Division „von Manteuffel“

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Die Division „von Broich“, später Division „von Manteuffel“ war ein Großverband der deutschen Wehrmacht mit gemischten Truppengattungen.

Division „von Broich“/Division „von Manteuffel“


Zeichen des DAK: Palme mit Hakenkreuz
Aktiv 15. November 1942 bis 30. Juni 1943 (formelle Auflösung)
Staat Deutsches Reich
Streitkräfte Wehrmacht
Teilstreitkraft Heer
Gliederung Gliederung
Unterstellung 5. Panzerarmee
Aufstellungsort Tunis
Zweiter Weltkrieg Afrikafeldzug
Schlacht um Tunesien
Kommandeure
siehe Kommandeure

Geschichte Bearbeiten

Aufstellung Bearbeiten

Während der ab dem 9. November 1942 beginnenden Besetzung Französisch-Tunesiens infolge der deutsch-italienischen Niederlage in der zweiten Schlacht von El Alamein und den Alliierten Landungen in Französisch-Marokko und Algerien in der Operation Torch bildeten die deutschen Truppen mehrere Stabseinheiten zur Führung der bereits im Land befindlichen Truppen.

Der „Stab Harlinghausen“ führte dabei die Truppen in und um Tunis während der „Stab Lederer“ alle im Brückenkopf um Bizerte befindlichen Truppen koordinierte. Am 18. November ging das Kommando des Stabes an Oberst Friedrich von Broich über. Zu diesem Zeitpunkt wurde aus den unterstellten Einheiten die Division „von Broich“ gebildet, die den Auftrag hatte, Verteidigungspositionen gegen die von Westen anrückenden Alliierten Truppen einzunehmen. Durch weitere Verstärkungen hatte die Division am 1. Dezember eine Sollstärke von sieben Bataillonen mit 7.629 Mann. Zusammengesetzt war sie aus Fallschirmjägern, in Tunis gelandeter Infanterie der Tunis Feld Bataillone, sowie einem italienischen Regiment.

Unterstellung beim LXXXX. Armeekorps Bearbeiten

Am 19. November war sie dem LXXXX. Armeekorps unter Generalleutnant Walther Nehring unterstellt worden. Das Korps ging am 8. Dezember in der neu gebildeten 5. Panzerarmee Generaloberst Hans-Jürgen von Arnims auf.

Unternehmen Eilbote Bearbeiten

Bis zum vollständigen Eintreffen der sich aus Italienisch-Libyen zurückziehenden Panzerarmee Afrika am 28. Januar 1943 versuchte die Division „von Broich“ zusammen im Rahmen des Unternehmens "Eilbote" mit der 334. Infanterie-Division und der 10. Panzer-Division die Verteidigungslinien von Bizerte und des nördlichen Tunesien aus möglichst weit nach Südwesten auszudehnen um den Rückzug zu decken.[1]

Kampf um Tunis Bearbeiten

Am 5. Februar 1943 übernahm Oberst von Manteuffel die Division und beteiligte sich in der Schlacht um Tunesien (Tuniskessel). Die Division nahm an zahlreichen Abwehrschlachten teil und konnte die alliierten Verbände durch Gegenangriffe erfolgreich binden. Am 31. März brach von Manteuffel vor Erschöpfung zusammen und wurde in die Heimat zurückgeschickt. Mit der Versetzung wurde er zum Generalmajor befördert.

Kapitulation Bearbeiten

Mit dem letzten Kommandeur Generalleutnant Bülowius ging die Division mit der Kapitulation der 5. Panzer-Armee am 11. Mai 1943 in britische Gefangenschaft.

Kommandeure Bearbeiten

Gliederung Bearbeiten

Divisions-Truppen
  • Stab der Division
  • Kraftwagen-Kolonne (mot.) „Weber“
  • Werkstatt-Kompanie (mot.) 215
  • Sanitäts-Kompanie „Burgass“
  • Verpflegungsamt (mot.)
  • Feldpostamt (mot.)
Unterstellte Einheiten
  • Luftwaffen-Regiment (mot.) „Barenthin“ (Luftwaffe)
  • Panzergrenadier-Regiment (mot.) 160
  • Fallschirmjäger-Pionier-Bataillon (mot.) 11 (Luftwaffe)
  • Panzer-Nachrichten-Zug (mot.) 190
  • Bersaglieri-Regiment (mot.) 10 (ital.)
  • IV./„Afrika“-Artillerie-Regiment (mot.) 2
  • Flak-Kampftruppe (Luftwaffe)

Anmerkungen Bearbeiten

  1. Douglas E. Nash: Rommel’s Lost Battalions. 2012, S. 14–16.

Literatur Bearbeiten

  • Douglas E. Nash: Rommel’s Lost Battalions. In: Army History. Nr. 84, 2012, ISSN 1546-5330, S. 6–24. (PDF; 11,7 MB).
  • Janusz Piekalkiewicz: Der Zweite Weltkrieg. ISBN 3-89836-472-0.
  • Georg Tessin: Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939–1945. Band 14: Die Landstreitkräfte. Namensverbände. Die Luftstreitkräfte. Fliegende Verbände. Flakeinsatz im Reich 1943–1945. Biblio-Verlag, Bissendorf 1980, ISBN 3-7648-1111-0, S. 31 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).