Don Gil de las calzas verdes (deutscher Titel: Don Gil von den grünen Hosen) ist eine spanische Verwechslungskomödie, geschrieben um 1615 von Tirso de Molina, erschienen 1635.

Inhalt kurz Bearbeiten

Doña Juana reist ihrem Geliebten von Valladolid nach Madrid nach, wo er eine andere freien will. Juana führt von da an ein Doppelleben, indem sie bald als Frau, bald als Mann in grünen Hosen zu sehen ist. Sie treibt das Verwirrspiel so weit, bis das Maß voll ist. Erst dann zeigt sie Erbarmen und klärt alle Irrtümer und Täuschungsmanöver auf. Zu guter Letzt wollen drei glückliche Paare Hochzeit halten.

Inhalt lang Bearbeiten

Doña Juana ist in grüner Männertracht und in Begleitung ihres Dieners Lombardo auf dem Weg nach Madrid. Währenddessen erzählt sie ihm von ihrem treulosen Geliebten Don Martín, mit welchem sie verlobt ist. Sein Vater möchte Don Martín aber mit der Tochter des äußerst wohlhabenden Don Pedro aus Madrid verheiraten. Ihr Name ist Ines. Martín, an das Heiratsversprechen gebunden, beschließt als Don Gil nach Madrid zu gehen und Ines zu heiraten. Doña Juana hat von dem Plan erfahren und möchte sich an ihm rächen. Nahe Madrid verlässt sie Lombardo, welcher in Bereitschaft für sie erreichbar bleibt, und sucht sich einen zusätzlichen Diener. Sie trifft auf den sehr windigen herrenlosen Diener Tristan.

Don Pedro, der Vater der Doña Ines, veranlasst zwischen Ines und Martín ein erstes Treffen im Park. Dies erfährt Juana rechtzeitig. Sie eilt zum Park, ehe ihr treuloser Geliebter dort erscheint. Als junger Kavalier macht sie Ines, die sich in Begleitung von Don Mendo und ihrer Freundin Doña Clara befindet, den Hof und gibt sich als der erwartete Don Gil aus. Der Streich gelingt. Ines ist entzückt von ihr und verliebt sich heftig in den vermeintlich zarten Jüngling. Don Mendo, welcher Ines heiraten möchte, fällt in Eifersucht und will Don Gil töten.

Als Don Pedro und Don Martín ankommen, tritt die erwünschte Verwirrung ein. Ines ist von dem neuen Don Gil wenig erbaut und spricht nur von dem Don Gil mit den grünen Hosen.

Um ganz sicherzugehen und Martín nicht auf die Spur kommen zu lassen, wer sein Doppelgänger ist, lässt Juana durch Lombardo vermelden, dass Juana Valladolid verlassen, sich in ein Kloster begeben habe und dort ein Kind von ihm erwarte. Juana treibt das Spiel weiter. Nun erscheint sie auch noch in Frauentracht als Doña Elvira, welche einem treulosen Geliebten nachreist. Ines erzählt sie, dass eben jener Treulose Don Gil ist, der sich um Ines’ Hand bewirbt. Don Martín und Tristan erscheint Don Gil bald als unheimlicher Geist. Don Martín hält ihn für sein Gewissen, den rächenden Geist der inzwischen vermeintlich gestorbenen Juana.

Auch Doña Clara hat sich nun in Don Gil mit den grünen Hosen verliebt. Es entsteht vor dem Haus der Ines ein Wahnsinns-Durcheinander, in dem letztendlich vier Don Gils (Don Mendo, Don Martín, Doña Clara und Doña Juana), teils aus Liebe, teils aus Eifersucht auftauchen. Es kommt zu Streitigkeiten der verschiedenen Gils unter sich, Verhaftungen und Verleumdungen, bis sich alles aufklärt und alle Paare der Anfangskonstellation wieder glücklich zusammenkommen.

Aufführungen Bearbeiten

2008 stand das Stück auf dem Spielplan der Theaterruine St. Pauli in Dresden,[1] 2013 stand es auf dem des Münchner Sommertheaters.[2]

Verfilmung Bearbeiten

Das Stück wurde 1927 unter dem Titel Doña Juana von Paul Czinner mit Elisabeth Bergner in der Titelrolle als Stummfilm verfilmt. 1963 produzierte das Studio Hamburg den Fernsehfilm Don Gil von den grünen Hosen mit Joseph Offenbach und Uwe Friedrichsen.

Oper und Musical Bearbeiten

Eine gleichnamige Oper auf der Grundlage der Komödie komponierte Walter Braunfels in den Jahren 1921 bis 1923. Die Oper wurde 1924 in München unter der Leitung von Hans Knappertsbusch uraufgeführt.[3]

Basierend auf der Vorlage des Stückes veröffentlichten die deutschen Komponisten Gerd Natschinski und Jürgen Degenhardt 1988 unter dem Titel Caballero ein Musical.[4]

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Don Gil von den grünen Hosen auf der Website www.pauliruine.de
  2. Don Gil von den grünen Hosen auf der Website www.muenchner-sommertheater.de
  3. Walter Braunfels. Don Gil von den grünen Hosen Universal Edition,, abgerufen am 22. Oktober 2020
  4. Schott Verlag (Memento des Originals vom 24. September 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.schott-musik.de