Diadie Samassékou

malischer Fußballspieler
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Diadie Samassékou (* 11. Januar 1996 in Bamako) ist ein malischer Fußballspieler, welcher bei der TSG 1899 Hoffenheim unter Vertrag und ist aktuell an den FC Cádiz ausgeliehen. Der defensive Mittelfeldspieler ist außerdem seit 2014 Nationalspieler von Mali.

Diadie Samassékou
Diadie Samassékou (2018)
Personalia
Geburtstag 11. Januar 1996
Geburtsort BamakoMali
Größe 177 cm
Position Mittelfeldspieler
Junioren
Jahre Station
2007–2013 JMG Academy Bamako
Herren
Jahre Station Spiele (Tore)1
2013–2015 AS Real Bamako
2015–2016 FC Liefering 26 (0)
2016–2019 FC Red Bull Salzburg 83 (1)
2019– TSG 1899 Hoffenheim 79 (2)
2022–2023 → Olympiakos Piräus (Leihe) 20 (2)
2024– → FC Cádiz (Leihe) 0 (0)
Nationalmannschaft
Jahre Auswahl Spiele (Tore)2
2015 Mali U20 9 (2)
2015–2016 Mali U23 4 (2)
2014– Mali 38 (1)
1 Angegeben sind nur Ligaspiele.
Stand: 1. Februar 2024

2 Stand: 1. Februar 2024

Karriere Bearbeiten

Verein Bearbeiten

Karrierebeginn in Mali (2007–2015) Bearbeiten

Im Alter von 11 Jahren wurde der bisherige Straßenfußballer Samassékou von der Fußballakademie JMG Akademie Bamako entdeckt und aufgenommen.[1] Dort durchlief er die unterschiedlichen Altersklassen und wechselte 2013 zur AS Real Bamako. Bei seinem neuen Verein spielte er regelmäßig in der malischen Première Division und nahm 2014 auch an der CAF Champions League teil.

 
Samassékou im Trikot vom FC Red Bull Salzburg (2016)

Durchbruch in Österreich (2015–2019) Bearbeiten

FC Liefering

Im August 2015 wechselte er nach Österreich zum FC Red Bull Salzburg, bei der er einen bis Mai 2019 laufenden Vertrag erhielt.[2] Zunächst sollte er jedoch für das zweitklassige Farmteam FC Liefering zum Einsatz kommen. Sein Debüt in der zweiten Liga gab er im September 2015, als er am achten Spieltag der Saison 2015/16 gegen den Floridsdorfer AC in der 80. Minute für Xaver Schlager eingewechselt wurde. Bis Saisonende kam er zu 25 Einsätzen für Liefering.

FC Red Bull Salzburg

Zur Saison 2016/17 wurde er in den Kader des FC Red Bull Salzburg hochgezogen. Sein Debüt für die „Bullen“ gab er im Juli 2016 im Hinspiel der zweiten Runde der Champions-League-Qualifikation 2016/17 gegen den FK Liepāja. Sein erstes Spiel in der Bundesliga absolvierte er im selben Monat gegen den Wolfsberger AC. In seiner ersten Saison für Red Bull Salzburg kam er zu 27 Bundesligaeinsätzen und konnte mit den Salzburgern das Double aus Meisterschaft und Pokal gewinnen. In der Saison 2017/18 kam er zu 29 Einsätzen und wurde wieder Meister. Außerdem erreichte er mit Salzburg das Halbfinale der Europa League, in welchem man erst in der Verlängerung gegen Olympique Marseille ausschied.[3]

Im November 2018 erzielte der Mittelfeldspieler bei einem 4:0-Sieg gegen den TSV Hartberg sein erstes Tor in der Bundesliga. Bis zum Ende der Saison 2018/19 absolvierte er 26 Spiele in der Bundesliga und erzielte dabei ein Tor. In dieser Spielzeit holte er mit Red Bull Salzburg wieder das Double.

