Die East Indies Station, auch als East Indies Command bezeichnet, war ein Verband der britischen Royal Navy.

East Indies Station


Navy House,
Residenz des CinC der East Indies Station in Trincomalee von 1813 bis 1958
Aktiv 1744 bis 1958
Staat Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich
Streitkräfte Royal Navy
Typ Flotte

Geschichte Bearbeiten

Die East Indies Station wurde in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts als Flottenverband eingerichtet, Schiffe im Bestand der Station lassen sich ab 1764[1], Offiziere ab 1760[2] nachweisen. Der Verantwortungsbereich der Station umfasste den Indischen Ozean (ausschließlich der Gewässer um Niederländisch-Indien, Südafrika und Australien) und schloss den Persischen Golf und das Rote Meer ein.[3] Dies implizierte keine territorialen Forderungen, obwohl die Royal Navy oftmals zur Durchsetzung britischer Handelsinteressen in diesen Seegebieten eingesetzt wurde.

Im Jahr 1820 bestand die Station aus 10 Kriegs- und zwei Hilfsschiffen. Der Bestand wuchs bis 1845 auf 22 Kriegs- und 10 Hilfsschiffe auf. Damit war die East Indies Station der größte Flottenverband der Royal Navy in Übersee. Im selben Jahr wurde auch die East Indies Station als ständiger Flottenverband eingerichtet. Bis zur Etablierung der Australia Station im Jahr 1848 war die East Indies Station auch für die Gewässer um Australien und Neuseeland zuständig.[4] Mit Übergang zu dampfgetriebenen Schiffen verringerte sich der Bestand bis 1871 auf 10 Kriegsschiffe.

Basen der East Indies Station befanden sich in Colombo, Trincomalee, Bombay, Basra und Aden. Im Jahr 1939 bestand die Station aus dem 4. Kreuzergeschwader mit insgesamt drei Schiffen und jeweils einer Division im Roten Meer und im Persischen Golf. Die Divisionen hatten drei bzw. vier Sloops im Bestand.

Angesichts der wachsenden japanischen Bedrohung wurde im Dezember 1941 die China Station mit der East Indies Station zur Eastern Fleet zusammengefasst. Das Kommando der Eastern Fleet befand sich in Singapur.

Oberbefehlshaber Bearbeiten

Dienstgrad und Name Amtszeit Bemerkungen
Beginn der Amtszeit Ende der Amtszeit
Commodore Curtis Barnett 1744 1746
Commodore Thomas Griffin 15. Januar 1746 Juli 1748
Rear-Admiral Edward Boscawen 1748 1750
Commodore William Lisle 1750 1754
Rear-Admiral Charles Watson 1754 16. August 1757
Vice-Admiral George Pocock 1757 1759
Rear-Admiral Charles Steevens 1760 1761
Rear-Admiral Samuel Cornish 1761 1763
Captain John Byron 18. Juni 1764 1766
Commodore John Lindsay 23. August 1769 1772
Rear-Admiral Robert Harland 1771 1775
Commodore Edward Hughes 2. September 1773 1777
Commodore Edward Vernon 30. Mai 1776 1780
Rear-Admiral Edward Hughes 10. Juli 1778 1784
Vice-Admiral Hyde Parker 1782 1782
Commodore Andrew Mitchell 1784 1785
Commodore Charles Hughes 1785 1787
Commodore William Cornwallis 10. November 1788 1794
Commodore Peter Rainier 1794 1805
Rear-Admiral Edward Pellew 1804 1809
Rear-Admiral Thomas Troubridge 1805 1807
Rear-Admiral William O'Bryen Drury 1809 1811
Vice-Admiral Samuel Hood 1811 1814
Commodore George Sayer 1814 1815
Rear-Admiral George Burlton 1815 1815
Commodore George Sayer 1815 1816
Rear-Admiral Richard King 1816 1820
Rear-Admiral Henry Blackwood 1820 1822
Commodore Charles Grant 1822 1824
Commodore James Brisbane 1825 1826
Rear-Admiral William Hall Gage 1825 1829
Rear-Admiral Edward Owen 1829 1832

Literatur Bearbeiten

  • John Francis Beeler: British naval policy in the Gladstone-Disraeli era, 1866-1880, Stanford University Press, 1997, ISBN 978-0-8047-2981-9
  • John F. Riddick: The history of British India, Greenwood Publishing Group, 2006, ISBN 978-0-313-32280-8
  • Cy Harrision: Royal Navy Officers of the Seven Years War - A Biographical Dictionary of Commissioned Officers 1748-1763. Helion & Company Limited, Warwick 2019, ISBN 978-1-912866-68-7 (englisch).

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Vessels Operating on or proceeding to the East Indies Station - May 1805 (Memento des Originals vom 24. Juli 2008 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.pbenyon.plus.com
  2. The history of British India
  3. Royal Navy foreign stations
  4. Early Life and Royal Navy Service (Memento des Originals vom 26. Mai 2010 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/homepages.vodafone.co.nz