Elite Ice Hockey League

Eishockey-Liga im Vereinigten Königreich
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Elite Ice Hockey League (EIHL) ist eine professionelle Eishockey-Liga im Vereinigten Königreich. Sie wurde 2003 gegründet und ging aus der Ice Hockey Superleague hervor. Nach anfänglichen Unklarheiten, die durch Schlichtung des Eishockeyweltverbandes geregelt werden konnten, wird die EIHL vom britischen Eishockeyverband Ice Hockey UK anerkannt.

Elite Ice Hockey League
Logo der Elite Ice Hockey League
Sportart Eishockey
Abkürzung EIHL
Verband Ice Hockey UK
Ligagründung 2003
Land/Länder Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich
Rekordmeister Belfast Giants (6) (Stand 2023)
Website eliteleague.co.uk

Die EIHL gilt als die höchste Spielklasse des britischen Eishockeys, über der National Ice Hockey League. Zwischen beiden Ligen gibt es keinen Auf- oder Absteiger. Finanzielle Gegebenheiten lassen das Teilnehmerfeld der EIHL regelmäßig fluktuieren. Zur Saison 2017/18 wurde die Liga durch Aufnahme der Milton Keynes Lightning und der Guildford Flames auf zwölf Mannschaften aufgestockt.[1] Aufgrund der Zuschauerbeschränkungen infolge der COVID-19-Pandemie wurde die Saison 2020/21 abgesagt.

Namenssponsoren waren von 2006 bis 2009 bmibaby und Rapid Solicitors von 2011 bis 2015.

Modus Bearbeiten

Die EIHL spielt jährlich vier Wettbewerbe aus. Die reguläre Saison besteht aus 54 Spieltagen, jedes Team hat jeweils drei Heim- und Auswärtsspiele gegen jede andere Mannschaft.

Die besten acht Mannschaften der regulären Saison qualifizieren sich für die Play-Offs. Die Viertelfinals werden in Hin- und Rückspiel ausgetragen. Die beiden Halbfinalspiele und das Finale werden in einem Turnier in Nottingham ausgetragen.

Daneben werden während der Saison zwei Pokalwettbewerbe ausgetragen. Für den Challenge Cup werden die zehn Mannschaften in zwei Fünfergruppen aufgeteilt. Jede Mannschaft hat zwei Heimspiele und zwei Auswärtsspiele. Die Heimspielrechte werden ausgelost. Von beiden Gruppen gelangen die beiden besten Mannschaften in die Halbfinals. Der Knockout Cup wird im KO-Verfahren mit Hin- und Rückspielen ausgetragen.

Teilnehmer in der Saison 2023/24 Bearbeiten

 
Elite Ice Hockey League (Vereinigtes Königreich)
Clubs der EIHL 2017/18
Team gegründet Ort Halle Kapazität Ligazugehörigkeit
Belfast Giants 2000 Belfast, Nordirland Odyssey Arena 9.957 seit 2003
Cardiff Devils 1986 Cardiff, Wales Ice Arena Wales 3.088 seit 2003
Coventry Blaze 2000 Coventry, West Midlands SkyDome Arena 2.600 seit 2003
Dundee Stars 2001 Dundee, Schottland Dundee Ice Arena 2.300 seit 2010
Fife Flyers 1938 Kirkcaldy, Schottland Fife Ice Arena 3.280 seit 2011
Glasgow Clan 2010 Glasgow, Schottland Braehead Arena 4.000 seit 2010
Guildford Flames 1992 Guildford, Surrey Guildford Spectrum 2.200 seit 2017
Manchester Storm 2015 Manchester, Greater Manchester Altrincham Ice Dome 2.000 seit 2015
Nottingham Panthers 1946 Nottingham, East Midlands National Ice Centre 8.000 seit 2003
Sheffield Steelers 1991 Sheffield, Yorkshire Sheffield Arena 9.000 seit 2003

