Deutscher Preß- und Vaterlandsverein

deutsche Organisation

Der Deutsche Vaterlandsverein zur Unterstützung der Freien Presse, kurz Deutscher Preß- und Vaterlandsverein (PVV), war ein während der Restaurationszeit sowie zu Beginn des Vormärz im Jahr 1832 gegründeter Verein deutscher Publizisten, Intellektueller und Politiker. Ziel des Vereins war die Unterstützung der freien Presse durch die Erlangung der Pressefreiheit sowie die Vereinigung aller Staaten des deutschen Sprachraums. Die Mitglieder strebten mit dem Verein „die Wiedergeburt Deutschlands in einem freiheitlichen Europa“ an. Von zeitgeschichtlichen Historikern wird der Deutsche Preß- und Vaterlandsverein in der deutschen Demokratiegeschichte als eine Vorform einer politischen Partei gesehen.

Geschichte Bearbeiten

 
Karte Europas nach dem Wiener Kongress:              Grenze des Deutschen Bundes (1815)
  • Russland
  • Frankreich
  • Vereinigtes Königreich
  • Preußen
  • Österreich und habsburgischer Besitz
  • 1793 annektierte Frankreich die linksrheinischen Gebiete. Nach der Niederlage Napoleon Bonapartes wurde über die politische Neuordnung Europas auf dem Wiener Kongress entschieden.[1] Im Vertrag von München 1816 trat das Kaisertum Österreich den Rheinkreis an das Königreich Bayern ab. Dieser Teil der linksrheinischen Region war während des Wiener Kongresses Österreich zugeschlagen worden.[2][3] Die während der napoleonischen Ära im Rheinbund eingeführten Verfassungsrechte konnte die neue Obrigkeit Bayerns nicht vollständig aufheben. Das durch den code civil geprägte Recht blieb in Teilen erhalten.[4] Die in „Altbayern“ gültigen Bestimmungen waren in der Pfalz wegen der Gültigkeit französischer Bestimmungen nicht ohne Weiteres durchzusetzen. Nach Rechtsauffassung der bayrischen Obrigkeit waren allerdings Rechtsvorschriften aus napoleonischer Zeit im „Rheinkreis“ gültig. Liberale Oppositionelle bezweifelten die Gültigkeit, da diese entgegen der französischen Gesetzgebung der Revolutionszeit ohne Mitwirken und Befürworten durch Volksvertreter zustande gekommen waren.[5]

    Unter dem Eindruck der Julirevolution von 1830 in Frankreich als auch des Novemberaufstands in Kongresspolen kam es in Europa zum Aufbegehren der Bevölkerung. Zu Beginn des Vormärz begeisterte sich auch das Volk in den deutschen Staaten des Deutschen Bundes. Ein Teil des Volks fühlte sich dem Liberalismus verbunden. Oppositionelle Schriftsteller, Publizisten und Drucker drängte es nach einer Reform; einige befürworteten auch die Revolution. Die freiheitlichen Bestrebungen unterbanden die regierenden Fürsten mit unterdrückenden Maßnahmen. Die sogenannten „revolutionären Umtriebe“ der „Ultraliberalen“ sahen die Monarchen als gefährlich an und gingen mit Zensur und Überwachung dagegen vor.

    Nachdem der bayrische Reichsrat unter von Wrede den fünften bayrischen Landtag auflöste, dessen Sitzungsperiode vom 20. Februar bis zum 29. Dezember 1831 reichte, zog es die Oppositionellen „wie ein Gravitationszentrum“ in die Region nahe dem Rhein. Der 6. Landtag folgte erst drei Jahre später 1834.[4][6] Der suspendierte 'königlich-bairische Land-Commissär' Philipp Jakob Siebenpfeiffer, der den Westboten herausgab, wechselte 1831 von Homburg nach Zweibrücken. Mit Jahreswechsel 1831/32 zog Johann Georg August Wirth, Herausgeber der Zeitung Deutsche Tribüne, wegen repressiver Maßnahmen von München nach Homburg. Auch Friedrich Philipp Deil (1804–1853) unterstützte mit seinem Pirmasenser Wochenblatt die Bewegung. Weitere Oppositionelle der Pfalz (Bayern) wie der in Zweibrücken lebende bayrische Landtagsabgeordnete Friedrich Schüler waren der Bewegung vorab verbunden.

