Egopathie

nicht einheitlich verwendeter Begriff der Psychologie

Als Egopathie bezeichnet man in der Psychologie entweder das Auftreten schizophrener Zustandsbilder oder verbal-aggressives Verhalten.[1] Der Begriff wurde in den 1960er Jahren von Karl Peter Kisker geprägt. Der Begriff wird in der Fachliteratur nicht einheitlich verwendet.

In der ersten Bedeutung umfasst er eine große Gruppe von Zustandsbildern, die zwar zur Schizophrenie zählen, jedoch nicht zu den Kernschizophrenien gehören. Beispiele sind vorübergehende schizophrene Zustände oder periodische Krisen. Ziel des Begriffs ist es, die stigmatisierende Wirkung der Diagnose Schizophrenie zu vermeiden.

Die zweite Bedeutung beschreibt verbale Aggressionen von Psychopathen, die damit ihren eigenen Wert durch das Herabsetzen anderer bestätigen.[2]

Literatur Bearbeiten

  • Karl Peter Kisker: Kernschizophrenie und Egopathie. In: Nervenarzt. 35, 1964, S. 286–294.
  • Karl Peter Kisker: Der Egopath. In: Soc. Psychiat. 3, 1968, S. 19–23.

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Ronald Bottlender; Pschyrembel Redaktion: Egopathie. Pschyrembel, Juli 2022, archiviert vom Original am 13. Juni 2023; abgerufen am 18. Juni 2023: „Verbal-aggressives, herabwürdigendes Verhalten von Personen mit Persönlichkeitsstörungen mit der Intention, den eigenen Zustand zu überspielen und den eigenen Wert gegenüber Anderen zu bestätigen oder zu erhöhen [...]“
  2. Uwe Henrik Peters: Lexikon Psychiatrie, Psychotherapie, Medizinische Psychologie. Elsevier, München 2007.