Ebel ist ein deutscher Familienname.

Wappen der Neidenburger Linie

Herkunft und Bedeutung Bearbeiten

 
Die unter Pfarrer Ephraim Ebel erbaute Kirche in Bialla

Ebel ist eine altdeutsche Kurzform des Vornamens Eberhard.[1]

Erstmalige urkundliche Erwähnung findet der Familienname im 14. Jahrhundert als Name eines Straßburger Geschlechts, das dort seit 1333 im Rat der Bürgerschaft nachgewiesen ist.[2]

Seit dem 15. Jahrhundert ist der Name Ebel in Brandenburg,[3] seit dem 16. Jahrhundert auch in Ostpreußen,[4] dort vor allem in Königsberg, Neidenburg, Osterode sowie Bialla, und in Hessen,[5] dort vor allem im Landkreis Lauterbach,[6] nachgewiesen.

In Berlin erwarb urkundlich nachgewiesen erstmals am 25. April 1461 mit Pauel Ebel ein Träger dieses Namens das Bürgerrecht.[7] Am 25. Oktober 1472 wird ein Heinrich Ebel zusammen mit Henning von Krummensee und Hans Matthes von Kurfürst Albrecht III. mit Krummensee, Stadt und Schloss Alt-Landsberg und mit allen Besitzungen „„item das wuste velt czu helwerstorf““ (Hellersdorf) östlich von Berlin belehnt.

Zahlreiche Träger des Namens waren Juristen und evangelische Theologen, ab dem 19. Jahrhundert auch Gutsbesitzer[4] und Offiziere.[8] Es finden sich zahlreiche Träger des Namens Ebel in den Matrikeln der Universitäten, so z. B. vom 16. bis zum 20. Jahrhundert an der Albertus-Universität Königsberg.[9]

Die Träger des Namens waren bzw. sind in der Regel bürgerlich, das heißt, sie besaßen bereits in der frühen Neuzeit das Bürgerrecht und stellten oft Angehörige der städtischen Oberschicht. Wesentlich seltener sind sie dem Adel zuzurechnen, wie beispielsweise die Anfang des 18. Jahrhunderts erloschene Straßburger Linie[10] oder der für seine Dienste als Hauptmann der Leibgarde König Friedrichs I. am 5. Mai 1704 in den Adelsstand erhobene Johann Ebel.[11]

Immer wieder gab es aber verwandtschaftliche Beziehungen durch Eheschließungen zu bekannten Familien wie z. B. von Beneckendorff und von Hindenburg[12], von der Osten[13] oder von Bassewitz.[14]

Heute findet der Name seine häufigste Verbreitung in Berlin.[15]

Varianten Bearbeiten

Wappen Bearbeiten

Das Wappen der Neidenburger Linie zeigt in rot unter einem durch zwei Sturzzinnen geteilten silbernen Schildhaupt, darin ein roter Fisch, schrägbalkenweise drei goldene Lilien. Auf dem rot-silbern bewulsteten Helm mit rot-silbernen Decken ein rot-silbern übereck geteilter Flug.[16]

Namensträger Bearbeiten

-- nach Vornamen --

 
Leise rieselt der Schnee von Eduard Ebel

A Bearbeiten

B Bearbeiten

C Bearbeiten

D Bearbeiten

E Bearbeiten

  • Eduard Ebel (1839–1905), deutscher Pfarrer und Dichter
  • Else Ebel (1937–2019), deutsche Altgermanistin und Hochschullehrerin (Bochum)
  • Erich Ebel (1901–1973), deutscher Beamter (NSDAP und SPD)

F Bearbeiten

G Bearbeiten

  • Georg Ebel (1790–1863), deutscher Grubenbesitzer, Kommunalpolitiker, MdL Nassau
  • Gerhild Ebel (* 1965), deutsche Künstlerin, Autorin und Herausgeberin
  • Goran Ebel (1941–2019), deutscher Schauspieler
  • Gudrun Ebel (* 1948), deutsche Sopranistin

H Bearbeiten

J Bearbeiten

K Bearbeiten

  • Kai Ebel (* 1964), deutscher Redakteur und Reporter
  • Karl Ebel (1868–1933), deutscher Historiker und Bibliothekar
  • Kaspar Ebel (1595–1664), deutscher Bibliothekar und Philosoph
  • Kurt Ebel (1906–2004), deutscher Jurist, Politiker und Bankier

M Bearbeiten

N Bearbeiten

O Bearbeiten

P Bearbeiten

R Bearbeiten

S Bearbeiten

T Bearbeiten

U Bearbeiten

  • Uwe Ebel (1943–2023), deutscher Skandinavist und Hochschullehrer

W Bearbeiten

Siehe auch Bearbeiten

Literatur Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Adolf Bach: Deutsche Namenkunde. Carl Winter Universitätsverlag, Heidelberg 1952, Band I, I, S. 250.
  2. Heraldisch-Genealogische Gesellschaft „Adler“ (Hrsg.): Organ der k. k. heraldischen Gesellschaft „Adler“. XIV. Jahrgang der Zeitschrift, XI. des Jahrbuchs. Selbstverlag, Wien 1884, S. 92.
  3. Karl Friedrich Pauli: Allgemeine preussische Staatsgeschichte. Zweiter Band. Verlag und Druck von Christoph Peter Franckens, Halle 1761, S. 418.
  4. a b Bernhard Koerner: Deutsches Geschlechterbuch. Achtundsechzigster Band. C. A. Starke Verlag, Limburg an der Lahn 1930, S. 79 ff.
  5. Bernhard Koerner: Deutsches Geschlechterbuch. Vierundachtzigster Band. C. A. Starke Verlag, Limburg an der Lahn 1935, S. 564 f.
  6. Hermann Knodt: Geschichtsblätter für den Kreis Lauterbach. 11. Jahrgang, Heft 3/4 März/April 1925, S. 53.
  7. Peter von Gebhardt: Das älteste Berliner Bürgerbuch 1453-1700. Berlin 1927, Quellen und Forschungen zur Geschichte Berlins, Band I, S. 36.
  8. Kriegsministerium, Geheime Kriegskanzlei: Rangliste der königlich preussischen Armee für 1912. S. 1304.
  9. Verein für die Geschichte Ost- und Westpreussens (Hrsg.): Die Matrikel der Albertus-Universität zu Königsberg. III. Band. Duncker & Humblot, Leipzig 1917, S. 93.
  10. Julius Kindler von Knobloch: Das goldene Buch von Straßburg. Verlag des Verfassers, Wien 1885, S. 68 f.
  11. Leopold Freiherr von Ledebur: Adelslexicon der Preußischen Monarchie. Erster Band: A–K. Verlag von Ludwig Raub, Berlin 1855, S. 189.
  12. Bernhard Koerner: Deutsches Geschlechterbuch. Achtundsechzigster Band. C. A. Starke Verlag, Limburg an der Lahn 1930, S. 549.
  13. Bernhard Koerner: Deutsches Geschlechterbuch. Achtundsechzigster Band. C. A. Starke Verlag, Limburg an der Lahn 1930, S. 557.
  14. Bernhard Koerner: Deutsches Geschlechterbuch. Achtundsechzigster Band. C. A. Starke Verlag, Limburg an der Lahn, 1930, S. 555.
  15. wiki-de.genealogy.net Abgerufen am 1. Januar 2016.
  16. Deutsche Wappenrolle, Matrikel Nr. 11862.