Durchwachsene Zeit in Deutschland (seit 2019) Bearbeiten

TSG 1899 Hoffenheim

Im August 2019 wechselte der Malier in die deutsche Bundesliga zur TSG 1899 Hoffenheim, bei der er einen bis Juni 2024 laufenden Vertrag unterzeichnete.[4] Hoffenheim zahlte laut Medienberichten eine Ablösesumme von 14 Millionen Euro, wodurch Samassékou der teuerste Transfer in der bisherigen Vereinsgeschichte wurde.[5] Erstmals für seinen neuen Verein spielte er am 18. August 2019 beim Ligaspiel gegen Eintracht Frankfurt, in welchem er in der 64. Spielminute für Lukas Rupp eingewechselt wurde.[6] Samassékou absolvierte in seinem ersten Jahr in Deutschland trotz eines Muskelfaserrisses 21 Ligaspiele und stand dabei 16-mal in der Startelf. Durch einen 0:4-Auswärtssieg am letzten Spieltag gegen Borussia Dortmund beendete Hoffenheim die Spielzeit 2019/20 auf dem 6. Tabellenplatz und qualifizierten sich damit für die Europa League.[7] Im Sommer 2020 übernahm Sebastian Hoeneß das Traineramt in Hoffenheim und Samassékou war unter seiner Leitung in der Startelf gesetzt. Dadurch stand er in der Saison 2020/21 bei 31 von möglichen 34 Ligaspielen auf dem Spielfeld. In der Europa League scheiterten Hoffenheim und Samassékou in der Zwischenrunde an Molde FK und auch in der Bundesliga verpasste man in der Rückrunde die erneute Qualifikation für einen internationalen Wettbewerb.[8][9] In der folgenden Spielzeit 2021/22 absolvierte der Malier, auch wegen des Afrika-Cups, nur 24 Ligaspiele für die TSG. Ende November 2021 erzielte er dabei gegen RB Leipzig in seinem 61. Bundesligaspiel das erste Tor für die Hoffenheimer.[10] Wie bereits in der vorherigen Saison verpasste die TSG die Qualifikation für den Europapokal und Cheftrainer Hoeneß wurde im Sommer durch André Breitenreiter ersetzt. Unter dem neuen Trainer absolvierte Samassékou in den ersten 6 Ligaspielen nur 34 Spielminuten.

Leihe zu Olympiakos Piräus

Daraufhin verließ er Hoffenheim Mitte September 2022 und wechselte leihweise für die restliche Spielzeit 2022/23 nach Griechenland zu Olympiakos Piräus.[11] Der Transfer erhielt eine Kaufoption und Samassékou verlängerte dabei auch seinen Vertrag bei der TSG 1899 Hoffenheim vorzeitig bis Sommer 2025.[12][13] Er absolvierte zwar insgesamt 20 Ligaspiele für Olympiakos, stand dabei aber nur achtmal in der Startelf.[14] Olympiakos beendet die Spielzeit als amtierender Meister nur auf dem 3. Tabellenplatz und im nationalen Pokal scheiterte man im Halbfinale an AEK Athen.

Im Sommer 2023 kehrte Samassékou nach Hoffenheim zurück, aber auch unter dem neuen Trainer Pellegrino Matarazzo spielte er in der Hinrunde der Saison 2023/24 überhaupt keine wichtige Rolle und stand nur im Ligaspiel gegen den VfL Wolfsburg für eine Spielminute auf dem Spielfeld.

Leihe zum FC Cádiz

Dadurch verließ der Deutschland im Januar 2024 erneut per Leihe und wechselte für die restliche Spielzeit zum FC Cádiz nach Spanien.[15]

Nationalmannschaft Bearbeiten

Im Alter von 18 Jahren debütierte Samassékou im Juni 2014 für die Nationalmannschaft von Mali, als er beim Freundschaftsspiel gegen China für Moussa Doumbia eingewechselt wurde.

Im folgenden Jahr 2015 nahm er mit der U20-Auswahl an der U20-Afrikameisterschaft und U20-Weltmeisterschaft teil. Bei der Weltmeisterschaft gewannen Samassékou und die Auswahlmannschaft nach einer Niederlage im Halbfinale gegen den späteren Weltmeister Serbien das Spiel um Platz 3 gegen Senegal.[16] Samassékou stand bei diesem Turnier in allen 7 Spielen in der Startelf von Mali und erzielte dabei 2 Tore.

Mit der malischen U23-Auswahl nahm er 2015 am U23-Afrika-Cup und 2016 am Turnier von Toulon teil. In beiden Turnieren schied Mali bereits in der Gruppenphase aus dem Turnier aus.

