Diskussion:Subsumtion

Letzter Kommentar: vor 15 Jahren von Hans-Jürgen Streicher in Abschnitt Begriff

Begriff Bearbeiten

Meines Erachtens ist die Definition irreführend, da logisch betrachtet (seit Frege) die Unterordnung eines Begriffs unter einen anderen Begriff und die Feststellung, dass einem Gegenstand ein Prädikat zukommt, zwei grundlegend verschiedene Dinge sind (die Relation Oberbegriff-Unterbegriff und das Elementsein von einer Menge sind also zwei paar Schuhe). Offenbar bezeichnet man mit "Subsumtion" unscharf beides. Die einleitende Definition gibt nur eine Bedeutung an. --Hans-Jürgen Streicher 21:29, 28. Sep. 2008 (CEST)Beantworten

Schreibung Bearbeiten

Wenn im Lemma ausgeführt wird, dass es sich hier um eine Falschschreibung handelt, es beimWortschatz nur in der Häufigkeitsklasse 22 (Subsumption HK 21) findet und auch Google ungefähr 258.000 für subsumption und nur ungefähr 39.300 für subsumtion findet, wieso steht der Artikel dann hier und nicht unter dem Redirect mit der 'richtigen' Schreibweise?? --NB > ?! > +/- 09:15, 19. Apr. 2008 (CEST)Beantworten

OK, habe die Lösung hier gefunden... --NB > ?! > +/- 09:19, 19. Apr. 2008 (CEST)Beantworten

Nachtrag:

Wie dort schon geschrieben: Nachtrag: "Subsumption" steht wohl im Duden, fälschlicherweise (siehe Wortschatz und Google) als selten bezeichnet. Von daher sehe ich IMHO eine Verschiebung auf das gängigere Lemma als sinnvoll an! --NB > ?! > +/- 09:35, 19. Apr. 2008 (CEST)Beantworten
In meinem Duden-Wörterbuch von 1996 ist Subsumption ein Redirect auf Subsumtion, der Brockhaus führt nur letztere Schreibung als Lemma. Wir sollten den Duden-Leuten nicht die Arbeit abnehmen, die machen das ganz gut. Sie legen die Schreibung ja nicht fest, sondern analysieren ständig riesige Textmengen und zeichnen z.B. die gefundenen Schreibungen auf, also auch nach quantitativen Kriterien. Gruß, rorkhete 19:34, 20. Apr. 2008 (CEST)Beantworten
Ich habe mal folgende Wörterbücher zu Rate gezogen: Duden (1926): Subsumtion, Duden (DDR, 1969): Subsumtion, Duden (DDR, 1984): Subsumtion, Bertelsmann, Die neue deutsche Rechtschreibung (1926): Subsumtion, daneben gibt es dort den Eintrag: "subsumptiv Nebenform von subsumtiv". Der Duden zumindest vortiert seit längerem für Subsumtion. Der Bünting (Deutsches Wörterbuch) verzeichnet lediglich "Subsumierung".
Sie legen die Schreibung ja nicht fest, sondern analysieren ständig riesige Textmengen und zeichnen z.B. die gefundenen Schreibungen auf, also auch nach quantitativen Kriterien. Das glaube ich eher nicht. Der Duden ist schon immer ein präskriptives (vorschreibendes) Wörterbuch gewesen und kein deskriptives (beschreibendes). Dabei folgt er heute den amtlichen Regeln. Daneben gibt es folgendes zu beachten: Zum einen hat der Duden von 1955-1995 die Schreibung festlegt (Beschluß der Kultusminsterkonferenz 1955), zum anderen geben einige Einträge eher Hinweise darauf, daß die Redaktion nicht auswertet, sondern teilweise nach Gutdünken entscheidet, so z. B. beim Partizip II zu winken. Dort schreibt beispielsweise der DDR-Duden (1984, S. 564, Lemma winken): "mundartl. und scherzh gewunken". Auf der Duden-Seite heißt es dagegen: "Die korrekte Form des 2. Partizips heißt deshalb gewinkt. Allerdings orientiert sich der Sprachgebrauch häufig an den unregelmäßigen Verben sinken und trinken und bildet analog zu gesunken und getrunken das Partizip gewunken. Landschaftlich ist diese Form recht verbreitet, sie gilt aber standardsprachlich als nicht korrekt. Es ist allerdings zu beobachten, dass sie in letzter Zeit über das Mundartliche hinaus immer weiter vordringt: 'Die Amerikaner aber haben immer wieder abgewunken – die Vorschläge aus Moskau seien nicht neu' (Der Spiegel)." [1]. Sollte sich das innerhalb der letzten 24 Jahre so drastisch geändert