Ehemalige Teams Bearbeiten

Meister der bisherigen Spielzeiten Bearbeiten

Saison Sieger der regulären Saison
Britischer Meister
Play-off-Sieger Challenge-Cup-Sieger Knockout-Cup-Sieger 20/20 Hockey Fest
2003/04 Sheffield Steelers Sheffield Steelers Nottingham Panthers
2004/05 Coventry Blaze Coventry Blaze Coventry Blaze
2005/06 Belfast Giants Newcastle Vipers Cardiff Devils Sheffield Steelers
2006/07 Coventry Blaze Nottingham Panthers Coventry Blaze Cardiff Devils
2007/08 Coventry Blaze Sheffield Steelers Nottingham Panthers Coventry Blaze
2008/09 Sheffield Steelers Sheffield Steelers Belfast Giants Belfast Giants
2009/10 Coventry Blaze Belfast Giants Nottingham Panthers Sheffield Steelers
2010/11 Sheffield Steelers Nottingham Panthers Nottingham Panthers Braehead Clan
2011/12 Belfast Giants Nottingham Panthers Nottingham Panthers
2012/13 Nottingham Panthers Nottingham Panthers Nottingham Panthers
2013/14 Belfast Giants Sheffield Steelers Nottingham Panthers
2014/15 Sheffield Steelers Coventry Blaze Cardiff Devils
2015/16 Sheffield Steelers Nottingham Panthers Nottingham Panthers
2016/17 Cardiff Devils Sheffield Steelers Cardiff Devils
2017/18 Cardiff Devils Cardiff Devils Belfast Giants
2018/19 Belfast Giants Cardiff Devils Belfast Giants
2019/20 Saison aufgrund der COVID-19-Pandemie verkürzt, kein Titel vergeben Saison aufgrund der COVID-19-Pandemie verkürzt, kein Titel vergeben Sheffield Steelers
2020/21 Saison aufgrund der COVID-19-Pandemie im Vereinigten Königreich abgesagt Saison aufgrund der COVID-19-Pandemie abgesagt
2021/22 Belfast Giants Cardiff Devils Belfast Giants
2022/23 Belfast Giants Cardiff Devils Belfast Giants

Organisation Bearbeiten

Die Leitung besteht aus je einem Mitglied der Clubs. Da neben den derzeitigen Vereinen auch die London Racers in der Elite League spielberechtigt wären, besteht die Führung – The Board of Directors – aus zwölf Mitgliedern. Vorsitzender ist Eamon Convery. Dieses Gremium entscheidet über die Aufnahme von weiteren Vereinen.

Entwicklung der letzten Jahre Bearbeiten

Da das britische Eishockey im europäischen und weltweiten Eishockeygeschehen keine große Rolle spielt, ist das Zuschauerinteresse auf wenige Clubs beschränkt. Bis ins Jahr 2003 war der Sport in Großbritannien jedoch recht populär. Einzelne Vereine (Manchester Storm, Sheffield Steelers, Belfast Giants, London Knights, Nottingham Panthers und Newcastle Vipers) erreichten Zuschauerschnitte von bis zu 9000 Personen. Nach dem Ende der Superleague 2003 ging das Interesse jedoch zurück; einige Vereine (Manchester Storm, London Knights) stellten den Spielbetrieb ein, und das Zuschauer- und Sponsoren-Interesse sank. Dennoch konnte sich Eishockey im Vereinigten Königreich bis heute als Nischensport behaupten und haben einige Vereine, insbesondere Nottingham, Sheffield und Belfast, nach wie vor einen recht soliden Zuschauerzuspruch von weit mehr als 4000 im Schnitt und bis zu 8000 bei Spitzenspielen. Mit einem Zuschauerschnitt von 2.842 lag die Elite League 2017 auf Platz 7 in Europa und hatte mehr Zuschauer als etwa die österreichische EBEL, die dänische Metal Ligaen oder die norwegische GET-Ligaen.[2]

Weitere Wettbewerbe Bearbeiten

In der Saison 2005/06, während der Olympischen Winterspiele 2006 in Turin, nutzte die EIHL die Gelegenheit den Ahearne Cup wiederzubeleben. Die Kölner Haie und die Iserlohn Roosters spielten gegen die Coventry Blaze, die Sheffield Steelers und die Nottingham Panthers. Dabei wurde der große Unterschied zwischen der EIHL und der DEL deutlich, denn die deutschen Clubs gewannen alle vier Spiele.

Auszeichnungen der EIHL Bearbeiten

  • Netminder of the year – (2009/10: Peter Hirsch, Coventry Blaze)
  • Defence of the year – (2009/10: Jonathan Weaver, Coventry Blaze)
  • Forward of the year – (2009/10: Luke Fulghum, Coventry Blaze)
  • British player of the year – (2009/10: Stephen Murphy, Belfast Giants)
  • Newcomer of the year – (2009/10: Owen Fussey, Edinburgh Capitals)
  • Player of the year – (2009/10: Colin Shields, Belfast Giants)
  • Coach of the year – (2009/10: Paul Thompson, Coventry Blaze)
  • Fans favourite – (2009/10: Luke Fulghum, Coventry Blaze)
  • Entertainer of the year – (2009/10: Jason Robinson, Coventry Blaze)

Bekannte Spieler Bearbeiten

Siehe auch Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. http://www.guildfordflames.com/flames_make_top_flight_elite_league_move
  2. Geering: Hockeyarenas.net. Abgerufen am 12. Januar 2018.