Sterbeort London? Bearbeiten

In der Hamburgischen Biografie (siehe Lit.) wird als Sterbeort abweichend London genannt. Wer weiß es genau? --Uwe Rohwedder (Diskussion) 12:45, 13. Jun. 2013 (CEST)Beantworten

Mythos Alfred Beit und Ungereimtheiten in seiner Biografie Bearbeiten

Seltsam, die im Hamburger Abendblatt am 26.11.1964 publizierten Informationen über Alfred Beit - verfasst von dem Journalisten und Schriftsteller Eberhard von Wiese sind in einigen doch recht Relevanten Punkten nicht deckungsgleich mit dem Wikipedia-Lemma. || Besonders stutzig macht dort: Als er 1906 bei einem Kuraufenthalt in Wiesbaden starb, hinterließ er ein Vermögen von 165 Millionen Goldmark.

Zu rein wissenschaftlichen Zwecken hier nun per Copy & Paste eingepflegt der Artikel aus dem HA-Archiv:

Schicksale am Harvesterhuder Weg ZWISCHEN ALSTER UND PÖSELDORF 26.11.1964 EBERHARD VON WIESE

Der Harvestehuder Weg ist einmal die "Straße der Millionäre" genannt worden. Viele der palaisartigen Häuser sind Ausdruck eines großen Reichtums aus jenen schon fast sagenhaften Zeiten vor dem ersten Weltkrieg. Zu diesen Besitzungen gehört auch das Haus Harvestehuder Weg 13. Der "Diamantenkönig" Dr. Alfred Beit hat es sich bauen lassen. Sein Name hatte internationalen Klang. Aber er war nicht nur ein Mann des Geldes, er war auch ein großer Mäzen, der sich in seiner Vaterstadt Hamburg verdient gemacht hat als Förderer der Kunst und der Wissenschaft.

Der "Wurmfortsatz" des Pöseldorfer Wegs hinter dem Wilhelm-Gymnasium trägt den Namen von Alfred Beit. Eine späte Ehrung, die dem Bemühen von Dr. Sieg, dem Leiter des Bezirksamts Eimsbüttel, zu danken ist. Dr. Sieg erzählte mir von diesem erstaunlichen Mann, von dem die Hamburger bisher nur kümmerlich wenig gewußt haben.

Beit stammte aus einer alten Hamburger Familie. Wie so viele an der Wasserkante, trieb es auch ihn hinaus in die Welt. Man schrieb das Jahr 1875, Alfred Beit war ein Mann von 22 Jahren. Ihn lockten die Diamantenfelder von Südafrika. Hier konnte man sein Glück machen. Er reiste nach Kimberley in der Kap-Kolonie. Als Diamanten- Aufkäufer machte er das Geschäft seines Lebens.

Sein Freund, sein Berater wurde kein Geringerer als Cecil Rhodes, von 1890 bis 1896 Ministerpräsident der Kap-Kolonie. Und Beit war gut beraten, daß er in London eine Firma gründete. Hier liefen die Fäden des Diamantengeschäfts zusammen. Es dauerte nur wenige Jahre, da wurde dieses Unternehmen zu einer der größten Südafrika-Firmen überhaupt. Beit beherrschte den Diamantenmarkt. In Londons vornehmer Park Lane bewohnte er bis zu seinem Tode ein fürstliches Haus. In Hamburg hatte er sich am Harvestehuder Weg das prunkvolle Palais gebaut.

Jedes Jahr hielt sich Alfred Beit einige Monate in der Vaterstadt auf. Lange war er Vorsitzender des Hamburger Rennclubs, ein fanatischer Pferdefreund. Aber man wußte es in Hamburg sehr wohl zu schätzen, daß Alfred Beit seine Lebensaufgabe nicht nur darin sah, am Harvestehuder Weg oder im Londoner Park-Lane-Haus seinen Reichtum und seine finanzielle. Machtstellung zu repräsentieren. Er hatte wie so viele der großen Hamburger Kaufleute auch eine echte Beziehung zur Kunst. Als Lichtwark Direktor der Kunsthalle und Brinckmann Direktor des Museums für Kunst und Gewerbe waren, flössen ihnen vom Konto Beit recht namhafte Beträge zu.

1904 wurde in Hamburg die Frage Universität aktuell. Das "Statut der Hamburgischen Wissenschaftlichen Stiftung" wurde herumgereicht, um wohlhabende Gönner für die Verwirklichung des Universitätsgedankens zu finden. Die Brüder Warburg, die Bankiers, stellten größere Beträge in Aussicht. Und natürlich fiel in einem Hohen Senat prompt der Name Alfred Beit. Aber man überschätzte wohl Vermögen und Spendierfreudigkeit des "Diamantenkönigs", als man ihn ganz schlicht um eine Summe von zwanzig Millionen Goldmark bat.

Beit reagierte sauer. Nun nahm sich der Senator Werner von Melle der etwas verkorksten Geschichte an. Beit war sein Klassenkamerad gewesen. Und Beit erklärte sich bereit, zwei Millionen für die Hamburger Universität zu stiften. Es erregte damals in Hamburg einiges Aufsehen, als Alfred Beit die ganze Summe auf einmal aus Kimberley schickte. So ist er einer der Mitbegründer unserer "Uni" geworden.

Beit blieb bis zu seinem Tode deutscher Staatsangehöriger. Er hat in England viel getan für die deutsch-englische Verständigung in einer Zeit, in der schon so viel mit dem Säbel gerasselt wurde. Als er 1906 bei einem Kuraufenthalt in Wiesbaden starb, hinterließ er ein Vermögen von 165 Millionen Goldmark.

In seinem Testament bedachte er deutsche, englische und südafrikanische wohltätige Einrichtungen. Seiner Vaterstadt Hamburg hinterließ er 400 000 Mark in bar und seinen Besitz am Borsteler Jäger, der noch einmal einen Wert von 400 000 Mark hatte.

Im Hause am Harvestehuder Weg 13, in dem es immer etwas stiller und etwas weniger pompös zugegangen war als in manchen der anderen, ganz von Geselligkeit erfüllten Villen, überlebte Beits Mutter den Sohn um zwölf Jahre. Sie war die Stifterin des Olga-Heims des Paulsen-Stiftes. [...] https://www.abendblatt.de/archiv/1964/article200795157/15-Diamantenkoenig-Alfred-Beit.html --46.114.169.118 05:55, 20. Apr. 2023 (CEST)Beantworten