Vier Jahre nach seinem Debüt spielte er ab 2018 regelmäßig für die A-Nationalmannschaft und so war er auch 2019 im Aufgebot für den Afrika-Cup. Mali erreichte dabei das Achtelfinale und verlor dort knapp mit 0:1 gegen die Elfenbeinküste.[17] Bei diesem Turnier erzielte Samassékou in der Gruppenphase gegen Tunesien sein erstes Tor für die A-Nationalmannschaft. 2022 scheiterten Mali und Samassékou erneut im Achtelfinale vom Afrika-Cup, dieses Mal im Elfmeterschießen gegen Äquatorialguinea.[18] Bei seiner dritten Teilnahme am Afrika-Cup im Jahr 2024 erreichte Mali das Viertelfinale, welches allerdings in der Verlängerung gegen die Elfenbeinküste verloren wurde.[19]

Erfolge Bearbeiten

 
Samassékou rechts neben Kapitän Andreas Ulmer bei der Meisterfeier 2019.

FC Red Bull Salzburg

Nationalmannschaft

Auszeichnungen

Weblinks Bearbeiten

Commons: Diadié Samassékou – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Musterschüler aus Mali. TSG 1899 Hoffenheim, 12. November 2019, abgerufen am 7. Februar 2024.
  2. Offiziell: Samassekou zu Red Bull Salzburg. transfermarkt.de, 17. August 2015, abgerufen am 7. Februar 2024.
  3. Rolando bringt Marseille ins Finale. Kicker, 3. Mai 2018, abgerufen am 7. Februar 2024.
  4. Diadie Samassékou wechselt zur TSG. TSG 1899 Hoffenheim, 15. August 2019, abgerufen am 15. August 2019.
  5. Hoffenheim holt Samassékou – Neuer TSG-Rekordzugang. transfermarkt.de, 13. August 2019, abgerufen am 7. Februar 2024.
  6. Hinteregger zwischen Torjubel und Tablette. Kicker, 18. August 2019, abgerufen am 7. Februar 2024.
  7. Viererpack! Kramaric schießt BVB ab und Hoffenheim auf Platz sechs. Kicker, 27. Juni 2020, abgerufen am 7. Februar 2024.
  8. Andersen schockt die TSG - Hoffenheim scheidet gegen Molde aus der Europa League aus. Kicker, 25. Februar 2021, abgerufen am 7. Februar 2024.
  9. TSG Hoffenheim enttäuscht erneut – und verspielt Europa endgültig. Heidelberg24, 7. Mai 2022, abgerufen am 7. Februar 2024.
  10. Samassekous langer Anlauf. Kicker, 21. November 2021, abgerufen am 7. Februar 2024.
  11. Olympiacos signs Diadié Samassékou. Olympiakos Piräus, 16. September 2022, abgerufen am 7. Februar 2024 (englisch).
  12. "Extrem unglücklich": Hoffenheim verleiht Samassekou nach Piräus. Kicker, 16. September 2022, abgerufen am 7. Februar 2024.
  13. Samassékou auf Leihbasis zu Olympiakos Piräus. TSG 1899 Hoffenheim, 16. September 2022, abgerufen am 16. September 2022.
  14. Samassekou auch bei Olympiakos kein Faktor. Kicker, 18. November 2022, abgerufen am 7. Februar 2024.
  15. Samassékou wechselt leihweise zum FC Cadiz. TSG 1899 Hoffenheim, 1. Februar 2024, abgerufen am 1. Februar 2024.
  16. U20-WM: Mali gewinnt kleines Finale gegen Senegal. Sport1, 20. Juni 2015, abgerufen am 7. Februar 2024.
  17. Zaha spekuliert und schießt Elfenbeinküste ins Viertelfinale. Kicker, 8. Juli 2019, abgerufen am 7. Februar 2024.
  18. Afrika-Cup: Mali scheitert in Elfer-Krimi an Äquatorialguinea. Laola1, 26. Januar 2022, abgerufen am 7. Februar 2024.
  19. Diakité im letzten Moment: Elfenbeinküste zieht ins Afrika-Cup-Halbfinale ein. Kicker, 3. Februar 2024, abgerufen am 7. Februar 2024.
  20. Auszeichnung für Salzburg-Profi Diadie Samassekou. Laola1, 9. Januar 2018, abgerufen am 14. Januar 2018.
  21. Das Team der Saison 2017/18. ADMIRAL Bundesliga, 15. Juni 2018, abgerufen am 7. Februar 2024.
  22. Das Team der Saison 2018/19. ADMIRAL Bundesliga, 4. Juni 2019, abgerufen am 7. Februar 2024.
  23. UEFA Europa League Squad of the 2017/18 Season. UEFA, 17. Mai 2018, abgerufen am 7. Februar 2024 (englisch).