haben? Die Duden-Redaktion ist sich da selbst uneins, was eigentlich bei genauen Quantifizierungen nicht sein dürfte, denn auch in den anderen Duden-Bänden gibt es verschiedene Angaben, so schreibt die Duden Grammatik: "Das unregelmäßige 2. Partizip gewunken wird heute nur noch mdal. oder scherzhaft gebraucht.", der Duden Richtiges und gutes Deutsch meint hingegen: "Das zweite Partizip von winken heißt gewinkt. Die Form gewunken ist landschaftlich und gilt standardsprachlich nicht als korrekt." Was stimmt denn nun? In Norddeutschland ist die Form gewunken durchaus in Gebrauch, und zwar auch außerhalb der Mundart. Es wird in alltäglichen Situationen gebraucht, ohne daß sich jemand über irgend etwas lustig macht. Damit stimmen die Einträge aus dem DDR-Duden und der Grammatik schon einmal so nicht. Vielmehr scheint der Duden einfach die Einträge aus älteren Wörterbüchern übernommen zu haben, ohne sie zu verifizieren, denn schon Adelung schreibt: "Im Hochdeutschen ist die reguläre Form jetzt ohne Ausnahme üblich." Interessanter hierzu ist jedoch der Eintrag im Grimm, dort heißt es: "sowohl im mhd. wie in nhd. schriftsprache ist schwache conjug. die regel, doch beginnt bereits mhd. der versuch, winken in die reihe der st. verben III. kl. zu überführen (wie mengl. winken, wank neben winkin, wincte STRATMAN-BRADLEY 686b, SKEAT 713a); die mundarten zeigen überwiegend starke formen, vielfach neben den echten schwachen, so im part. prät. gewunken, vgl. gwunke HUNZIKER Aarg. 298; SEILER Basl. 316; gewunken (neben gewinkt)". So jung, wie die Duden-Webseite uns Glauben machen will, ist die Form also gar nicht, da sie bereits im Mittelhochdeutschen auftaucht. Auch in der Literatursprache ist das Partizip schon seit geraumer Zeit präsent, ich zitiere einfach mal ein paar Beispiele: Richard Dehmel: "Weihnacht im Krankenhaus": "Da haben wir ihm gewunken" [2], Gottfried Keller: "Martin Salander", 10.Kap.: "Aber schon bei der ersten Abstimmung, die im Laufe des Morgens stattfand, fehlten sie im Saale, da sie ihren guten Bekannten gefolgt, die ihnen gewunken, und mit denselben zum Frühstücke in eine Schenke gelaufen waren." [3], Johann Peter Hebel: "Ein Wort gibt das andere", Kap. 68, "Der schlaue Husar": "'Jetzt' , sagte er seinem Begleiter ins Ohr, 'jetzt hat mir der Heilige gewunken.'" [4], usw. Hier zeigt sich auch, daß die Behauptung, die Form würde nur landschaftlich verwendet entweder kaum haltbar ist oder genauer verifiziert werden müßte, denn Dehmel kommt beispielsweise aus dem Norden, Keller aus dem Süden des deutschen Sprachgebietes. Daher bezweifele ich sehr stark, daß die Redaktion wirklich immer qunatifiziert und die Verteilung genauestens beurteilt wird. Bereits bei der Aufnahme von Wörtern gab es Unterschiede zwischen Ost und West: "In der Aufnahme umgangssprachlicher, journalistischer, journalistisch-witziger und jugendsprachlicher Wörter war die Mannheimer Ausgabe toleranter und innovativer als die Leipziger. Eigenmächtige Eindeutschungsvorschläge für 'Fremdwörter' (z. B. Kontainer) waren seit der Nachkriegszeit nicht mehr erfolgreich und mußten z. T. zurückgenommen werden." (v. Polenz, Deutsche Sprachgeschichte, Bd. 3, S. 241). Der Duden hatte früher eben auch sprachlenkende Funktion, wie die Ablehnung der Schreibweise "Waage, Waagen" bzw. Büro aus dem 1926er Duden zeigen: "Die Schreibung 'Büro' ist nicht gestattet, da sie der Einbürgerung des entbehrlichen Fremdwortes Vorschub leisten würde." (Duden [1926], S. 69, Anm. 1) bzw. "In der Mz. schreibt man im Geschäftsverkehr, besonders bei Anzeigen, um Mißverständnissen vorzubeugen, häufig: Waagen. Die Regelbücher haben diese Schreibung nicht." (ebenda, S. 537, Anm. 1) Hier ging es also auch nicht um Quantität, sondern um die Durchsetzung einer bestimmten Schreibvariante.
