Diskussion:Bodenresonanz

Letzter Kommentar: vor 1 Jahr von 84.154.85.38

Ist es richtig, wie ich in einem Handbuch über das Fliegen von Hubschraubern gelesen habe, dass besonders Hubschrauber mit Dreiblatt-Rotoren und Radfahrwerk zur Bodenresonanz neigen? Leider war dort keine weitere Erklärung zu finden. (Yeni Cifci) (nicht signierter Beitrag von 2003:CD:E3C3:7401:9C2:9582:2AD5:78D5 (Diskussion | Beiträge) 20:14, 19. Mär. 2017 (CET))Beantworten

Es hat seinen Grund, dass A es wenige Hubschrauber mit Radfahrwerk gibt und B diese mit ganz wenigen Ausnahmen über mindestens vier Rotoblätter verfügen. Eine Ausnahme ist der schon sehr betagte Sikorski H5. Ein Fahrwerk ist stets gedämpft und damit neigt der Hubschrauber von Haus aus zu mehr Schwingungen weshalb diese Hubschrauber nach Möglichkeit mit einer leichten Vorwärtsrollfahrt gestartet und gelandet werden. Bei Kufenhubschraubern sind vor allem die kleinen Modelle stärker gefährdet. Warum besonders Dreiblattrotorsysteme gefährdetere sind, kann man mit einem einfachen plastischen Vergleich verdeutlichen. Ein Dreibeinhocker kann nie wackeln, kippt aber leichter als ein Stuhl mit vier Beinen und es hat seinen Grund warum Bürostühle fünf Beine haben. Wird durch die Störung ein Rotorblatt nach oben ausgelenkt, dann brauche ich einen Gegenimpuls um das zu dämpfen. Bei einem Zweiblattrotor übernimmt dass das gegenüberstehen Blatt wie auch bei einem Vierblattrotor. Bei fünf oder mehr Blättern hat die Auslenkung eines Blattes nicht so große Auswirkungen, weil das gesamte Rotorsystem schwerer und steifer ist. Beim Dreiblattrotor, der kein gegenüberliegendes Blatt hat sondern zwei im 120° Winkel zu ihm stehende steht nicht die Gegenkraft in entsprechender Größe zur Verfügung. Dreiblattrotoren sind daher in der Dämpfung erheblich aufwändiger als vier oder mehr Blätter. Nichts desto trotz: Kein Hubschrauber ist vor Bodenresonanz gefeilt. Er läßt sich Konstruktiv reduzieren aber nicht verhindern. Es kommt jedoch stets immer noch ein Bedienfehler des Piloten hinzu. Bodenresonanz kann auftreten wenn
  • zu hart gelandet wurde und der Hubschrauber "federt"
  • die Kufen nicht anhähernd gleichzeitig auf voller Länge aufsetzen
  • bei einem Kufenhubschrauber mit leichter Fahrt aufgesetzt wurde (zügige Fahrt bei einer Gleitlandung ist nicht das Problem)
  • beim Aufsetzen nicht nach kurzer Zeit das volle Gewicht auf den Kufen steht
  • beim Start wenn die Phase zwischen beginnendem Abheben (der Hubschrauber wird weich auf den Kufen) und dem eigentichen Abheben zu viel Zeit vergeht
Entweder der Heli steht mit vollem Gewicht auf oder man hat eine Handbreit Luft unter den Kufen/Fahrwerk - jeder Zwischenzustand darf 3 Sekunden nicht übersteigen. 84.154.85.38 19:19, 7. Okt. 2022 (CEST)Beantworten