    Gründung Bearbeiten

     
    Friedrich Schüler, Rechtsanwalt
     
    Johann Georg August Wirth, Publizist

    Auslöser „Erstes Schülerfest“ Bearbeiten

    Johann Georg August Wirth wie auch dessen Freundeskreis wollten die Pressefreiheit verwirklicht sehen. Ende 1831 regte Wirth einen Presseverein an.[7] In diesem Zusammenhang steht das „Erste Schülerfest“ zu Ehren des bayrischen Zweiten Kammerabgeordneten Friedrich Schüler.[6][7] Die beim Festessen zusammenkommenden Oppositionellen sahen sich selbst als Patrioten. Ihre Forderung war, dass sich jegliche Legitimation aus Volkssouveränität ableiten müsse.[8] Schüler machte sich auf seiner Rede die Oppositionsvorstellung zu eigen, die besagte, dass die freie Presse das wichtigste Instrument wäre, um eine durchgreifende politische Reform zu erreichen – mit oder ohne Fürsten, sei dahingestellt. Schülers Rede gab damit den Anstoß zur Gründung des Deutschen Preß- und Vaterlandsvereins.[7]

    In der Weiterführung der Idee gründeten die Anwesenden den Deutschen Vaterlandsverein zur Unterstützung der Freien Presse. Den vorläufigen Vorsitz nahmen am 21. Februar die beiden Advokaten Joseph Savoye und Ferdinand Geib zusammen mit Friedrich Schüler ein.[9][10] Nach dem deutschen Historiker Eike Wolgast plante Wirth im Gefolge des Festessens die Grundzüge des Deutschen Press- und Vaterlandsvereins. Ihm schwebte dabei ein Unterstützungs- und Koordinationsorgan für die freie Presse vor. Er formulierte außen- und innenpolitische Ziele, die teilweise für den politischen Gehalt des Hambacher Festes richtungsweisend wurden.[7] Nach der Meinung der Medienwissenschaftlerin Edda Ziegler sollten an der Formulierung des Aufrufs auch die Zweibrücker Anwälte Friedrich Schüler und Joseph Savoye mitbeteiligt sein.[11] Der Aufruf zur ideellen als auch materiellen Anteilnahme am Verein beschrieb der Artikel Deutschlands Pflichten, der als „Leitartikel“ in der Ausgabe Nummer 29 vom 3. Februar 1832 in der Zeitung Deutsche Tribüne erschien.[12]

    „Deutschlands Pflichten“ Bearbeiten

    Die bereits auf dem „Schülerfest“ besprochenen, von den Mitgliedern zu übernehmenden Verbindlichkeiten für den Deutschen Preß- und Vaterlandsvereins waren:[13]

    1. nach Maßgabe ihres Einkommens und Vermögens einen regelmäßigen monatlichen Geldbeitrag zu leisten;
    2. zur Verbreitung der Journale des Vereins mit aller Kraft mitzuwirken;
    3. so weit es in ihrem Vermögen liege, beizutragen, dass öffentliche Anzeigen und Bekanntmachungen von Privaten und Behörden in den Journalen des Vereins eingerückt werden;
    4. diese Journale, so weit es Zeit und Fähigkeit erlauben, durch Aufsätze und Korrespondenz-Artikel unterstützen und
    5. zur Expedition der Blätter des Volks durch Expressboten mit aller Kraft mitzuwirken.

