Dobin am See

Gemeinde im Landkreis Ludwigslust-Parchim in Mecklenburg-Vorpommern

Dobin am See ist eine Gemeinde im Landkreis Ludwigslust-Parchim in Mecklenburg-Vorpommern, Deutschland. Sie wird vom Amt Crivitz mit Sitz in Crivitz verwaltet.

Wappen Deutschlandkarte
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Dobin am See
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Dobin am See hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 53° 44′ N, 11° 32′ OKoordinaten: 53° 44′ N, 11° 32′ O
Bundesland: Mecklenburg-Vorpommern
Landkreis: Ludwigslust-Parchim
Amt: Crivitz
Höhe: 63 m ü. NHN
Fläche: 35,03 km2
Einwohner: 2038 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 58 Einwohner je km2
Postleitzahl: 19067
Vorwahl: 03866
Kfz-Kennzeichen: LUP, HGN, LBZ, LWL, PCH, STB
Gemeindeschlüssel: 13 0 76 033
Gemeindegliederung: 7 Ortsteile
Adresse der Amtsverwaltung: Amtsstraße 5
19089 Crivitz
Website: www.amt-crivitz.de
Bürgermeister: Andreas Schwarz[2]
Lage der Gemeinde Dobin am See im Landkreis Ludwigslust-Parchim
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Karte

Geografie Bearbeiten

Dobin am See liegt am Nordostufer des Schweriner Sees (Außensee), nordöstlich des Paulsdammes inmitten einer hügeligen Endmoränenlandschaft. Die Höhen steigen von 37,8 m ü. NHN, dem mittleren Spiegel des Schweriner Sees, bis über 80 m ü. NHN an. Umliegende Städte sind unter anderen Schwerin und Brüel. Zu den Seen im Gemeindegebiet gehören der Lange See, der Neuschlagsdorfer See, die Schlese sowie zwei Schwarze Seen.

Gemeindegliederung

Dobin am See besteht aus den Ortsteilen[3]:

  • Alt Schlagsdorf
  • Buchholz
  • Flessenow
  • Liessow
  • Neu Schlagsdorf
  • Retgendorf
  • Rubow

Geschichte Bearbeiten

Dobin am See gibt es als Gemeinde seit dem 13. Juni 2004. Sie entstand durch eine Fusion der bisherigen Gemeinden Retgendorf und Rubow.[4]

Der Name Dobin geht zurück auf eine Burg, die der Abodritenfürst Niklot um 1147 zwischen dem Schweriner See und der Döpe bei Neu Flessenow errichten ließ. Im Rahmen einer Strafexpedition Heinrich des Löwen 1160 zerstörte der zurückweichende Niklot die Burg, um eine Einkesselung zu verhindern. Die meisten Dörfer im Gemeindeverbund wurden im 13. Jahrhundert erstmals urkundlich erwähnt.

Das Gebiet gehörte bis zum Ersten Weltkrieg zum Herzogtum bzw. Großherzogtum Mecklenburg-Schwerin dann zum Freistaat Mecklenburg-Schwerin (1919–1933), nach 1945 zum Land Mecklenburg und von 1952 bis 1990 zum Bezirk Schwerin der DDR.

Der Familie von Sperling gehörten vom 15. bis ins 18. Jahrhundert die Orte Alt Schlagsdorf, Buchholz, Flessenow, Neu Schlagsdorf, Retgendorf und Rubow. Später folgten als Gutsbesitzer die Familie von Bülow sowie danach auch die Familien von Neumann, von Benckendorff und von Böhl.

Buchholz: Die spätgotische Dorfkirche erhielt 1869 den neogotischen Westturm.

Flessenow wurde als Vlassenow 1241 erstmals genannt. Der Name des Ortes stammt vermutlich von dem altslawischen Wort vlaga ab und bedeutet Feuchter Ort[5].

Liessow, Rittergut der Familie Neumann, danach bis 1945 der Familie von Oertzen. Im Februar 2015 wurde das im klassizistischen Stil errichtete Herrenhaus abgerissen.[6]

Retgendorf wurde 1241 erstmals erwähnt. Die spätgotische Dorfkirche stammt aus dem 14. Jahrhundert. Die Gutsherren waren u. a. die Familien von Sperling (ab 13. Jh.), von Plessen (ab um 1622), Bernhard Joachim von Bülow (ab 1792) und danach vermutlich der Grafen von Schack. Das Herrenhaus im Dorfkern besteht seit langem nicht mehr.

Rubow: Das Spätklassizistische, unsanierte Gutshaus Rubow stammt aus dem 19. Jahrhundert. Vom 15. bis 17. Jahrhundert waren die von Sperling hier ansässig, es folgten die Familien von Bülow, von Neumann und von Benckendorff und seit Ende des 19. Jahrhunderts bis 1945 die von Böhl.

In Holdorf und Buchholz wohnte zwischen 1844 und 1849 der politisch verfolgte Dichter August Heinrich Hoffmann von Fallersleben.

Bevölkerung Bearbeiten

Jahr Einwohner
2005 2008
2010 1964
2015 1924
Jahr Einwohner
2020 1974
2021 1998
2022 2038

Stand: 31. Dezember des jeweiligen Jahres (Statistischer Bericht A I des Statistischen Amtes Mecklenburg-Vorpommern)

Dienstsiegel Bearbeiten

Die Gemeinde verfügt über kein amtlich genehmigtes Hoheitszeichen, weder Wappen noch Flagge. Als Dienstsiegel wird das kleine Landessiegel mit dem Wappenbild des Landesteils Mecklenburg geführt. Es zeigt einen hersehenden Stierkopf mit abgerissenem Halsfell und Krone und der Umschrift „GEMEINDE DOBIN AM SEE“.[7]

Sehenswürdigkeiten Bearbeiten

Verkehr Bearbeiten

Die Gemeinde liegt nördlich der Bundesstraße 104 und wird durch Trasse der Bundesautobahn 14 geteilt.

Persönlichkeiten Bearbeiten

Zwischen 1844 und 1849 weilte der Dichter August Heinrich Hoffmann von Fallersleben beim Gutsbesitzer und Advokaten Samuel Schnelle im Ortsteil Buchholz. Viele seiner Lieder entstanden hier.

Weblinks Bearbeiten

Commons: Dobin am See – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Statistisches Amt M-V – Bevölkerungsstand der Kreise, Ämter und Gemeinden 2022 (XLS-Datei) (Amtliche Einwohnerzahlen in Fortschreibung des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Gemeindevertretung Amt Crivitz. (Memento des Originals vom 2. Februar 2018 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.amt-crivitz.de Abgerufen am 23. Februar 2018.
  3. § 1 der Hauptsatzung (Memento des Originals vom 29. Januar 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.bks-mv.de (PDF; 3,2 MB) der Gemeinde
  4. StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 2004
  5. Paul Kühnel: Die slavischen Ortsnamen in Meklenburg. In: Jahrbücher des Vereins für Mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde. Bd. 46, 1881, ISSN 0259-7772, S. 3–168, hier S. 45.
  6. Gutshaus Liessow auf www.gutshaeuser.de
  7. Hauptsatzung § 2