Die Hinichen

österreichische Band

Die Hinichen sind eine Band aus Wien. Der Name stammt vom Adjektiv hinich, Wienerisch für "hin"[2] bzw. "tot".[3] Hinicha (Plural Hiniche) ist auch ein in Wien verwendetes Schimpfwort.

Die Hinichen
Allgemeine Informationen
Herkunft Wien, Österreich
Genre(s) Rock, Neue Volksmusik
Gründung um 1990
Website www.hinichen.at
Gründungsmitglieder
Fritzl Schwartlinger
(Künstlername)
Gesang, Keyboard
Pipi (Ficker) Beidlinger
(Künstlername)
Gesang, Schlagzeug
Wolferl (bum bum) Amboß
(Künstlername)
Gesang, Bass
Willi Wintzig
(Künstlername)
Gesang
Jutta Stanzel
(Künstlername: Jutta Kotz am Stink)
Ehemalige Mitglieder
Bertl Besofsky
(Künstlername)
Raini Spatzidreck
(Künstlername)
Hansl Steif
(Künstlername)
Rudolf Trautsamwieser
(Künstlername: Rudi Trautsewieder)
Chartplatzierungen
Erklärung der Daten
Alben[1]
Die Schiachen & die Dicken
  AT 46 28.03.2004 (2 Wo.)
Singles
Ex! – oder Orschloch
  AT 32 09.03.2003 (2 Wo.)

Während sie selbst ihre durchwegs derben Texte als satirisch und ironisch wahrgenommen wissen wollen, wird ihnen von Kritikern jeder künstlerische oder satirische Anspruch abgesprochen und offene Gewaltverherrlichung und Sexismus vorgeworfen.[4]

Geschichte Bearbeiten

Nach ersten Auftritten auf privaten Festen suchten sich der Sänger und sein Cousin weitere Mitglieder und traten im Jahr 1991 beim Pop-o-drom – einem Bandbewerb für Nachwuchsmusiker – in der Sparte Liedermacher auf. In der Jurywertung lagen sie auf dem letzten Platz, bei der Publikumswertung auf dem Zweiten. (Sieger wurde das Duo Papermoon.)

Die Band wurde für die Verherrlichung von Gewalt gegen Frauen im Lied Wir mischen auf im Frauenhaus kritisiert. 2002 prüfte das österreichische Innenministerium und das deutsche Bundeskriminalamt die Homepage der Rockband wegen Verdachts der Wiederbetätigung.[5] Im Dezember 2012 wurde ein Konzert der Gruppe im Wiener Gasometer abgesagt, nachdem Klaus Werner-Lobo, Kultursprecher der Wiener Grünen, die Lieder der Gruppe als „menschenverachtend und diskriminierend“ kritisiert hatte.[6][7] Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny (SPÖ) distanzierte sich von der Intervention, die IG Autoren bezeichneten sie als „Zensur der Ära Metternich“.[8][9]

Stil Bearbeiten

Texte Bearbeiten

Ihre Songtexte befassen sich auf derbe Weise mit Themen wie Stuhlgang, Inkontinenz, Blähungen, Intimgeruch, Promiskuität, mitunter auch Koprophilie und Analfixierung. Zahlreiche Texte sind explizit frauenfeindlich („Die Fut von meiner Frau riecht wie das Arschloch einer Sau“; „Wir mischen auf im Frauenhaus, wir peitschen die Emanzen aus […] Die Fotzen – ja, die ghörn verdroschen, zuerst aufs Aug und dann in d’ Goschen“). In manchen Liedern werden dazu auch von bekannten Musikern stammende Melodien verwendet.

In anderen Stücken werden Polizisten zum Ziel des Spotts oder, wie in Kerzlschlicker, sexuelle Übergriffe auf minderjährige Ministranten durch Priester aufgegriffen.

Die Texte sind in Wiener Mundart, inklusive grober Kraftausdrücke, verfasst.

Musik Bearbeiten

Musikalisch bedienen sich die Hinichen der verschiedensten Richtungen, oft auch innerhalb einzelner Stücke. Vorherrschend sind Rock- und Volksmusik, vereinzelt gibt es auch Einflüsse aus Gospel oder Reggae.

Diskografie Bearbeiten

Alben

  • 1995: Ihre schönsten Lieder
  • 1996: Gruppensex im Pensionistenheim
  • 1999: Wir mischen auf im Frauenhaus[10]
  • 2002: X-Gack (Gruppensex im Pensionistenheim inklusive Ihre schönsten Lieder)
  • 2003: Hänschen Klein[11]
  • 2004: Die Schiachen & die Dicken[12]
  • 2005: Waldi[13]
  • 2006: Hiniche Weihnachten[14]
  • 2010: I bin ins Radar g’fahrn
  • 2017: Sockenzwerg

Maxi-Singles

  • 2003: Ex! – oder Orschloch

Kostenlos zum Download

  • 2004: Küss mich, Kurt
  • 2008: Das Fussball-Lied

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Charts AT
  2. Johann Andreas Schmeller: Bayerisches Wörterbuch. Band 3, 1828, hin, S. 199 (archive.org).
  3. Franz Hügel: Der Wiener Dialekt. 1873, hinwern, S. 83 (archive.org).
  4. Elfriede Hammerl: Aufs Aug und in die Goschen. In: profil. 31. Mai 2008.
  5. „Die Hinichen“ sorgen für Wirbel. In: Der Standard. 25. April 2002.
  6. „Hinichen“-Konzert nach Grüner Kritik abgesagt. In: dieStandard.at. 8. Dezember 2012. Abgerufen am 8. Dezember 2012.
  7. DIE HINICHEN – „WIR SCHEISSEN UNS NICHTS!“ DAS GROSSE INTERVIEW MIT DER LEGENDÄREN BAND. Abgerufen am 27. Mai 2022.
  8. Grüne verhindern „Hinichen“-Auftritt: Stadtrat gegen Zensur. In: Die Presse. 11. Dezember 2012, abgerufen am 11. Dezember 2012.
  9. Absage von Konzert der „Hinichen“: IG Autoren spricht von „Schande“. In: Der Standard. 8. Dezember 2012, abgerufen am 11. Dezember 2012.
  10. Wir mischen auf im Frauenhaus bei AllMusic (englisch)
  11. Hänschen Klein bei AllMusic (englisch)
  12. Die Schiachen & die Dicken bei AllMusic (englisch)
  13. Waldi bei AllMusic (englisch)
  14. Hiniche Weihnachten bei AllMusic (englisch)