Deutschordensschloss Dinkelsbühl

Ehem. Deutschordenshaus, um einen Hof gruppierte Vierflügelanlage, dreigeschossige Hauptflügel mit Walmdächern und repräsentativ gestaltetem Mittelrisalit am Nordflügel, zweigeschossiger Südflügel mit Satteldach, Hauskapelle, Nordwestflügel im Ker

Das Deutschordensschloss Dinkelsbühl ist ein Schlossbau des Deutschen Ordens im Südwesten der Altstadt von Dinkelsbühl im mittelfränkischen Landkreis Ansbach in Bayern.

Das Deutschordensschloss in Dinkelsbühl

Das Schloss ist unter dem Aktenzeichen D-5-71-136-171 als Baudenkmal in die Bayerische Denkmalliste eingetragen.

Geschichte Bearbeiten

Im Jahr 1317 wird erstmals ein Vogt des Deutschen Ordens in Dinkelsbühl erwähnt. Dieser saß ab ca. 1350 in einem Gebäude in der Rothenburger Vorstadt. 1390 erwarb der Landkomtur der Ballei Franken des Deutschen Ordens einen Grundstückskomplex an der heutigen Stelle in der Segringer Vorstadt und erbaute dort den neuen Sitz. Aus dem Verwaltungssitz wurde später ein Obervogteiamt der Ballei Franken. 1709 wurde das baufällige spätmittelalterliche Gebäude abgerissen und durch das heutige Schloss ersetzt. Dieses wurde nach Plänen des fürstlich Öttingenschen Baurates Wilhelm Heinrich Behringer errichtet. Zunächst entstand der Nordflügel, die übrigen Teile des Vorgängerbaus blieben zunächst bestehen. Erst von 1761 bis 1764 wurden durch den Ellinger Ordensbaumeister Matthias Binder die anderen drei Flügel hinzugefügt. In den Nordflügel wurde 1760/61 eine neue Kapelle eingebaut.

Beschreibung Bearbeiten

Das Aussehen der spätmittelalterlichen Anlage ist unbekannt. Das heutige Schloss besteht aus einer Vierflügelanlage mit Innenhof, die mit Ausnahme des nur einstöckigen Westflügels drei Geschosse aufweist. Der Hauptflügel im Osten besitzt außen und auf der Hofseite jeweils einen repräsentativ gestalteten Mittelrisalit mit Pavillondach und Eingangsportal. Nord- und Südflügel sind einfacher gestaltet; der ältere Nordflügel besitzt ein Zwerchhaus und auf der Hofseite ein Portal mit Freitreppe. Im Dachgeschoss liegt unter dem Zwerchhaus die Hauskapelle. Der Westflügel besitzt nur ein einziges, vorkragendes Obergeschoss.

Literatur Bearbeiten

  • Felix Mader: Stadt Dinkelsbühl mit Einschluss von St. Ulrich (= Die Kunstdenkmäler von Bayern; Die Kunstdenkmäler von Mittelfranken IV). München 1931, S. 152–158.
  • Hans Wolfram Lübbeke: Mittelfranken (= Denkmäler in Bayern Band V). München 1986, S. 132.
  • August Gebessler: Stadt und Landkreis Dinkelsbühl (= Bayerische Kunstdenkmale 15). München 1962, S. 45–47.
  • Teresa Neumayer: Dinkelsbühl: Der ehemalige Landkreis (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken: Reihe 1, H. 40). München 2018, S. 167.

Weblinks Bearbeiten

Commons: Föhrenberggasse 30 (Dinkelsbühl) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Koordinaten: 49° 4′ 1,6″ N, 10° 19′ 7,1″ O