    Eike Wolgast und der deutsche Historiker Otto Dann stellen fest, dass Wirth eine europäische Staatengesellschaft vorschwebte, die die Heilige Allianz ablösen sollte. Ein „treues Bündnis des französischen, deutschen und polnischen Volkes“ bildete das Grundgerüst der Überlegung; zur Zurückdrängung des Einflusses des Russischen Kaiserreichs sollte diesem ein „demokratisches Polen“ entgegenstehen. Das Übergewicht der deutschen Großstaaten Österreich und Preußen würde beendet durch die Schaffung eines Reiches mit „demokratischer Verfassung“.[14][7][15] Die Historikerin Julia A. Schmidt-Funke geht mit dem Bezug auf das Hambacher Fest weiter und meint, in der von Wirth gehaltenen Rede das Verständnis zu sehen: dass die „vereinigten Freistaaten Deutschlands“ tatsächlich Bedingung für das „conförderierte republikanische Europa“ seien.[14]

    Der Verein habe die Aufgabe, an der „Wiedererweckung der deutschen Nation auf dem Wege der öffentlichen Meinungsbildung“ mitzuwirken. Die freie Presse diene hierin der „Wiedervereinigung im Geiste“.[7] Der Artikel ruft zur ideellen als auch materiellen Unterstützung auf.[12] Im Dienst der Sache meinte Wirth, dass „die Unternehmer der deutschen Tribüne […] das Eigentum dieses Blattes dem Verein zur Unterstützung der freien Presse“ abtreten. Sogar auf Einkommen wollte man verzichten bis auf jenes, das für die „Lebens-Nothdurft“ nötig sei.[12]

    Bedeutung des Artikels „Deutschlands Pflichten“ Bearbeiten

    Am 16. Februar 1832 teilte die Deutsche Tribüne mit, dass der Artikel zur Beschlagnahmung führe, aber dieser schon 12.000-mal verteilt sei und in gleicher Stückzahl nochmals herausgegeben würde. Die Ausgaben mit dem Artikel sollten zudem unter Kuvert verschickt werden, um behördlichen Zugriff zu umgehen.[12] Das Flugblatt Deutschlands Pflichten erzeugte seinerzeit mit einer damals, gemessen an Vergleichserzeugnissen, hohen Auflage von angeblich 50.000 Stück einen großen Widerhall in der Bevölkerung.[11][7] Der Artikel wurde von anderen liberalen Zeitungen übernommen.[16] Im Nachgang beschlagnahmten die Behörden teilweise diese Ausgabe der Deutschen Tribüne, das Flugblatt und Journale, die den Artikel abdruckten.[13][12] Joachim Lelewel dankte Wirth für den Artikel in einem Brief, da dieser im Zuge der Polenbegeisterung wirkte.[17]

    Zurzeit wird der Text für Übungen zur Interpretation historischer Textquellen an Schulen verwendet.[18]

    Bindung zwischen Deutscher Tribüne und Verein Bearbeiten

    Die Deutsche Tribüne veröffentlichte Subskriptionslisten, Vereinsnachrichten, Leserbriefe und Mitgliederverzeichnisse. Da die Zeitung den Werdegang des Vereins begleitete, wird sie als Vereins- und im weiteren Sinne als Parteizeitung betrachtet.[19]

    Der Verein Bearbeiten

    Dem Artikel Deutschlands Pflichten könnte nach Hüls und Schmidts Meinung in groben Zügen die Funktion einer Satzung für den Verein zugesprochen werde.[16] Ziel des Vereins war, die Unabhängigkeit von Schriftstellern und Journalisten zu gewährleisten. Hierfür strebte der Verein die Pressefreiheit an und unterstützte jene, die sich demselben Ziel verpflichtet fühlten. Darüber hinaus wollte der Verein die Vereinigung aller Staaten des deutschen Sprachraums erreichen. Die Mitglieder strebten mit dem Verein „die Wiedergeburt Deutschlands in einem freiheitlichen Europa“ an.

    Die Tätigkeiten des Vereins bestanden in der Hauptsache im Sammeln von Geld, der Organisation von Zusammenkünften, dem Verschicken von Protestnoten und der Unterstützung von Schriftstellern als auch Zeitschriften.[20] Der Verein zahlte Gelder an oppositionelle Schriftsteller, die sich in ihren Werken gegen das herrschende Regime wendeten.

