Eichstätt-Bahnhof

Ortsteil der Großen Kreisstadt Eichstätt

Eichstätt-Bahnhof ist eine Ortschaft des Gemeindeteils Wasserzell der Stadt Eichstätt im oberbayerischen Landkreis Eichstätt.[1]

Eichstätt-Bahnhof
Koordinaten: 48° 52′ N, 11° 10′ OKoordinaten: 48° 52′ 12″ N, 11° 9′ 50″ O
Höhe: 426 m
Einwohner: 22 (1983)
Postleitzahl: 85072
Vorwahl: 08421
Eichstätt-Bahnhof (Bayern)
Eichstätt-Bahnhof (Bayern)

Lage von Eichstätt-Bahnhof in Bayern

Eichstätt-Bahnhof, Bahnhofsgebäude Bahnhofstraße 6
Eichstätt-Bahnhof, Bahnhofsgebäude Bahnhofstraße 6
Südliches Tor zum Schneckenbergtunnel in der Nähe des Bahnhofs

Lage Bearbeiten

Der Ort liegt an der Bahnstrecke München–Treuchtlingen und ist nicht zu verwechseln mit dem in der Stadt selber liegenden, 1899 errichteten Bahnhof „Eichstätt Stadt“ der Nebenlinie Eichstätt–Beilngries.

Geschichte Bearbeiten

Die Stadt Eichstätt kämpfte seit 1858 dafür, dass die neue Strecke von Ingolstadt aus nicht über Nassenfels nach Dollnstein geführt wird, sondern Eichstätt mit einbezogen wird. Nach einer Audienz des Eichstätter Bürgermeisters Georg Fehlner (1817–1891) bei König Ludwig II. im Januar 1866 wurde die ursprünglich in Aussicht genommene Schuttertalstrecke aufgegeben und die Linienführung Adelschlag-Wasserzell beschlossen, die zwar die Stadt Eichstätt selbst nicht berührte, aber wenigstens in die Nähe der Bischofsstadt führen sollte. Im Januar 1867 ministeriell genehmigt, wurde mit dem Bau noch im gleichen Jahr begonnen.[2] Damit war auch die Errichtung von Dienst- und Wohngebäuden in der Nähe erforderlich. So entstand ab 1867 der heutige Ort „Eichstätt-Bahnhof“ an der 1870 eröffneten Eisenbahnlinie Treuchtlingen-Ingolstadt. 1882 existierten ein Wohngebäude, nämlich das Bahnhofsgebäude selbst, und fünf Bahnwärterhäuschen. 1885 wurde in Schmalspurausführung eine Nebenlinie über Wasserzell und Rebdorf-Hofmühle zur Stadt Eichstätt angelegt, die 1934 auf Normalspur umgestellt wurde.

Das Kreishandbuch von 1906 führt den Bahnhof und die Bahnposten 31 und 32 auf; 1937 umfasste Eichstätt-Bahnhof 46 Einwohner zuzüglich fünf Bewohner des Bahnpostens 31 und zwei des Bahnpostens 32.[3][4][5] Die Strecke nach Eichstätt-Stadt führt seit 1934 oberhalb von Wasserzell durch den 189 m langen sogenannten Schneckenbergtunnel unter dem westlichen „Schneckenbuck“ hindurch.[6]

Zunächst als „Bahnhof (bei Wasserzell)“, dann (so 1875) als „Eichstätt, Bahnhof“ bzw. (so 1900) als „Eichstätt Bahnstation“ bezeichnet, gehörte die Ansiedelung zur Gemeinde Wasserzell im Landgericht Eichstätt und wurde mit ihr zum 1. Juli 1972 in die Große Kreisstadt Eichstätt eingemeindet.[4]

Außer den Bahnhofsgebäuden gibt es heute in Eichstätt-Bahnhof fünf Wohngebäude auf beiden Seiten der Bahnstrecke und ein Steinschotterwerk an einem Jura-Steinbruch; die zum Schotterwerk führende Nebenlinie wurde stillgelegt und gegen Ende des 20. Jahrhunderts abgebaut. Zu den vier Anwesen südlich der Bahnlinie führt von Wasserzell her die Kreisstraße EI 13 durch einen Tunnel unter der Bahnlinie.

Einwohnerentwicklung Bearbeiten

  • 1871: 24 (8 Gebäude)[7]
  • 1900: 54 (4 Wohngebäude)[8]
  • 1937: 53[5]
  • 1950: 90 (8 Wohngebäude)[9]
  • 1961: 52 (6 Wohngebäude)[10]
  • 1973: 40[3]
  • 1983: 22[3]

Literatur Bearbeiten

  • Franz Xaver Buchner: Das Bistum Eichstätt. I. Band, Eichstätt: Brönner & Däntler, 1937.
  • Gerhard Hirschmann: Historischer Atlas von Bayern. Teil Franken. Reihe I, Heft 6. Eichstätt. Beilngries – Eichstätt – Greding. München 1959.
  • Der Eichstätter Raum in Geschichte und Gegenwart, 2. Auflage, Eichstätt 1984.
  • Antonius Reith: Eichstätt. Stadt und Altlandkreis. (Historisches Ortsnamenbuch von Bayern, 8). München: Kommission für Bayerische Landesgeschichte, 2017.

Weblinks Bearbeiten

Commons: Eichstätt Bahnhof – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Verzeichnis der Gemeinden und der dazugehörigen Ortschaften des Landkreises Eichstätt, Stand: 1. Januar 1980
  2. Sammelblatt des Historischen Vereins Eichstätt, 64 (1971), S. 123
  3. a b c Der Eichstätter Raum, S. 187
  4. a b Reith, S. 67
  5. a b Buchner I, S. 259
  6. Steintafel an der Südeinfahrt
  7. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1176, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  8. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1174 (Digitalisat).
  9. Hirschmann, S. 200
  10. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 770 (Digitalisat).