Ernst Gottfried Lowenthal

deutscher Publizist, Journalist, Redakteur und Volkswirt
(Weitergeleitet von E. G. Lowenthal)

Ernst Gottfried Lowenthal (geboren 28. Dezember 1904 in Köln; gestorben 7. August 1994 in Berlin) war ein deutsch-britischer Publizist, Journalist, Redakteur und Volkswirt.

Grab in Berlin
Stolperstein der Mutter in Köln

Leben Bearbeiten

Lowenthal war ein Sohn des Ludwig Löwenthal (1865–1935) aus Lennep und der Johanna Siebenborn (1880–1942) aus Köln. Lowenthal wurde 1926 Diplom-Volkswirt und ein Jahr später zum Dr. rer. pol. promoviert. Von 1929 bis 1938 war er Referent im Central-Verein und Mitarbeiter der Reichsvertretung der deutschen Juden in Berlin Er war seit 1929 Redakteur der CV-Zeitung.

1939 flüchtete er nach London, wo er in der jüdischen Flüchtlingsbetreuung tätig war. Bereits 1946 kehrte er nach Deutschland zurück, wo er in verschiedenen jüdischen Hilfsorganisationen arbeitete. Lowenthal war Vorstandsmitglied und wissenschaftlicher Mitarbeiter des Leo-Baeck-Instituts in London und Repräsentant des Instituts in Deutschland. Er publizierte in verschiedenen jüdischen Zeitungen und Zeitschriften und war Herausgeber der "Jüdischen Sozialarbeit" und des "Lexikons des Judentums". 1969 zog er nach West-Berlin. Er ist auf dem Friedhof Heerstraße begraben.

Lowenthal war in erster Ehe seit 1937 mit der ebenfalls emigrierten Bibliothekarin Ilse Zorek, später unter dem Namen Ilse R. Wolff, verheiratet, die Ehe wurde 1954 geschieden, ab 1968 war er mit der Historikerin Cécile Hensel verheiratet.

Schriften (Auswahl) Bearbeiten

  • Die Vereinheitlichung des europäischen Verkehrs seit dem Kriege. Ein Beitrag zum Problem eines wirtschaftlichen Europa. Köln 1929, OCLC 645872578.
  • (Hrsg.): Philo-Atlas: Handbuch für die jüdische Auswanderung. Philo, Jüdischer Buchverlag, Berlin 1938 (Philo-Lexika; 3).
  • (Hrsg.): Bewährung im Untergang. Ein Gedenkbuch. Stuttgart: Deutsche Verlags-Anstalt, 1965 OCLC 579849857.
  • Juden in Preußen. Biographisches Verzeichnis. Ein repräsentativer Querschnitt. Berlin 1981, ISBN 3-496-01012-6.
  • Die historische Lücke. Betrachtungen zur neueren deutsch-jüdischen Historiographie. Tübingen 1987, ISBN 3-16-845227-0.

Literatur Bearbeiten

  • Ernst Gottfried Lowenthal – ein deutscher Jude zum 100. Geburtstag. Reden und Aufsätze der Gedenkveranstaltung der Staatsbibliothek zu Berlin am 9. Dezember 2004. Berlin 2005, OCLC 255325136.
  • Bücher von Autoren jüdischer Herkunft in deutscher Sprache, eine Ausstellung der B'nai B'rith Wien; 5.–14. März 1967 im Künstlerhaus, Wien: B'nai B'rith, 1967, S. 159.
  • Lowenthal, Ernst Gottfried, in: Joseph Walk (Hrsg.): Kurzbiographien zur Geschichte der Juden 1918–1945. München : Saur, 1988, ISBN 3-598-10477-4, S. 248
  • Lowenthal, Ernst Gottfried, in: Werner Röder; Herbert A. Strauss (Hrsg.): International Biographical Dictionary of Central European Emigrés 1933-1945. Band 2,2. München : Saur, 1983 ISBN 3-598-10089-2, S. 753

Weblinks Bearbeiten