    Verbot des Vereins Bearbeiten

    Der Verein hätte seit dem 1. März 1832 wegen eines allgemeinen Vereinsverbots eigentlich nicht mehr bestehen dürfen.[21] Schüler, Geib und Savoye legten vergeblich gegen das Verbot Rechtsmittel ein. Gegen die Aufforderung der Regierung, in diesem Zusammenhang eine Erklärung über die Nichtzugehörigkeit zu „geheimen Verbindungen“ zu unterschreiben, wie dies von Staatsdienern verlangt wurde, verwahrte sich Schüler in einem Artikel in der Deutschen Tribüne. Auch die Deutsche Tribüne und der Westbote wurden zu Beginn des März auf Bundesbeschluss hin verboten; Wirth sowie Siebenpfeiffer erhielten fünfjähriges Berufsverbot. Als Ersatz für die Deutsche Tribüne wurden Flugblätter gedruckt.

    Rechtfertigung des Vereins über Umwege Bearbeiten

    Entgegen dem Verbote auf Landes- und Bundesebene erschien am 13. März 1832 wieder eine vom Zweibrücker Drucker Georg Ritter (1795–1854) hergestellte Ausgabe der Deutschen Tribüne.[22] Die bayrische Regierung ließ daraufhin Wirth festnehmen.[23] Am 14. April 1832 sprachen die Richter am Appellationsgericht (Berufungsgericht) in Zweibrücken Wirth im Zusammenhang mit den Vorwürfen Anfang März frei. Sie legten die bayrischen Zensurparagraphen so aus, dass keine strafbaren Handlungen Wirths erkennbar seien und das Gericht betonte die Freiheit der Presse. Schon ab dem 16. April verbreitete die Presse angeblich sechzigtausend Flugblätter und verkündete den Freispruch. Infolgedessen erfuhr auch der Deutsche Preß- und Vaterlandsverein großen Zuspruch, der so über diesen Umweg gerechtfertigt schien.[9][21]

    Einladung zum „Nationalfest der Deutschen zu Hambach“ Bearbeiten

     
    Philipp Jakob Siebenpfeiffer, Publizist

    Im April veröffentlichten Wirth und Siebenpfeiffer ihre Einladung zum „Nationalfest der Deutschen zu Hambach“ (Hambacher Fest) für den 27. Mai 1832 auf dem Hambacher Schlossberg, dessen Konzept Siebenpfeiffer schon im Januar auf dem Ersten Schülerfest vorgestellt hatte. Dabei sollte es sich zum Anschein um ein Volksfest handeln. Dem Festaufruf folgten zwischen 20.000 und 30.000 Menschen: Männer und Frauen – Ausländer: Franzosen, Polen und Engländer – Bürger: Bauern (insbesondere Winzer), Handwerker, Abgeordnete und Studenten. Sie alle zogen singend mit wehenden Fahnen hinauf zur Schlossruine. Dort angekommen wurden Reden gehalten und ein Festessen veranstaltet, womit das bestehende Versammlungsverbot umgangen wurde.

    Struktur Bearbeiten

    Der Verein breitete sich rasch aus, zunächst in den Südwesten und Süden Deutschlands, dann nach Mitteldeutschland. Seine Aktivitäten wurden durch Flugschriften unterstützt. Harte Auseinandersetzungen mit den Zensurbehörden waren die Folge. Doch schon binnen kürzester Zeit hatte der Verein über 5.000 Mitglieder in 116 Ortsgruppen (Komitees). Sogar in Paris entstand auf Initiative des Zweibrücker Zentralkomitees ein Komitee des Vereins. Joseph Savoye reiste zu diesem Zweck Mitte Februar nach Paris und sicherte die Mitarbeit von deutschen Autoren wie Heinrich Heine und Ludwig Börne, die bereits wegen politischer Verfolgung im französischen Exil lebten. Zu den Führern der Pariser Filiale des Vereins wurden der Kaufmann Hermann Wolfrum (* 1812) und der Journalist Joseph Heinrich Garnier (* 1800), den Savoye noch aus der Studienzeit kannte. Der dortige Verein wurde später zum Deutschen Volksverein, bevor er sich in den Bund der Geächteten und den Bund der Gerechten aufspaltete.[24]

    Vereinsmitglieder Bearbeiten

    Dies ist nur eine kleine Auswahl der prominentesten Mitglieder aus der Pfalz (Bayern). Insgesamt hatte der Verein zu seiner Hochzeit etwa 5000 Mitglieder.