Kommen wir nun zur Schreibung Subsumtion. Betrachten wir uns zu allererst die Etymologie. Das Wort stammt aus dem Lateinischen, sub+sumere und geht aus dessen Partizip Perfekt Passiv hervor: subsumptus, daraus wurde dann subsumptio. Von daher wäre also "Subsumptio" zu bevorzugen. Allerdings spielt das etymologische Prinzip in der Deutschen Orthographie nur eine untergeordnete Rolle. Ansonsten müßten wir heute noch "Keiser", "Cakes" und eben "Bureau" schreiben. Anhand dieser kleinen Stichprobe bevorzugen die Wörterbücher "Subsumtion". --IP-Los 02:08, 21. Apr. 2008 (CEST)Beantworten
  • OK, dann ziehe ich meinen Vorschlag mal zurück - dem Duden folgen wir aus formalen Gründen, auch wenn die anderen Quellen (o.a.: seriös: Wortschatz der UNI-Leipzig, vage: Google) etwas anderes verkünden... --NB > ?! > +/- 09:08, 21. Apr. 2008 (CEST) Nachtrag: Wobei ich mich allerdings frage, warum im Inhaltsverzeichnis des neuen Duden nur die 'p'-Version enthalten zu sein scheint...Beantworten
Der Wortschatz der Uni Leipzig ist in der Tat seriös. Aber um auf den Duden-Eintrag zurückzukommen. Hierbei handelt es sich um das Register der Duden Grammatik (Bd. 4 der Duden-Reihe, der Rechtschreib-Duden ist Bd. 1). Natürlich schreiben Germanisten den Begriff etymologisch richtig, wie's scheint ;-). Wahrscheinlich wollte man dort dann doch nicht in die Schreibung von Sprachwissenschaftlern eingreifen. Das zeigt aber auch eine gewisse Inkonsequenz, denn die Duden Wörterbücher bestanden (zumindest früher) auf eine Schreibung ohne /p/, Subsumption ist noch nicht einmal als Variante angegeben worden. Das Universalwörterbuch räumt dieser Variante ja immerhin ein "selten" ein. Wie diese Beurteilung in den jeweiligen Wörterbüchern zustande kommt, wissen nur die Redaktionen allein. --IP-Los 10:14, 21. Apr. 2008 (CEST)Beantworten
Guten Morgen zusammen. IP-Los, mit deinem Einwand, der Duden arbeite präskriptiv, bin ich nicht ganz einverstanden. Mich interesssiert im Moment nur die synchrone Betrachtung, also Duden heute. Es ist anzunehmen, dass sich die Dudenredaktion im Lauf der Jahrzehnte gewandelt hat und gerade heute mit den Methoden maschineller Analysen von Textkorpora "deskriptiver" arbeiten kann. Nun, das Druckwerk "Richtiges und gutes Deutsch" von Duden scheint schon vom Titel her die Ausnahme, vielleicht um den Markt zu bedienen, der klare Ansagen und Empfehlungen braucht. Natürlich muss man auch unterscheiden zwischen Schreibung, Grammatik und Wortschatz, hier geht es nur um die Schreibung, bei der Lexik dürfte die sprachbetrachtende, nicht präskriptive Vorgehensweise die verhältnismäßig einfachste sein: Wie kommt ein Wort in den Duden?, wobei mit jaaahrelanger Sprach-Beobachtung und redaktionellem Abwägen gearbeitet wird. Also Duden:AGF. Gruß, rorkhete 10:21, 21. Apr. 2008 (CEST)Beantworten
Alles erklärt noch nicht, wieso Duden und Realität nicht zueinander kommen! Naja, zumindest scheint es noch eine weitere Variante zu geben, wie Duden-Einträge 'wunschgemäß' erzeugt werden... --NB > ?! > +/- 11:01, 21. Apr. 2008 (CEST)Beantworten
@rorkhete (BK) Da verwechselst Du etwas. Natürlich ist der Duden zwangsläufig präskriptiv, denn er soll ja als Ratgeber in Rechtschreibfragen fungieren. Wäre er deskriptiv, fänden sich auch Schreibungen wie Rächtschraibung darin. Wirf mal einen Blick unter Stichwörter wie wegen. Ein deskriptives Buch würde lediglich erfassen, welche Kasus dieser Präposition folgten, der Duden aber präferiert eine. Das gilt auch beim Partizip gewunken. Gerade die Methodik der Duden Redaktion ist eben auch angreifbar: "Unser modernstes Verfahren besteht darin, dass wir mithilfe von Computerprogrammen sehr große Mengen an elektronischen