Ehekirchen

Gemeinde in Deutschland

Ehekirchen ist eine Gemeinde im oberbayerischen Landkreis Neuburg-Schrobenhausen.

Wappen Deutschlandkarte
Ehekirchen
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Ehekirchen hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 48° 38′ N, 11° 6′ OKoordinaten: 48° 38′ N, 11° 6′ O
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Oberbayern
Landkreis: Neuburg-Schrobenhausen
Höhe: 415 m ü. NHN
Fläche: 62,78 km2
Einwohner: 3885 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 62 Einwohner je km2
Postleitzahl: 86676
Vorwahlen: 08435, 08253
Kfz-Kennzeichen: ND, SOB
Gemeindeschlüssel: 09 1 85 127
Gemeindegliederung: 24 Gemeindeteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Bräugarten 1
86676 Ehekirchen
Website: www.ehekirchen.de
Erster Bürgermeister: Günter Gamisch (Freie Wähler/DG Ehekirchen)
Lage der Gemeinde Ehekirchen im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen
KarteIngolstadtLandkreis Aichach-FriedbergLandkreis AugsburgLandkreis DachauLandkreis EichstättLandkreis Donau-RiesLandkreis Pfaffenhofen an der IlmAresingBerg im GauBergheim (Oberbayern)Brunnen (Bayern)BurgheimEhekirchenGachenbachKarlshuldKarlskronKönigsmoosLangenmosenNeuburg an der DonauOberhausen (bei Neuburg/Donau)RennertshofenRohrenfelsSchrobenhausenWaidhofen (Oberbayern)Weichering
Karte

Geografie Bearbeiten

 
Blick auf den Ortskern von Ehekirchen mit der Pfarrkirche St. Stephan

Lage Bearbeiten

Der Ort Ehekirchen liegt in der Planungsregion Ingolstadt, 13 km südlich von Neuburg an der Donau an der Staatsstraße 2035 nach Augsburg.

Gemeindegliederung Bearbeiten

Es gibt 24 Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[2][3]

Es gibt die Gemarkungen Ambach, Bonsal, Buch, Dinkelshausen, Ehekirchen, Fernmittenhausen, Haselbach, Hollenbach, Schönesberg, Walda und Weidorf.[4]

Nachbargemeinden Bearbeiten

Geschichte Bearbeiten

 
Die am 4. September 2010 enthüllte Metallsilhouette im Kreisverkehr soll auf die Ehekirchener Bierhochzeit hinweisen

Bis zur Gemeindegründung Bearbeiten

Das 1011 gegründete Kloster Kühbach war seit seiner Gründung bis zur Säkularisation Grundherr am Ort. Ehekirchen war seit 1505 Grenzort des Herzogtums Neuburg-Sulzbach und dessen Gericht Neuburg; seit 1777 war das Gebiet Teil des Kurfürstentums Bayern. Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die heutige Gemeinde.

Eingemeindungen Bearbeiten

Die Eingemeindungen und Eingliederungen erstreckten sich über einen Zeitraum von mehr als sechs Jahren. Sie begannen am 1. Januar 1972 mit der Eingemeindung von Schönesberg und endeten am 1. Mai 1978 mit fünf Eingliederungen.

Ehemalige Gemeinde Datum Anmerkung
Ambach[5] 01.01.1978
Bonsal[5] 01.01.1975
Buch[5] 01.10.1973
Dinkelshausen[6] 01.05.1978 Umgliederung von 63 Einwohnern (1970) nach Königsmoos
Fernmittenhausen[5] 01.05.1978
Haselbach[5] 01.01.1976
Hollenbach[6] 01.05.1978 Umgliederung von 85 Einwohnern (1970) nach Königsmoos
Schönesberg[7] 01.01.1972
Seiboldsdorf[5] 01.05.1978
Walda[5] 01.01.1978 Umgliederung von 57 Einwohnern (1970) nach Königsmoos
Weidorf[5] 01.05.1978

Einwohnerentwicklung Bearbeiten

Zwischen 1988 und 2018 wuchs die Gemeinde von 3188 auf 3769 um 581 Einwohner bzw. um 18,2 %.

Bevölkerungsentwicklung
Jahr 1961 1970 1987 1991 1995 2000 2005 2010 2015 2017
Einwohner 2804 2906 3118 3281 3507 3593 3752 3697 3698 3715

Politik Bearbeiten

 
Rathaus

Gemeinderat Bearbeiten

Die Kommunalwahl 2014 ergab diese Sitzverteilung:[8]

  • CSU: 6 Sitze
  • Freie Wähler: 10 Sitze

Bei der Kommunalwahl am 15. März 2020 ergab sich folgende Besetzung der Gemeinderates in der Amtszeit von Mai 2020 bis April 2026:

Bürgermeister Bearbeiten

Erster Bürgermeister ist Günter Gamisch (Freie Wähler-Dorfgemeinschaft Ehekirchen) seit 2008; 2014 und 2020 wurde er jeweils wieder gewählt. Seine Vorgänger waren Heinrich Schmalbach (1990 bis 2008) und Franz Braun (bis 1990); Letzterem ist in Ehekirchen eine Straße gewidmet.