    Nicht abschließende Liste in alphabetischer Reihenfolge:

    Bedeutung Bearbeiten

    Der deutsche Historiker Hans-Ulrich Wehler[Anm 1] wie auch der deutsche Rechtswissenschaftler Michael Kotulla[Anm 2] und weitere zeitgeschichtliche Historiker, die die Neuere Geschichte untersuchen, sehen in Bezug auf die deutsche Demokratiegeschichte den Verein „als eine relativ weit entwickelte Vorform einer modernen politischen Partei“.[25][26][27] Für den deutschen Historiker Christian Jansen ist der Preß- und Vaterlandsverein die wohl erste politische „Massenorganisation in Deutschland“.[28]

    Gedenken Bearbeiten

    Zur Erinnerung an das damalige Festbankett zur Gründung des „Preßvereins“ am 29. Januar 1832 veranstaltet die Siebenpfeiffer-Stiftung noch heute jedes Jahr abwechselnd in Homburg, dem beruflichen Wirkungsort Siebenpfeiffers, und Zweibrücken, dem Gründungsort des Vereins, ein ähnliches Festessen mit politischen Vorträgen.

    Darüber hinaus verleiht die Siebenpfeiffer-Stiftung den Siebenpfeiffer-Preis. Es wird das Gedenken an Wirth durch die Akademie für Neue Medien in Kulmbach mit dem Johann-Georg-August-Wirth-Preis gewürdigt.[29][30]

    Quellen Bearbeiten

    • Anklage-Act gegen Dr. Wirth, Dr. Siebenpfeiffer, Hochdörfer, Scharpff, Becker, Dr. Grosse, Dr. Pistor, Rost und Baumann sämmtlich der directen, jedoch ohne Erfolg gebliebenen Aufforderung zum Umsturz der Staats-Regierung, ferner gegen Schüler, Savoye, Geib und Eifler, die drei Ersteren eines förmlichen Complotts zum Umsturze der Staats-Regierung, und der Letztere der Mitschuld an diesem Verbrechen angeklagt; verwiesen vor das ausserordentliche Assisengericht zu Landau, welches am 29. Juli 1833 seinen Anfang nimmt Zweibrücken, 1833. Gedruckt bei Georg Ritter, 1833[31]
    • Johann Georg August Wirth: Deutschlands Pflichten. In: Deutsche Tribüne. Nummer 29, Gedruckt bei G. Ritter, Zweibrücken, 3. Februar 1832, (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche )

    Literatur Bearbeiten

    • Johann Georg August Wirth: Deutsche Tribüne (1831–1832). Neu herausgegeben von Wolfram Siemann und Christof Müller-Wirth. Zwei Bände in drei Teilbänden (Neusatz des Originals mit umfassendem Kommentarband). K G Saur, München 2007, ISBN 978-3-598-11543-1. Band 1: Deutsche Tribüne. Bearbeitet von Elisabeth Hüls und Hedwig Herold-Schmidt. Band 2: Darstellung, Kommentar, Glossar, Register, Dokumente. Von Elisabeth Hüls und Hedwig Herold-Schmidt.
    • Gustav Heinrich Schneider: Der Preß- und Vaterlandsverein 1832/33, Ein Beitrag zur Geschichte des Frankfurter Attentats, Heft 4, Seite 183f., Archiv für die Deutsche Burschenschaft (Hg.), Berlin 1896/1897.
    • Cornelia Foerster: Der Preß- und Vaterlandsverein von 1832/33. Sozialstruktur und Organisationsformen der bürgerlichen Bewegung in der Zeit des Hambacher Festes. Dissertation an der Universität Trier, Verlag Trierer Historische Forschungen, Trier 1981, ISBN 3-923087-02-0.
    • Cornelia Foerster: Der deutsche Preß- und Vaterlandsverein im Rahmen des frühen politischen Vereinswesens. In: Helmut Reinalter (Hrsg.): Die Anfänge des Liberalismus und der Demokratie in Deutschland und Österreich 1830–1848/49. Frankfurt (Main) 2002, S. 213f.
    • Cornelia Foerster: Verein contra Zensur!. Johann Georg August Wirth und der Deutsche Preß- und Vaterlandsverein von 1832/33, in: Axel Herrmann (Hrsg.): Johann Georg August Wirth (1798–1848). Ein Revolutionär aus Hof. Seine Person, seine Zeit, seine Wirkungen, S. 71 f., Hof 1999.
    • Martin Baus: Der Festbote, Einmalige Sonderausgabe zum 175. Jahrestag der Gründung des "Deutschen Vaterlandsvereins der freien Presse" am 29. Januar 2007, mit den Porträts der Wortführer und zeitgenössischen Berichten, 16 S., St. Ingbert 2007.