Texten daraufhin 'durchkämmen', ob in ihnen bislang unbekannte Wörter enthalten sind." Das wiederum bedeutet, daß die Redaktion nur schriftliche Texte untersucht, die Mündlichkeit bleibt außen vor. Allerdings ist auch das eine große Domäne der Kommunikation. Auch geht aus dem Artikel eben nicht hervor, warum das eine oder andere Wort aufgenommen wird (es gibt ja noch andere Kategorien: Stilebene, regionale Verbreitung, Varietät). Zudem geht es hier um die Aufnahme und das Fortlassen von Wörtern. Was ist mit Wörtern, die bereits im Wörterbuch enthalten sind? Das Beispiel "gewunken" zeigt vielmehr, daß hier eben von Auflage zu Auflage nicht immer neu quantifiziert wird; bei wegen wird schlicht seit der ersten Auflage die mündliche Kommunikation ignoriert, aber auch die schriftliche "we|gen <Präp. mit Gen." [AND=wegen]. Gib einfach mal "wegen dem" bei Google ein, darunter sind dann auch Wikipedia-Artikel. Schau im Grimm nach, da werden bereits Beispiele aus dem 16. Jh. aufegführt, die wegen+Dativ verwenden. Das ist also keine Erscheinung, die erst seit ein paar Jahren auftritt. Vielmehr setzt sich der Duden hier in eine Tradition, die auch heute noch fortbesteht, ich zitiere mal Adelung: "Fehlerhaft ist es, wenn diese Präposition im Oberdeutschen so gern mit dem Dative verbunden wird." [5] Diese Aussage ist mehr als zweihundert Jahre alt, der Duden verzeichnet auch heute noch nur den Genitiv als standardsprachlich einzig richtige Variante, wie an der Duden-Webseite ersichtlich, obwohl selbst der "Newsletter" eingestehen muß: "Welcher Kasus den begehrten Platz hinter der Präposition wegen einnehmen darf, ist vielen klar: In der Standardsprache sollte der Genitiv stehen. Die blühenden Obstbäume haben also wegen des Kälteeinbruchs Frostschäden erlitten, auch wenn so mancher wohl umgangssprachlich wegen dem Kälteeinbruch sagen würde. Verdrängt der Dativ den Genitiv, weil er leichter zu bilden ist und überdies weniger hochgestochen klingt? Das mag in vielen Fällen so sein." [6]. Warum hier allerdings immer noch auf Umgangssprache bestanden wird, trotz zahlreicher Belege schon aus älteren Zeiten, erschließt sich dem Leser wohl kaum. Der DDR-Duden behauptet gar, daß diese Kombination vor allem "bes. süddt. u. umg" sei, wie er darauf kommt, läßt er offen. Wahrscheinlich hat die Redaktion auch den Adelung gelesen  ;-). Also ist der Duden eben nicht deskriptiv, weder was die Schreibung von Wörtern anbetrifft (das sollte er in diesem Falle ja auch gar nicht), noch was einige andere Einträge betrifft. Der Grimm verzeichnet dazu übrigens: "da (von) wegen mehr und mehr in die allgemeine sprache eingeht und die nachstellung des subst. das gewöhnliche wird, gerät es unter den einflusz der alten präpositionen und wird deshalb vielfach mit dem dativ verbunden. in den hochd. mundarten ist das wol ganz allgemein (doch kommt beim pron. noch der gen. vor, s. e), aber auch in der umgangssprache ist es herrschend und zeigt sich deshalb gelegentlich bei den besten schriftstellern, wenn sie weniger durch die grammatische regel eingeengt werden (z. b. in briefen). man vermeidet den gen. namentlich, wenn schon ein gen. vorausgeht" [7]. Hier findest Du also eine Aussage zu Quantität und wie auch im Duden eine Bewertung. Das zeigt aber auch folgendes: Der Duden setzt nun einmal Präferenzen, doch damit ist er zwangsläufig eben nicht mehr deskriptiv. Übrigens gehe ich auch beim Duden von guten Absichten aus, sonst hätte ich ja keinen ;-) --IP-Los 11:24, 21. Apr. 2008 (CEST)Beantworten
