Der Dreiband-Weltcup 1986/1 war das erste Weltcupturnier in dieser Disziplin des Karambolagebillards und fand vom 7. bis zum 9. November 1986 in Paris statt.

1. Dreiband-Weltcup 1986/1
FrankreichFrankreich Paris
Turnierdaten
Turnierart: Worldcup
Turnierformat: K.-o.-System
Ausrichter: BWA
Turnierdetails
Austragungsort: Stade Pierre de Coubertin[1],
Paris, Frankreich Frankreich
Eröffnung: 7. November 1986
Endspiel: 9. November 1986
Teilnehmer: 16
Titelverteidiger:
Sieger: Belgien Raymond Ceulemans
2. Finalist: JapanJapan Nobuaki Kobayashi
3. Platz: Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Allen Gilbert
Preisgeld: 74.050 US$
Rekorde
Bester GD: 1,257 JapanJapan Nobuaki Kobayashi
Bester ED: 1,956 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Allen Gilbert
Höchstserie (HS): 00130JapanJapan Nobuaki Kobayashi
Spielstätte auf der Karte
Veranstaltungsort
Stade Pierre de Coubertin
  1986/2

Geschichte Bearbeiten

Das erste Dreiband-Weltcup Turnier der Billardgeschichte fand 1986 in Paris statt. Es starteten zwölf Profis der BWA und vier Teilnehmer des ausrichtenden Verbandes. Von den zwölf Profis waren die ersten vier gesetzt. Da es noch keine Dreiband-Weltrangliste gab, wurde eine Rangliste von der BWA erstellt. Die vier gesetzten Spieler waren Raymond Ceulemans, Nobuaki Kobayashi, Junichi Komori und Ludo Dielis. Mit Ludo Dielis scheiterte bereits im Achtelfinale einer der gesetzten Akteure. Für Raymond Ceulemans war das Achtelfinale auch seine größte Herausforderung. Der Franzose Roland Dufetelle führte im fünften Satz mit 14:6 und hatte mehrfach Matchball, konnte aber keinen verwandeln und verlor am Ende mit 14:15. Im Turnierverlauf setzten sich schließlich die beiden Favoriten Ceulemans und Kobayashi durch. In einem spannenden Finale setzte sich Ceulemans im fünften Satz mit 15:13 in acht Aufnahmen durch. Das Weltcup-Turnier in Paris war mit 8000 Zuschauern sehr gut besucht und wurde live im französischen Fernsehen übertragen.[2]

Der Weltcup hatte auch einige Neuerungen im Billardsport geschafft. Die Billards wurden mit blauem Tuch bezogen. Bis dato waren die Billardtücher immer grün. Gespielt wurde mit einer weißen, einer gelben und einer roten Kugel. Davor waren es zwei weiße (eine mit Markierung) und eine rote Kugel. Billard-Meisterschaften wurden bisher in der Regel mit schwarzen Hosen und Pullover gespielt. Bei Weltcup-Turnieren waren Billardwesten Pflicht. Es wurde eine Dreiband-Weltrangliste eingeführt, die nach jedem internationalen Dreibandturnier aktualisiert wurde. Außerdem wurden neben den Weltcup-Turnieren noch weitere Turniere eingeführt. Das waren Grand Prix, Inter-Midgets und Head-to-Head-Turniere, die von der BWA veranstaltet wurden.[2]

Gespielt wurde neben dem Preisgeld um den Soussa-Cup. Dieser Pokal wurde vom ersten Dreiband-Weltmeister Edmond Soussa aus Ägypten gestaltet und als Wanderpokal von Werner Bayer, dem Schöpfer des Dreiband-Weltcups, gestiftet. Edmond Soussa, der 1989 im Alter von 91 Jahren verstarb, besuchte in den Jahren von 1986 bis 1988 mehrere Dreiband-Weltcup-Turniere.[2]

BWA-Profis und Ausrichterplätze Bearbeiten

BWA-Profis:

  1. Belgien  Raymond Ceulemans
  2. Japan  Nobuaki Kobayashi
  3. Japan  Junichi Komori
  4. Belgien  Ludo Dielis
  5. Niederlande  Rini van Bracht
  6. Spanien  Avelino Rico
  7. Frankreich  Richard Bitalis
  8. Deutschland  Dieter Müller
  9. Frankreich  Egidio Vierat
  10. Vereinigte Staaten  Allen Gilbert
  11. Argentinien  Luis Mario Doyharzabal
  12. Italien  Marco Zanetti

Ausrichterplätze:

  1. Frankreich  Jean Marty
  2. Frankreich  Francis Connesson
  3. Frankreich  Roland Dufetelle
  4. Frankreich  Albert Lasserre

Modus Bearbeiten

Gespielt wurde das Turnier mit 16 Teilnehmern. Das ganze Turnier wurde im K.-o.-System auf drei Gewinnsätze à 15 Points gespielt.
Wurde ein Satz bei 15 Punkten von Spieler eins beendet, so hatte Spieler zwei keinen Nachstoß.