    Weblinks Bearbeiten

    Anmerkungen Bearbeiten

    1. „Daß man mit öffentlicher Namensnennung für liberale und demokratische Forderungen eintrat, bewies Zivilcourage, aber auch den inzwischen erreichten hohen Politisierungsgrade. Außerdem entstanden politische Vereine. Der mit großem Abstand wichtigste von allen wurde der am 29. Januar 1832 gegründete ‚Deutsche Vaterlandsverein zur Unterstützung der freien Presse‘, der die allgemeine Pressefreiheit forderte, um für die demokratisch-republikanische Verfassung eines künftigen gesamtdeutschen Nationalstaats offen eintreten zu können. Seine eindeutig politischen Ziele verliehen ihm den Charakter einer Kryptopartei, er kann als ‚erstes Beispiel eines verfassungsmäßig organisierten Zusammenschlusses oppositioneller Untertanen gelten.‘“ In Hans-Ulrich Wehler: Deutsche Gesellschaftsgeschichte 1815–1845/49, Auflage: IV, Beck, München, 2005, S. 364.
    2. „In den meisten Städten, in denen es Polenvereine gab, entstanden – beflügelt durch das mutige Vorbild des polnischen Aufstands – auch Pressevereine, die sich die Unterstützung einer freien deutschen Presse auf die Fahnen geschrieben hatten. Anfang Februar 1832 forderte der in der bayerischen Pfalz gegründete ‚Preß- und Vaterlandsverein‘, der als die erste vereinsmäßig organisierte politische Partei gelten darf, die Herstellung der deutschen Nationaleinheit. […] Ausgelöst waren diese Aktivitäten wiederum durch behördliche Aktionen gegen liberale Zeitungen in der Rheinpfalz, wo das Bürgertum durch die langjährige Zugehörigkeit zu Frankreich eine entschieden verteidigte Sonderstellung gewonnen hatte und nun aus dem latenten Spannungszustand eine von Bildungsbürgern, Kaufleuten und Gewerbetreibendenen getragene Oppositionsbewegung hervorging“. In: Michael Kotulla: Deutsche Verfassungsgeschichte – Vom Alten Reich bis Weimar (1495–1934). Springer, Berlin/ Heidelberg 2008, S. 410.