Ja, vorneweg: Rechtschreibung ist das Gebiet, was mich am wenigsten interessiert und was die Sprachwissenschaft nur am Rande kratzt. Bei "Duden" denken sehr viele wahrscheinlich zuerst an das Rechtgeschreibe, da er/sie/es aber auch Wörterbücher, Grammatiken und was weiß ich noch herausgibt, muss man bei "der Duden" und mehr oder weniger "präskriptiv" oder "deskriptiv" relativieren. Und da stört es mich am wenigsten, wenn der Rechtschreib-Duden, diese oder jene Schreibung bevorzugt, also wie auch immer normativ agiert. Welche Schriftzeichen für die Referenz auf ein Sprachzeichen verwendet werden, kratzt mich null, solange damit kein Einfluss auf die Spreche und Bedeutung genommen wird (was in Einzelfällen schon grenzwertig ist). Dein "gewunken"-Beispiel verfolge ich selbst seit Jahren, da sind wir also bei der Grammatik angelangt, ich werde deine Ausführungen überdenken, brauche aber noch unabhängige Quellen, die mir die Präskriptivität bestätigen ;P (was man aus den genannten Einzelfällen schlussfolgern kann, lasse ich offen). Jedenfalls bleibt mein vorrangig Duden-Deskriptiv-Weltbild vorerst unberührt und bestehen. Von wievielen Duden-Redakteuren reden wir? Das dürfte eine ganze Menge sein, vielleicht hat dein Redakteur im Sachbereich "W" (winken, wegen) eine präskriptive Ader ;) Gut, immerhin sind wir hier auf der Subsumtion-Disk., nicht, dass wir zu sehr abgeschwiffen ..äh.. abgeschweift sind. Also, der Brockhaus gibt an: Subsumtion, "zu lateinisch sum(p)tio »das Nehmen«". Man beachte das Klammer-p. Gruß, rorkhete 12:31, 21. Apr. 2008 (CEST)Beantworten
Die Schreibung ohne /p/ habe ich wie gesagt auch in einem anderen Wörterbuch finden können, siehe oben. Was nun den Duden betrifft: da gibt es definitiv mehrere Redaktionen, ansonsten ließen sich die unterschiedlichen Beurteilungen zu "gewunken" kaum erklären. Was nun Dein Glaube an den deskriptiven Duden betrifft, so will ich ihn mal etwas erschüttern, ich zitiere deshalb aus der Duden Grammatik: "Es gilt als nicht korrekt, in diesen Fällen nicht den Namen, sondern nur die Apposition zu beugen: die einzige Tochter Karl des Kühnen, das fuchsrote Haar Wilhelm des Erobereres, seit Widukinds und Karl des Großen Zeiten (W. Schäfer)." (Bruckner (Duden Gr. 1984, S. 258). Derselbe Satz findet sich auch in Duden Richtiges und Gutes Deutsch (1996), S. 571. Offensichtlich kommen diese Formen aber in der deutschen Sprache vor, schließlich zitiert der Duden ja deshalb. Ein deskriptives Werk würde hier aber nicht zwischen "falsch" und "richtig" unterscheiden, sondern einfach nur erfassen. Die Duden Gr. wendet sich laut "Vorwort zur vierten Auflage" an den "sprachlich interessierte[n] Laie[n], der sich über den Aufbau unserer Sprache unterrichten will oder Rat sucht bei grammatischen Zweifelsfällen". Drosdowski erklärt dann auch im "Vorwort des Herausgebers: "Im engeren Sinne ist der Gegenstand der Duden-Grammatik das System der deutschen Standardsprache, dasjenige System von Regeln, das den einzelnen sprachlichen Äußerungen zugrunde liegt. Dieses System ist nicht einheitlich aufgebaut, es ist nur ein systemähnliches Gebilde mit geschichtlichen, landschaftlichen und sozialen Varianten. Dem Umstand, daß das sprachliche System nicht homogen und stabil ist, versucht die Duden Grammatik durch eine differenzierte, der unterschiedlichen Strukturiertheit entsprechenden Darstellung und eine offene Norm gerecht zu werden." Wichtig sind hier folgende Wörter: "Rat sucht", "Regeln" und "Norm". Intention des Buches ist es ja gerade, ein Ratgeber zu sein. Das kann nur durch Normsetzung möglich sein. Dazu führt Drosdowski weiter aus: "Sie [die Duden Grammatik] beschreibt primär, sie führt die Breite des Üblichen vor, verschweigt nicht konkurrierende Wortformen und Verwendungsweisen, sondern erläutert sie, und achtet darauf, daß Sprachgebrauch und