Als Chapelgeschosse, auch Discoidal-Geschosse,[1][2] wurden linsenförmig gestaltete Geschosse bezeichnet, die eine parabel-ähnliche Flugbahn aufweisen sollten, um über feindliche Linien hinweg zu fliegen und diese von der Rückseite her zu treffen.

Entwicklung Bearbeiten

Die Geschosse gehen auf Vorschläge des französischen Artillerieoffiziers Frédéric Chapel in den 1880er Jahren zurück,[3] haben sich aber nicht durchsetzen können.

Im Ersten Weltkrieg wurden Handgranaten entwickelt, die einem Diskus ähnlich waren und wie dieser geschleudert wurden. Die Diskushandgranate M15 ist eine von der Form verwandte Granate, die allerdings nicht als Geschoss eingesetzt, sondern geworfen wurde.

Rezeption Bearbeiten

Jules Verne erwähnt in seinem erstmals 1896 erschienenen Roman Facing the Flag, deutsch Die Erfindung des Verderbens, das Geschoss: „No! the engines, after the manner of Artillery Captain Chapel's discoid projectile, return towards the doomed vessel like an Australian boomerang.“[4]

Literatur Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Mitteilungen auf dem Gebiete des Seewesens. Band 18 (1890), S. 92,
  2. Mitteilungen auf dem Gebiete des Seewesens. Band 18 (1890), S. 92, 94.
  3. Francesco Siacci, Hermann Laurent, Frédéric Antoine Chapel: Balistique extérieure. Paris 1892, S. 137.
  4. Jules Verne: Facing the Flag, zitiert nach der Ausgabe F. M. Lupton, New York um 1897, S. 209