    Einzelnachweise Bearbeiten

    1. Dieter Langewiesche: Zum Überleben des Alten Reiches im 19. Jahrhundert. Die Tradition des zusammengesetzten Staates. In: Andreas Klinger, Hans-Werner Hahn, Georg Schmidt (Hrsg.): Das Jahr 1806 im europäischen Kontext. Balance, Hegemonie und politische Kulturen. Böhlau, Köln / Weimar / Wien 2008, ISBN 978-3-412-19206-8, S. 126–128.
    2. Wiener Congreß-Acte, Pariser Friedensverträge: Definitiv-Tractat zwischen Seiner Majestät dem Kaiser von Österreich, König von Ungarn und Böhmen, und Höchstihren Alliirten einer Seits, dann, Seiner Majestät dem Könige von Frankreich und Navarra anderer Seits. Abgerufen am 14. März 2013.
    3. Dr G. M. Kletke (Hrsg.): Die Staatsverträge des Königreichs Bayern von 1806 bis einschließlich 1858. Friedrich Pustet, Regensburg 1860, S. 310 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche ).
    4. a b Hans-Ulrich Wehler: Deutsche Gesellschaftsgeschichte 1815–1845/49. IV. Auflage. Beck, München 2005, ISBN 3-406-32262-X, S. 363 ff. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche ).
    5. Cornelia Foerster: Der Press- und Vaterlandsverein von 1832–33. Sozialstruktur und Organisationsformen der bürgerlichen Bewegung in der Zeit des Hambacher Festes. Trierer Historische Forschungen, 1982, S. 59 (siehe Anm. 232. Doll, S. 43. Die Regierung begründete ihr Vorgehen mit einem Dekret von 1810, das eine Konzessionserteilung, und zwar nur an politisch zuverlässige Drucker vorschrieb. Die Liberalen erkannten dieses Dekret nicht an, da es entgegen der französischen Gesetzgebung der Revolutionszeit ohne Mitwirkung und Zustimmung der Volksvertretung erlassen war. Vgl. J. Ph. Siebenpfeiffer, Die Institutionen Rheinbayerns, in Rheinbyern I, 1830, S. 29.197.).
    6. a b Haus der Bayerischen Geschichte (Bayrisches Staatsministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst): 5. Landtag: 1831 (3. Wahlperiode 1831–1836) – Sitzungsdauer: 20.02.1831–29.12.1831. Abgerufen am 16. März 2013 (6. Landtag: 1834 (3. Wahlperiode 1831–1836) – Sitzungsdauer: 04.03.1834–03.07.1834).
    7. a b c d e f g Eike Wolgast: Feste als Ausdruck nationaler und demokratischer Opposition – Wartburgfest 1817 und Hambacher Fest 1832. (PDF; 139 kB) S. 8 ff., archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 4. Februar 2014; abgerufen am 18. März 2013 (Jahresgabe der Gesellschaft für burschenschaftliche Gesichtsforschung 1980/81/1982, herausgegeben von Horst Bernhardi und Ernst Wilhelm Wreden, o. O./o. J., S. 41–71).
    8. Johann Georg August Wirth: Das Nationalfest der Deutschen zu Hambach. Neustadt 1832, S. 4 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche ).
    9. a b Wilhelm Kreutz: Hambach 1832. Deutsches Freiheitsfest und Vorbote des europäischen Völkerfrühlings. Hrsg.: Landeszentrale für politische Bildung Rheinland-Pfalz. Mainz 2007, S. 19 f. (politische-bildung-rlp.de [PDF; abgerufen am 12. Januar 2013]).
    10. Hans-Werner Hahn, Helmut Berding: Handbuch der Deutschen Geschichte / Reformen, Restauration und Revolution 1806–1848/49. Band 14. Klett-Cotta, 2009, ISBN 978-3-608-60014-8, S. 446 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche ).
    11. a b Edda Ziegler: Literarische Zensur in Deutschland 1819–1848. Hrsg.: Allitera Verlag. II. Auflage. Allitera Verlag, München 2006, ISBN 3-86520-200-4, S. 77 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche ).
