im schwäbischen Landkreis Ostallgäu. Die Gemeinde ist Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Seeg.

Wappen Deutschlandkarte
Eisenberg (Allgäu)
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Eisenberg hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 47° 37′ N, 10° 36′ OKoordinaten: 47° 37′ N, 10° 36′ O
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Schwaben
Landkreis: Ostallgäu
Verwaltungs­gemeinschaft: Seeg
Höhe: 818 m ü. NHN
Fläche: 13,58 km2
Einwohner: 1251 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 92 Einwohner je km2
Postleitzahl: 87637
Vorwahl: 08364
Kfz-Kennzeichen: OAL, FÜS, MOD
Gemeindeschlüssel: 09 7 77 125
Gemeindegliederung: 17 Gemeindeteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Pröbstener Straße 9
87637 Eisenberg
Website: www.eisenberg-allgaeu.de
Erster Bürgermeister: Manfred Kössel (Überpart.Wgem.)
Lage der Gemeinde Eisenberg im Landkreis Ostallgäu
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Karte

Geographie Bearbeiten

Die Gemeinde liegt in der Planungsregion Allgäu. Das Gemeindegebiet besteht nur aus der Gemarkung Eisenberg.

Es gibt 17 Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[2][3]

Zur Ortslage gehört die Alpe Kögelhof und der Burgstall Gschrift.

Geschichte Bearbeiten

Bis zur Gemeindegründung Bearbeiten

Die Herrschaft Eisenberg war ursprünglich Eigentum der Herren von Hohenegg. 1382 übergab Bertold von Hohenegg seinen Besitz an Herzog Leopold III. von Österreich (1351–1386), um ihn anschließend für sich und seine Erben als Lehen wieder zu erhalten. Erbin war seine Tochter Anna, die vor 1376 den Friedrich von Freyberg ehelichte.

Im 15. Jahrhundert spalteten sich zwei selbständige Besitzkomplexe ab: Ca. 1420 die Herrschaft Freyberg-Eisenberg-Hohenfreyberg mit dem Amtmannsitz in Zell und 1467 die Herrschaft Freyberg-Eisenberg-Hopferau mit dem Amtmannsitz in Hopferau. Der eisenbergische Amtmann wohnte im Schlösschen in Weizern. Dort hatten die Freiherrn von Freyberg-Eisenberg zu Eisenberg ein Niedergericht für ihren Herrschaftsbereich eingerichtet.

Mit der Rheinbundakte 1806 kam Eisenberg zu Bayern und im Zuge der bayerischen Verwaltungsreformen entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die heutige Gemeinde.

Einwohnerentwicklung Bearbeiten

Zwischen 1988 und 2008 wuchs Eisenberg um 304 Einwohner bzw. ca. 34 %. Zwischen 1988 und 2018 wuchs die Gemeinde von 895 auf 1180 um 285 Einwohner bzw. um 31,8 %.

Die nachfolgenden Zahlen beziehen sich auf den Gebietsstand vom 25. Mai 1987.

Bevölkerungsentwicklung
Jahr 1840 1900 1939 1950 1961 1970 1987 1991 1995 2000 2005 2010 2015 2020
Einwohner 493 549 547 767 749 742 870 979 1127 1204 1222 1187 1189 1218[4]
 
Die Pfarrkirche St. Moritz in Zell
 
Die Wallfahrtskirche Mariahilf in Speiden
 
Die Von-Freyberg-Grundschule in Speiden trägt Namen und Wappen der Familie von Freyberg

Politik Bearbeiten

Bürgermeister Bearbeiten

Erster Bürgermeister ist seit Mai 2014 Manfred Kössel (Überparteiliche Wählergemeinschaft).

Wappen Bearbeiten

 
Wappen von Eisenberg (Allgäu)
Blasonierung:Geteilt von Silber und Blau; oben schräg gekreuzt ein gestürztes rotes Schwert mit goldenem Griff und eine rote Lanze mit goldener Spitze und abhängendem rotem Fähnchen, darin ein durchgehendes goldenes Balkenkreuz; unten drei, zwei zu eins gestellte goldene Kugeln.“[5]
Wappenbegründung: Schwert und Lanze sind die Insignien von St. Moritz, dem Patron der Pfarrkirche. Der geteilte Schild mit den drei goldenen Kugeln ist das Wappen der Familie von Freyberg, der ehemaligen Ortsherrschaft.

Dieses Wappen wird seit 1970 geführt.

Wirtschaft und Infrastruktur Bearbeiten

Es gab 2020 im Bereich der Land- und Forstwirtschaft keine, im produzierenden Gewerbe 134 und im Bereich Handel und Verkehr 112 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte. In den sonstigen Wirtschaftsbereichen waren keine Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 493. Im verarbeitenden Gewerbe gab es keine, im Bauhauptgewerbe drei Betriebe. Zudem bestanden im Jahr 2016 32 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 933ha (mit zu 100 % Dauergrünfläche). Eine wichtige Erwerbsquelle ist auch der Fremdenverkehr.

Straßen Bearbeiten

Wasserversorgung Bearbeiten

Die gemeindliche Wasserversorgung erfolgt über zwei Brunnen am Nordrand der Gemeinde beim Ortsteil Bach der Gemeinde Seeg. Beide Brunnen werden durch ein ca. 40 ha großes Wasserschutzgebiet geschützt.

Kultur Bearbeiten

Sehenswürdigkeiten Bearbeiten

Der Pfarrort ist Zell mit der Pfarrkirche St. Moritz. Im Ortsteil Speiden steht die Wallfahrtskirche Maria Hilf mit einer sehenswerten Rokokoausstattung. Oberhalb von Zell befinden sich die beiden Burgruinen Eisenberg und Hohenfreyberg. Auf Gemeindegebiet liegen außerdem der Burgstall Gschrift, das Schlössle in Weizern und das Geotop Nr. 777A023 (aufgelassener Steinbruch mit Reiselsberger Sandstein am Schrofeneck).[6]

Baudenkmäler Bearbeiten

Bodendenkmäler Bearbeiten

Bildung Bearbeiten

Es gibt folgende Einrichtungen:

  • Kindergarten mit 25 Kindergartenplätzen
  • Grundschule mit 7 Lehrern und 124 Schülern
  • Burgenmuseum Eisenberg: Exponate aus den Burgruinen Eisenberg und Hohenfreyberg

Persönlichkeiten Bearbeiten

Literatur Bearbeiten

  • Albert Guggemos: Eisenberg im Wandel der Zeit. Gemeinde Eisenberg, 2006

Weblinks Bearbeiten

Commons: Eisenberg (Allgäu) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Gemeinde Eisenberg in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 17. August 2019.
  3. Gemeinde Eisenberg, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 21. Dezember 2021.
  4. Bayernportal: Gemeinde Eisenberg, Landkreis Ostallgäu
  5. Eintrag zum Wappen von Eisenberg (Allgäu) in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
  6. [1] (PDF; 256 kB)