Abschlusstabelle Bearbeiten

Legende
MP Match Punkte (Sieger = 2; Unentschieden = 1; Verlierer = 0)
SV Satzverhältnis (nur bei Turnieren im Satzsystem)
Pkte. Erzielte Karambolagen
Aufn. benötigte Aufnahmen
GD Generaldurchschnitt
MGD Mannschafts-Generaldurchschnitt
BED Bester Einzeldurchschnitt eines Spielers
BEMD Bester Einzeldurchschnitt einer Mannschaft
BSD Bester Satzdurchschnitt eines Spielers
HS Höchstserie
WRP Weltranglistenpunkte
Endklassement
Phase Platz Name MP SV Pkt. Aufn. GD BED BSD HS RP
Finale 1 Belgien  Raymond Ceulemans 8:0 12:5 228 196 1,163 1,558 5,000 11 12
2 Japan  Nobuaki Kobayashi 6:2 11:5 210 167 1,257 1,607 3,000 13 10
Halb-
finale
3 Vereinigte Staaten  Allen Gilbert 6:2 9:7 174 169 1,029 1,956 2,500 7 8
4 Japan  Junichi Komori 4:4 8:7 189 155 1,219 1,500 2,142 10 6
Viertel-
finale
5 Frankreich  Richard Bitalis 2:2 4:3 85 87 0,977 1,046 1,500 7 4
6 Deutschland  Dieter Müller 2:2 4:3 84 92 0,913 1,097 1,875 7 3
7 Frankreich  Jean Marty 2:2 3:3 70 60 1,166 1,153 2,142 7 2
8 Niederlande  Rini van Bracht 2:2 3:3 74 57 1,298 1,551 2,500 7 1
Achtel-
finale
9 Frankreich  Egidio Vierat 0:2 0:3 34 39 0,871 5
10 Spanien  Avelino Rico 0:2 2:3 59 69 0,855 1,153 6
11 Frankreich  Francis Connesson 0:2 1:3 36 44 0,818 1,666 7
12 Italien  Marco Zanetti 0:2 0:3 34 42 0,809 4
13 Argentinien  Luis Mario Doyharzabal 0:2 1:3 37 46 0,804 0,937 5
14 Frankreich  Roland Dufetelle 0:2 2:3 57 77 0,740 1,071 6
15 Belgien  Ludo Dielis 0:2 0:3 27 37 0,729 3
16 Frankreich  Albert Lasserre 0:2 0:3 13 27 0,481 3
Turnierdurchschnitt: 1,034

Finalrunde Bearbeiten

Im Folgenden ist der Turnierbaum der Finalrunde aufgelistet. Legende: SP/Pkte/Aufn/ED/HS

Achtelfinale
Best of 5
Viertelfinale
Best of 5
Halbfinale
Best of 5
Finale
Best of 5
                           
             
 Belgien  Raymond Ceulemans 3/62/77/0,805/6
 
 Frankreich  Roland Dufetelle 2/57/77/0,740/6  
 Belgien  Raymond Ceulemans 3/54/45/1,200/6
 
   Frankreich  Richard Bitalis 1/40/44/0,909/7  
 Frankreich  Richard Bitalis 3/45/43/1,046/6
 
 Italien  Marco Zanetti 0/34/42/0,809/4  
 Belgien  Raymond Ceulemans 3/45/31/1,451/6
 
   Japan  Junichi Komori 0/31/29/1,068/5  
 Niederlande  Rini van Bracht 3/45/29/1,551/7
 
 Frankreich  Albert Lasserre 0/13/27/0,481/3  
 Niederlande  Rini van Bracht 0/29/28/1,0355
 
   Japan  Junichi Komori 3/45/30/1,500/8  
 Japan  Junichi Komori 3/57/47/1,212/10
 
 Argentinien  Luis Mario Doyharzabal 1/37/46/0,804/5  
 Belgien  Raymond Ceulemans 3/67/43/1,558/11
 
   Japan  Nobuaki Kobayashi 2/55/42/1,309/6
 Belgien  Ludo Dielis 0/27/37/0,729/3
 
 Frankreich  Jean Marty 3/45/39/1,153/7  
 Frankreich  Jean Marty 0/25/21/1,190/6
 
   Vereinigte Staaten  Allen Gilbert 3/45/23/1,956/6  
 Spanien  Avelino Rico 2/59/69/0,855/6
 
 Vereinigte Staaten  Allen Gilbert 3/66/70/0,942/7  
 Vereinigte Staaten  Allen Gilbert 0/10/27/0,370/2
 
   Japan  Nobuaki Kobayashi 3/45/28/1,607/13   Spiel um Platz 3
 Frankreich  Egidio Vierat 0/34/39/0,871/5
  Best of 5
 Deutschland  Dieter Müller 3/45/41/1,097/5  
 Deutschland  Dieter Müller 1/39/51/0,764/7  Japan  Junichi Komori 2/56/49/1,142/6
 
   Japan  Nobuaki Kobayashi 3/58/52/1,115/5    Vereinigte Staaten  Allen Gilbert 3/53/49/1,081/6
 Japan  Nobuaki Kobayashi 3/52/45/1,155/6
 Frankreich  Francis Connesson 1/36/44/0,818/7  

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Heinrich Weingartner: Carambol. Nr. 222. Wien August 1987, S. 37.
  2. a b c Werner Bayer, Heinrich Weingartner, Klaus Bosel, Marco Zanetti: Das blaue Karree, The Blue Square – Fascination Billiards. Hrsg.: Dr. Werner Bayer-Stiftung. 2004, ISBN 4-520-93460-5, S. 30–32.