Dietrich Podlech

deutscher Botaniker (1931–2021)

Dietrich (auch Dieter) Podlech (* 28. April 1931 in Aachen; † 21. Dezember 2021)[1][2] war ein deutscher Botaniker. Sein botanisches Autorenkürzel lautet „Podlech“.[3]

Leben und Wirken Bearbeiten

Dietrich Podlech wurde in Aachen geboren und studierte in Bonn Pharmazeutische Biologie. Er promovierte 1958, ebenfalls in Bonn, bei Maximilian Steiner zum Thema Untersuchungen zur Ökologie atlantischer Pflanzen an ihrer Verbreitungsgrenze.

Von 1960 bis 1965 war er wissenschaftlicher Assistent bei Hermann Merxmüller an der Botanischen Staatssammlung in München, wo er sich 1965 an der Fakultät für Biologie der Ludwig-Maximilians Universität München habilitierte. Es folgten Anstellungen von 1965 bis 1967 als Konservator an der Botanischen Staatssammlung, 1967–1971 als wissenschaftlicher Rat, und von 1971 bis zur Emeritierung 1996 als Professor (C3) am Institut für Systematische Botanik und Mykologie.

Seine Arbeitsschwerpunkte waren die Cyperaceen, vor allem Carex, dann Campanula und Saxifraga und ab Mitte der 1960er Jahre verschiedene Familien für Merxmüllers Prodromus einer Flora von Südwestafrika. Ab den 1970er-Jahren arbeitete Podlech zunehmend an Astragalus, der artenreichsten Gattung der Blütenpflanzen. Zahlreiche Reisen insbesondere nach Afghanistan (vier Reisen von 1965 bis 1979, über 44 Monate (mehr als dreieinhalb Jahre), dabei alle 28 Provinzen des Landes erkundend), resultieren in einem heute wertvollen Herbar, von dem Dubletten sowohl im Herbar der Universität Kabul als auch München liegen. Ende 1991 gründeten Dietrich Podlech und der in diesem Jahr neuberufene Jürke Grau das Universitätsherbar der Ludwig-Maximilians Universität,[4] wobei Podlechs eigenes Herbar von damals 90.000 Belegen den Grundstock bildete, der bald durch Tausch und weiteres Sammeln auf 200.000 Belege anwuchs und damit das derzeit zweitgrößte Herbar Bayerns wurde.

Ehrungen Bearbeiten

Nach Podlech benannt ist die Pflanzengattung Podlechiella Maassoumi & Kaz.Osaloo aus der Familie der Hülsenfrüchtler (Fabaceae).[5]

Publikationen Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Anzeige von Dietrich Podlech. In: SZ-Gedenken.de. 15. Januar 2022, abgerufen am 15. Januar 2022.
  2. Nachruf auf Dietrich Podlech. In: Berichte der Bayerischen Botanischen Gesellschaft 92: 225-230. 2022, abgerufen am 6. Februar 2023.
  3. IPNI Author Query Results. Abgerufen am 10. Dezember 2018.
  4. Herbarium MSB und Index der in den Herbarien M und MSB vertretenen Sammler. Uni München, 1. August 2016, abgerufen am 10. Dezember 2018.
  5. Lotte Burkhardt: Verzeichnis eponymischer Pflanzennamen – Erweiterte Edition. Teil I und II. Botanic Garden and Botanical Museum Berlin, Freie Universität Berlin, Berlin 2018, ISBN 978-3-946292-26-5 doi:10.3372/epolist2018.