Dietfried Kienast

deutscher Basketballspieler und Basketballtrainer

Dietfried Kienast (* 1940) ist ein ehemaliger deutscher Basketballspieler und -trainer. Er war von 1972 bis 1973 Bundestrainer der deutschen Herrennationalmannschaft.

Laufbahn Bearbeiten

Kienast wurde in Schlesien geboren und wuchs in Frankfurt am Main auf. Als Schüler besuchte er ein Internat in Laubach, wo Theo Clausen (erster deutscher Bundestrainer nach dem Zweiten Weltkrieg) als Schulleiter tätig war.[1] 1964 wechselte Kienast von Eintracht Frankfurt zum USC Heidelberg.[2] Ende Mai/Anfang Juni 1965 nahm er mit der bundesdeutschen Nationalmannschaft an der Europameisterschaft in der Sowjetunion teil.[3] Nach einem Jahr in Heidelberg zog er 1965 zum MTV Gießen weiter. In Gießen setzte der Aufbauspieler sein Lehramtsstudium in den Fächern Englisch und Sport fort und arbeitete als Sportlehrer.[4] 1967 und 1968 wurde er mit dem MTV deutscher Meister. Kienast bestritt in der Bundesliga zwischen 1966 und 1971 insgesamt 79 Spiele für Gießen, in denen er einen Mittelwert von 9,3 Punkten erreichte.[5]

1971 übernahm er den Cheftrainerposten bei den Gießenern und blieb bis 1974 in der hessischen Basketball-Hochburg.[1] Nach den Olympischen Sommerspielen 1972, bei denen er Co-Trainer der deutschen Mannschaft war,[6] wurde Kienast neben seiner Tätigkeit in Gießen Trainer der deutschen Herrennationalmannschaft und blieb bis zum Folgejahr auf diesem Posten.[7]

Im Zeitraum 1975 bis 1980 war Kienast als Landestrainer des Hamburger Basketball-Verbandes im Amt[8] und trat in der Hansestadt eine Lehrerstelle (Englisch und Sport)[9] an.[1] Am Hamburger Gymnasium Heidberg war Kienast Sport-Seminarleiter.[10] In der Saison 1978/79 bildete er mit Hans-Dieter Niedlich das Trainergespann beim Hamburger TB,[11] die beiden führten den HTB zum Bundesliga-Aufstieg.[12] Von 1979[13] bis 1981 betreute Kienast den Hamburger TB als alleiniger Trainer in der Bundesliga[14] und in der Saison 1982/83 in einer Spielgemeinschaft mit dem TuS Alstertal in der Regionalliga.[15] Ab 1983 war er nach der Auflösung der Spielgemeinschaft Trainer beim TuS Alstertal.[16] 1990 führte er die Damenmannschaft des Ahrensburger TSV zum Aufstieg in die 2. Bundesliga.[17] Zum Jahresende 1991 trat er von seinem Amt in Ahrensburg zurück.[18] Er war dann bis 1994 Trainer der Herren der Halstenbeker TS.[19] Ab Mai 1994 war er Trainer der Regionalliga-Herren des VfL Stade[20] und übte das Amt bis April 1995 aus.[21] Im Vorfeld des Spieljahres 1995/96 trainierte Kienast probehalber die BG ASV/TSG Bergedorf,[22] zu einer Zusammenarbeit kam es dann jedoch nicht.[23] Später war er Trainer beim Altrahlstedter MTV[24] und betreute ab Januar 1997[25] bis in die frühen 2000er Jahren erneut die Herrenmannschaft der Halstenbeker TS in der 2. Regionalliga.[26][27]

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b c Didi Kienast - Der Nationalspieler. In: Gießen 46ers. Abgerufen am 13. Oktober 2017.
  2. Saison 1964/1965. In: USC Heidelberg. (usc-hd.de [abgerufen am 13. Oktober 2017]).
  3. Germany, 1965 European Championship for Men. In: FIBA. Abgerufen am 13. Oktober 2017.
  4. Saison 1965/1966. In: USC Heidelberg. (usc-hd.de [abgerufen am 13. Oktober 2017]).
  5. Spielerübersicht. In: Gießen 46ers. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 16. August 2014; abgerufen am 1. März 2022.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.giessen46ers.de
  6. Der Reiz: zweite Liga. (PDF) In: Hamburger Abendblatt. 25. Februar 1991, abgerufen am 5. Dezember 2022.
  7. Ehemalige Bundestrainer Herren. In: Deutscher Basketball-Bund. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 9. Januar 2018; abgerufen am 1. März 2022.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.basketball-bund.de
  8. Holger G. Papst: Scout - Programmheft der Sport-Scheck Summer Pro-League 1996. Hrsg.: ip sport-marketing. Hamburg 1996, S. 12.
  9. Gehälter werden gestrichen. (PDF) In: Hamburger Abendblatt. 10. März 1981, abgerufen am 29. Dezember 2020.
  10. Zwischen Klassenzimmer und Volleyballfeld. In: Hamburger Abendblatt. 2. Februar 2001, abgerufen am 5. Februar 2023.
  11. Mewes sammelte 19 Punkte. (PDF) In: Hamburger Abendblatt. 18. Dezember 1978, abgerufen am 15. März 2021.
  12. Basketball: Zum Abschied ohne Krampf aufgespielt. (PDF) In: Hamburger Abendblatt. 12. März 1979, abgerufen am 15. März 2021.
  13. Niedlich operiert, Kienast Cheftrainer. (PDF) In: Hamburger Abendblatt. 12. Oktober 1979, abgerufen am 1. März 2022.
  14. Saison 1979/1980. In: USC Heidelberg. Abgerufen am 1. März 2022.
  15. BC Johanneum will den Aufstieg. In: Zeitschrift Basketball. 3. November 1982.
  16. Die Trennung ist beschlossen. (PDF) In: Hamburger Abendblatt. 5. Mai 1983, abgerufen am 28. September 2021.
  17. Henrik Bagdassarian: Ahrensburg feiert vier Jahrzehnte Basketball. In: Hamburger Abendblatt. (abendblatt.de [abgerufen am 13. Oktober 2017]).
  18. Einen Dackel auf die Bank. (PDF) In: Hamburger Abendblatt. 23. Dezember 1991, abgerufen am 1. März 2022.
  19. Saisonauftakt für die Klubs der 2. Basketball-Regionalliga. In: Pinneberger Zeitung. 23. September 1994.
  20. Hamburg. (PDF) In: Hamburger Abendblatt. 25. April 1994, abgerufen am 1. März 2022.
  21. Kurz notiert. Basketball. In: Hamburger Abendblatt. 12. April 1995, abgerufen am 24. August 2023.
  22. Basketball: Versuch ohne Amerikaner. In: Hamburger Abendblatt. 19. April 1995, abgerufen am 27. August 2023.
  23. Hamburg. Basketball. In: Hamburger Abendblatt. 11. Juli 1995, abgerufen am 2. September 2023.
  24. Ein bitterer Abschied. In: Pinneberger Zeitung. 18. Dezember 1996.
  25. 2. Regionalliga: Basketball. In: Pinneberger Zeitung. 15. Januar 1996.
  26. Wenig Fortune der "Großen". In: Hamburger Abendblatt. (abendblatt.de [abgerufen am 13. Oktober 2017]).
  27. "Der Abstieg wird uns gut tun". In: Hamburger Abendblatt. (abendblatt.de [abgerufen am 13. Oktober 2017]).