Ebner Stolz

deutsche Prüfungs- und Beratungsgesellschaft
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Ebner Stolz ist eine deutsche Prüfungs- und Beratungsgesellschaft.

Ebner Stolz

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Rechtsform Partnerschaftsgesellschaft mit beschränkter Berufshaftung
Gründung 2009
Sitz Stuttgart
Mitarbeiterzahl 2.100 (2023)
Umsatz 343,5 Mio. Euro (2022)
Branche Wirtschaftsprüfung, Steuerberatung, Rechtsberatung, Managementberatung
Website www.ebnerstolz.de
Stand: 14. März 2023

Unternehmen Bearbeiten

Das Unternehmen Ebner Stolz Mönning Bachem Wirtschaftsprüfer Steuerberater Rechtsanwälte Partnerschaft mbB[1] ging 2009 aus dem Zusammenschluss von Ebner, Stolz & Partner (Stuttgart), Mönning & Partner (Hamburg) und BFJM Bachem Fervers Janßen Mehrhoff (Köln) hervor.[2] Seit dem 1. Oktober 2013 tritt die Gesellschaft unter der Marke Ebner Stolz in Erscheinung.

Ebner Stolz beschäftigt in Deutschland über 2.100 Mitarbeiter an 14 Standorten und erzielte 2022 einen Umsatz in Höhe von rund 343,5 Mio. Euro.[3] Das Unternehmen nimmt laut der Lünendonk-Liste 2022[4] den sechsten Platz unter den Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaften in Deutschland ein.

Das Unternehmen verfügt über Standorte in Berlin, Bonn, Bremen, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Hannover, Karlsruhe, Köln, Leipzig, München, Reutlingen, Siegen und Stuttgart. 2019 ging das Unternehmen ein Joint Venture in China ein und hat seitdem unter dem Namen Ebner Stolz Neumann Wu Standorte in Shanghai und Peking.

Seit dem 1. Oktober 2023 ist Ebner Stolz Mitglied im Netzwerk von RSM International.[5] Zuvor war Ebner Stolz Teil von Nexia International.[6]

Leistungen Bearbeiten

Das Leistungsangebot von Ebner Stolz umfasst folgende Bereiche:

Darüber hinaus ist die Gesellschaft vor allem auf die Transaktionsberatung sowie die Restrukturierung und Digitalisierung von Unternehmen spezialisiert. Innerhalb der einzelnen Fachbereiche verfügt Ebner Stolz in klassischen Beratungsfeldern sowie in verschiedenen Spezialgebieten und Branchen über besondere Kompetenzzentren.[7] Dort werden Sachverhalte von Spezialisten, die theoretisch führend und operativ tätig sind, analysiert, bewertet und in Handlungsempfehlungen übertragen. Ebner Stolz konzentriert sich traditionell auf Mandanten aus dem Mittelstand.

Exemplarische größere Mandate waren zum Beispiel die Neuorganisation des ADAC (2017),[8] der Verkauf von Tochterfirmen des Automobilzulieferers Hella an den schwedische Autoteilelieferant Mekonomen (2018),[9] der Verkauf der Powertech-Gruppe durch den Knorr-Bremse-Konzern (2019)[10] und die strategische Neuausrichtung und den damit einhergehenden Verkauf diverser Regionalmedien der DuMont Mediengruppe (2020)[11]. Ebner Stolz war externer Gutachter für Beraterverträge des DFB aus dem Jahr 2019.[12]

Kritik Bearbeiten

Im Vorfeld des Insolvenzverfahrens der Greensill Bank wurde im März 2021 zuerst von der Wirtschaftswoche berichtet, dass die deutsche Finanzaufsicht Bafin ein Verfahren gegen Ebner Stolz bei der Abschlussprüferaufsichtsstelle (APAS) angeregt hatte,[13] was die APAS auf Nachfrage des Finance-Magazins bestätigte.[14] Wie aus einer Veröffentlichung des Bundesanzeigers am 16. August 2021 hervorgeht, hat Ebner Stolz das Testat für den letztmals geprüften Jahresabschluss 2019 widerrufen und einen Versagungsvermerk erteilt. Aus den dortigen Erläuterungen ergibt sich, dass die Greensill Bank den Abschlussprüfern von Ebner Stolz wichtige Verträge und vertragliche Abreden vorenthalten hatte. Es ist möglich, dass geschädigte Investoren oder der Insolvenzverwalter Ansprüche gegen Stolz geltend machen.[15]

Im August 2022 wurde bekannt, dass die APAS konkrete Anhaltspunkte dafür gefunden hat, dass Ebner Stolz bei der Abschlussprüfung 2019 für das Immobilienunternehmen Adler Real Estate AG seine Pflichten verletzt haben könnte. Die APAS leitete ein oder mehrere Berufsaufsichtsverfahren ein.[16]

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Eintragung beim Amtsgericht Stuttgart PR 137 sowie Impressum
  2. Ebner & Stolz schaffen eine Dreierfusion, Handelsblatt, 8. Dezember 2008
  3. Ebner Stolz auf einen Blick. In: Ebner Stolz. Abgerufen am 14. März 2023.
  4. Lünendonk-Liste 2022. Abgerufen am 7. Juli 2022.
  5. RSM Ebner Stolz ist neuer Partner von RSM International. In: RSM Ebner Stolz. 1. Oktober 2023, abgerufen am 7. Oktober 2023.
  6. Nächster Schritt: Beitritt zum internationalen Netzwerk RSM. In: RSM Ebner Stolz. 3. April 2023, abgerufen am 13. November 2023.
  7. Ebner Stolz – Transparenzbericht 2020. Abgerufen am 12. November 2020.
  8. Ebner Stolz bleibt auf Wachstumskurs. In: Stuttgarter Zeitung. Abgerufen am 22. Oktober 2020.
  9. Großer Handel: Hella verkauft Tochterfirmen mit Ebner Stolz und Freshfields. In: Juve Steuermarkt. Abgerufen am 22. Oktober 2020.
  10. M&A-Deals: Knorr-Bremse, Inexio, Siemens. In: Finance Magazin. Abgerufen am 22. Oktober 2020.
  11. Letzter Streich: DuMont-Gruppe verkauft mit Ebner Stolz Morgenpost an EY Law-Mandanten. In: Juve Steuermarkt. 3. März 2020, abgerufen am 30. August 2021.
  12. DFB-Machtkampf: Das Geheimnis der Hydra. In: Süddeutsche Zeitung. Abgerufen am 29. September 2021.
  13. Finanzaufsicht will gegen Greensill-Wirtschaftsprüfer vorgehen. WirtschaftsWoche, 11. März 2021, abgerufen am 23. Juni 2021.
  14. Greensill: Prüfer Ebner Stolz gerät ins Visier der Bafin. Finance Magazin, 12. März 2021, abgerufen am 23. Juni 2021.
  15. Warum der Prüfer sein Testat zurückzog. Frankfurter Allgemeine, abgerufen am 29. September 2021.
  16. Ein stolzer Wirtschaftsprüfer gerät in Erklärungsnot. In: Handelsblatt. Abgerufen am 13. August 2021.