kodifizierte Norm nicht auseinanderklaffen. Das Bekenntnis zu einer grundsätzlich deskriptiven Orientierung bedeutet auf der anderen Seite keinen Verzicht auf normative Geltung - diese ist zudem bereits mit der Kodifizierung der Standardsprache gegeben. Die Duden-Grammatik führt auch die präskriptive Tradition fort, so bleibt nicht bei der Deskription stehen, sondern klärt - im Rahmen wissenschaftlich begründeter Sprachpflege - auch Normunsicherheiten und wirkt den Zentrifugalkräften der Sprache entgegen." Im Grunde versucht die Grammatik also einen Spagat, der in sich einen Widerspruch birgt, denn zum einen will man primär beschreiben, aber auch den "Zentrifugalkräften der Sprache entgegenwirken". Nur schließt das eine das andere aus; entweder ich beschreibe oder ich normiere, beides geht so eben nicht, ich muß dann gewichten. Entweder sie zeigt alle Möglichkeiten der Sprache einfach auf oder sie ist Ratgeber. Dementsprechend findet sich die Präposition wegen unter dem Abschnitt "Präpositionen mit dem Genitiv". Daneben heißt es: "Abgesehen von den in 2 und 3 genannten Fällen gilt der Dativ nach [an]statt, während, wegen als veraltet, umgangssprachlich oder - bei wegen auch als landschaftlich." (S. 370) Betrachtet man nun das Ziel Drosdowskis, "daß Sprachgebrauch und kodifizierte Norm nicht auseinanderklaffen" sollen, so mutet dieser Eintrag schon absonderlich an, denn warum sollte ausgerechnet wegen+Dat. "landschaftlich" sein? Noch deutlicher wird das beim Eintrag zu "gewinkt": "Das unregelmäßige 2. Partizip gewunken wird heute nur noch mdal. [mundartlich] oder scherzhaft gebraucht." Auch das widerspricht jeglicher Sprachrealität, jedenfalls im Norden Deutschlands, da hier auch in der Umgangssprache gewunken gebraucht wird. (Mal abgesehen davon daß vom sprachhistorischen Standpunkt die Wörtchen nur noch irgendwie befremdlich wirken, denn standardsprachlich war diese Form eigentlich nie.) Allerdings läßt sich - und das muß auch betont werden - solch ein Brückenschlag eben nicht so einfach vollziehen, und die Duden Grammatik ist (zumindest in einigen Fällen) recht tolerant. Die normierte Sprache hinkt daher z. T. auch immer zwangsläufig der Sprachentwicklung hinterher, da sie immer auch "bewahrt". Deshalb ist eben Drosdowski Behauptung, die Duden Grammatik "klärt - im Rahmen wissenschaftlich begründeter Sprachpflege - auch Normunsicherheiten" auf, nicht immer erfüllt, denn warum nun nach wegen zwangsläufig der Genitiv zu stehen habe, darüber wird nichts gesagt, es wird einfach als gegeben hingenommen, so wie es eben auch bei präskriptiven Werken ist (und auch sein sollte, wenn man an Lerngrammatiken denkt). Eine wissenschaftlich einleuchtende Begründung fiele mir jedenfalls nicht ein. Daher sehe ich in der Duden Grammatik auch primär einen Ratgeber (und darum wird er wohl auch gekauft), d. h. er setzt nun einmal Normen, unterscheidet zwischen "richtig" und "falsch", standardsprachlich (= richtig, siehe Zitat aus der Einleitung: Im engeren Sinne ist der Gegenstand der Duden-Grammatik das System der deutschen Standardsprache), umgangssprachlich, landschaftlich und mundartlich (nicht normgerecht, da diese Ebenen nicht kodifiziert sind). Von daher läßt sich folgende Tendenz festmachen: die Duden Gr. ist zwar präskriptiv, aber z. T. auch tolerant gegenüber einigen Varianten bzw. verzeichnet z. T. auch nichtstandardsprachliche Phänomene, d. h. erfaßt auch Formen, die über den eigentlichen Gegenstand hinausgehen. Das macht sie aber noch nicht zu einer rein deskriptiven Grammatik, sondern allenfalls zu einer präskriptiven mit deskriptiven Elementen (was aber m. E. auch sinnvoll ist). --IP-Los 13:33, 21. Apr. 2008 (CEST)Beantworten