Steuereinnahmen Bearbeiten

Die Gemeindesteuereinnahmen betrugen im Jahr 2017 3048 T€, davon betrugen die Gewerbesteuereinnahmen (netto) 631 T€ und der Gemeindeanteil an der Einkommensteuer 1973 T€.

Wappen Bearbeiten

 
Blasonierung: „In Rot nebeneinander drei silberne Rauten, darüber eine goldene Krone, darunter ein goldener Palmzweig.“[9]
Wappenbegründung: Krone und Palmzweig sind Attribute des heiligen Stephanus, dem die Kirche von Ehekirchen geweiht ist. Die Symbole des Kirchenpatrons spielen auch auf den Ortsnamensbestandteil „-kirchen“ an. Die drei silbernen Rauten in Rot in der Mitte erinnern an die bedeutende Äbtissin des Klosters Kühbach, M. Helena von Lerchenfeld, die im persönlichen Wappen die drei Rauten aus ihrem Familienwappen in verwechselten Farben führte. Die Geschichte von Ehekirchen ist seit dem 11. Jahrhundert mit dem 1011 gegründeten Benediktinerinnenkloster Kühbach verbunden, dem das Patronatsrecht, der Kirchensatz und Großzehent der Kirche zustanden.

Dieses Wappen wird seit 1971 geführt.

Kirchen Bearbeiten

Die katholische Pfarreiengemeinschaft Ehekirchen umfasst die Pfarreien, Filialkirchen und Kuratien Ambach, Bonsal, Buch, Dinkelshausen, Ehekirchen, Fernmittenhausen, Haselbach, Hollenbach, Holzkirchen, Nähermittenhausen, Schainbach, Schönesberg, Seiboldsdorf, Walda und Weidorf. Von der Bevölkerung sind 82,6 % römisch-katholisch (Zensus am 9. Mai 2011).

Baudenkmäler Bearbeiten

Wirtschaft und Infrastruktur Bearbeiten

Wirtschaft einschließlich Land- und Forstwirtschaft Bearbeiten

2017 gab es in der Gemeinde 671 sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze. Von der Wohnbevölkerung standen 1407 Personen in einem versicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnis. Damit war die Zahl der Auspendler um 736 Personen größer als die der Einpendler. 32 Einwohner waren arbeitslos. 2016 gab es 145 landwirtschaftliche Betriebe, die eine Fläche von 4346 ha bewirtschafteten.1346 ha des Gemeindegebietes sind bewaldet (2017).

Bildung Bearbeiten

Es gibt folgende Einrichtungen:

  • Kindertageseinrichtungen: 2 mit 164 Plätzen und 142 Kindern (Stand 1. März 2018)
  • Grundschule Ehekirchen mit elf Lehrkräften und 206 Schülern (Schuljahr 2019/2020)[10]
  • Mittelschule Ehekirchen mit fünf Lehrkräften und 66 Schülern (Schuljahr 2019/2020; räumlich und organisatorisch mit der Grundschule verbunden)[11]

Literatur Bearbeiten

  • Michael Leitenstern: Der weite Weg von der Siedlung am Sumpf zum Klein-Zentrum in Neuburger Kollektaneenblatt Nr. 126/1973, Seite 3–199. Neuburg an der Donau 1973.

Weblinks Bearbeiten

Commons: Ehekirchen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Gemeinde Ehekirchen in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 13. September 2019.
  3. Gemeinde Ehekirchen, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 13. Dezember 2021.
  4. Gemarkungs- und Gemeindeverzeichnis. Landesamt für Digitalisierung, Breitband und Vermessung, 14. Juli 2020, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 2. Februar 2021; abgerufen am 29. Januar 2021.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ldbv.bayern.de
  5. a b c d e f g h Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 601.
  6. a b Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 602.
  7. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 522.
  8. https://www.ehekirchen.de/rathaus/gemeinderat-2/
  9. Eintrag zum Wappen von Ehekirchen in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
  10. Grundschule Ehekirchen in der Schuldatenbank des Bayerischen Staatsministeriums für Unterricht und Kultus, abgerufen am 1. November 2020.
  11. Mittelschule Ehekirchen in der Schuldatenbank des Bayerischen Staatsministeriums für Unterricht und Kultus, abgerufen am 1. November 2020.