Der Durnagel ist ein rund 8 Kilometer langer rechter Zufluss der Linth im Schweizer Kanton Glarus, der das Durnachtal durchfliesst.

Durnagel
Durnagelbach
Mündung des Durnagels mit dem Dorf Linthal im Jahr 1953

Mündung des Durnagels mit dem Dorf Linthal im Jahr 1953

Daten
Gewässerkennzahl CH: 2507
Lage Glarner Alpen

Schweiz

Flusssystem Rhein
Abfluss über Linth → Limmat → Aare → Rhein → Nordsee
Quelle am Hinter Sulzhorn
46° 52′ 36″ N, 9° 2′ 10″ O
Quellhöhe ca. 2110 m ü. M.[1]
Mündung in die Linth bei LinthalKoordinaten: 46° 55′ 49″ N, 9° 0′ 17″ O; CH1903: 719254 / 198871
46° 55′ 49″ N, 9° 0′ 17″ O
Mündungshöhe 633 m ü. M.[1]
Höhenunterschied ca. 1477 m
Sohlgefälle ca. 19 %
Länge 7,9 km[1]
Einzugsgebiet 18,77 km²[2]
Abfluss an der Mündung[2]
AEo: 18,77 km²
MQ
Mq
1,27 m³/s
67,7 l/(s km²)
Rechte Nebenflüsse Wolfisbach
Gemeinden Glarus Süd

Geographie Bearbeiten

Verlauf Bearbeiten

Der Durnagel entspringt an einem kleinen Firn auf etwa 2110 m ü. M. unterhalb des Gebirgsgrats zwischen Scheidstöckli und Hinter Sulzhorn. Anfangs nach Nordosten durch Gehängeschutt dem Talboden zufliessend, erreicht er früh die von einer Alpweide bedeckte Moräne des östlich liegenden Hinteren Sulzgletschers, in die er sich eingeschnitten hat. Nach kurzem Verlauf durch Nummulitenschichten folgt ein kleiner Wasserfall, nach dem der Bach den Talboden erreicht und jetzt meist nach Nordwesten fliesst. Es mündet zugleich der wasserreichere Abfluss des Gletschers, und nur kurz darauf öffnet sich das Hintere Durnachtal. Hier wird er von mehreren Alpweiden gesäumt, die von bewaldeten Bergflanken eingefasst werden. Die durchflossene Talsohle besteht meist aus Schutt und Alluvialböden.

Bei der Alphütte Stäfeli wird ein Teil des Wassers entnommen. Danach schneidet sich der Bach tief in die Talsohle ein, wobei er von nun an durch 82 Sperren gezähmt wird. Er nimmt den Wolfisbach von rechts auf und durchfliesst nun das Vordere Durnachtal in nordwestlicher Richtung. Am linken Ufer erstreckt sich jetzt der Breitzungwald, während sich am rechten Ufer ein schmaler Waldsaum der Talsohle entlang zieht, über der mehrere Alpweiden liegen. Es folgt die Alphütte Berg, nach der eine kleine, stark bewaldete Schlucht folgt. Beim Hof Syten erreicht er das Linthal und bildet einen breiten Schwemmkegel. Nach der Unterquerung der Hauptstrasse 17 an drei Stellen mündet der Durnagel zwischen den Ortschaften Linthal und Rüti auf 633 m ü. M. von rechts in den Oberlauf der nach Norden fliessenden Linth.

Einzugsgebiet Bearbeiten

Das 18,77 km² grosse Einzugsgebiet des Durnagels liegt in den Glarner Alpen und wird durch ihn über die Linth, die Limmat, die Aare und den Rhein zur Nordsee entwässert.

Es besteht zu 25,8 % aus bestockter Fläche, zu 23,4 % aus Landwirtschaftsfläche, zu 0,3 % aus Siedlungsflächen und zu 50,6 % aus unproduktiven Flächen.[3]

Flächenverteilung

Die mittlere Höhe des Einzugsgebietes beträgt 1897,5 m ü. M., die minimale liegt bei 637 m ü. M. und die maximale bei 3110 m ü. M.

Zuflüsse Bearbeiten

  • Wolfisbach (rechts), 2,6 km, 1,92 km²
  • Tschopfrus (rechts), 1,5 km, 0,94 km²
  • Bergrus (rechts), 1,2 km
  • Staldenrus (rechts), 1,0 km, 0,51 km²

Hydrologie Bearbeiten

Bei der Mündung des Durnagels in die Linth beträgt seine modellierte mittlere Abflussmenge (MQ) 1,27 m³/s. Sein Abflussregimetyp ist nival alpin[4], und seine Abflussvariabilität[5] beträgt 18.

Der modellierte monatliche mittlere Abfluss (MQ) des Durnagels in m³/s[6]

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b c Geoserver der Schweizer Bundesverwaltung (Hinweise)
  2. a b Topographische Einzugsgebiete der Schweizer Gewässer: Teileinzugsgebiete 2 km². Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 24. September 2017; abgerufen am 24. September 2017.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/api3.geo.admin.ch
  3. Topographische Einzugsgebiete Schweizer Gewässer: Durnagel
  4. Martin Pfaundler, Rolf Weingartner, Robert Diezig: „Versteckt hinter den Mittelwerten“ – die Variabilität des Abflussregimes. In: Hydrologie und Wasserbewirtschaftung (HyWa). Jg. 50, Heft 3, 2006, S. 116–123, hier Tabelle auf S. 119 (Download [PDF; 3,2 MB; abgerufen am 31. August 2020]). Abrufbar unter Gesamtes HyWa Heft 3, 2006..
  5. Die Abflussvariabilität beschreibt das Ausmass der Schwankungen des mittleren Abflusses einzelner Jahre um den langjährigen mittleren Abflusswert.
  6. Mittlere Abflüsse und Abflussregimetyp für das Gewässernetz der Schweiz: Durnagel