    12. a b c d e Johann Georg August Wirth: Deutsche Tribüne (1831–1832). neu herausgegeben von Wolfram Siemann und Christof Müller-Wirth. 2 Bände in 3 Teilbänden (Neusatz des Originals mit umfassendem Kommentarband). K G Saur, München 2007, ISBN 978-3-598-11543-1. Band 1: Deutsche Tribüne. bearbeitet von Elisabeth Hüls und Hedwig Herold-Schmidt. Band 2: Darstellung, Kommentar, Glossar, Register, Dokumente. von Elisabeth Hüls und Hedwig Herold-Schmidt, S. 49 f. (Abschnitt über die Verflechtung von Deutsche Tribüne und PVV von Seite 47 bis 52)
    13. a b Johann Georg Krünitz: ökonomisch-technologische Enzyklopädie. Band 195. Paulische Buchhandlung, Berlin 1848, S. 78 ff. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche ).
    14. a b Julia A. Schmidt-Funke: Revolution als europäisches Ereignis. Revolutionsrezeption und Europakonzeption im Gefolge der Julirevolution 1830. In: Hein Duchhardt (Hrsg.): Jahrbuch für Europäische Geschichte. Band 10. Oldenbourgh, München 2009, ISBN 978-3-486-58928-3, S. 256 ff. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche ).
    15. Otto Dann: Nation und Nationalismus in Deutschland. 1770–1990. 3. erweiterte Auflage. Beck’sche Reihe, München 1996, ISBN 3-406-34086-5, S. 107 f. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche ).
    16. a b Elisabeth Hüls, Hedwig Herold Schmidt: Deutsche Tribüne. Band 2: Darstellung, Kommentar, Glossar, Register, Dokumente. S. 128.
    17. Elisabeth Hüls, Hedwig Herold Schmidt: Deutsche Tribüne. Band 2: Darstellung, Kommentar, Glossar, Register, Dokumente. S. 94. (siehe Anmerkung 239)
    18. Heinz-Jürgen Trütken-Kirsch: Übungen zur Interpretation historischer Textquellen. In: Analyse und Interpretation historischer Textquellen & geschichtswissenschaftlicher Sekundärtexte. Books on Demand, 2009, ISBN 978-3-8370-9042-0, S. 37 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche – siehe auch exemplarisch als Klausurtext; S. 27 ff. (PDF; 1,6 MB)).
    19. Elisabeth Hüls, Hedwig Herold Schmidt: Deutsche Tribüne. Band 2: Darstellung, Kommentar, Glossar, Register, Dokumente. S. 62 f.
    20. Rudolf Stöber: Deutsche Pressegeschichte. II. Auflage. UVK Verlagsgesellschaft, Konstanz 2005, ISBN 3-8252-2716-2, S. 230 f. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche ).
    21. a b Eike Wolgast: Feste als Ausdruck nationaler und demokratischer Opposition – Wartburgfest 1817 und Hambacher Fest 1832. (PDF; 139 kB) S. 7., archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 4. Februar 2014; abgerufen am 18. März 2013 (Jahresgabe der Gesellschaft für burschenschaftliche Gesichtsforschung 1980/81/1982, herausgegeben von Horst Bernhardi und Ernst Wilhelm Wreden, o. O./o. J., S. 41–71).
    22. Elisabeth Hüls, Hedwig Herold Schmidt: Deutsche Tribüne. Band 2: Darstellung, Kommentar, Glossar, Register, Dokumente. S. 56, S. 59 f.
    23. Elisabeth Hüls, Hedwig Herold Schmidt: Deutsche Tribüne. Band 2: Darstellung, Kommentar, Glossar, Register, Dokumente. S. 58.
    24. Wolfgang Schieder: Anfänge der deutschen Arbeiterbewegung. Die Auslandsvereine im Jahrzehnt nach der Julirevolution von 1830, Ernst Klett Verlag, Stuttgart 1963, S. 14 ff.
    25. Elisabeth Hüls: Die Deutsche Tribüne 1831/32. Politische Presse und Zensur. In: Nils Freytag, Domini Petzold (Hrsg.): Das ›lange‹ 19. Jahrhundert. Alte Fragen und neue Perspektiven. Münchner Universitätsschriften Band X. Herbert Utze Verlag, München 2007, ISBN 978-3-8316-0725-9, S. 34 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche ).
    26. Michael Kotulla: Deutsche Verfassungsgeschichte. Vom Alten Reich bis Weimar (1495–1934). Springer, Berlin / Heidelberg 2008, ISBN 978-3-540-48707-4, S. 410.
    27. Hans-Ulrich Wehler: Deutsche Gesellschaftsgeschichte 1815–1845/49. IV. Auflage. Beck, München 2005, ISBN 3-406-32262-X, S. 364 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche ).
    28. Christian Jansen: Historische Zeitschrift. Band 296, Heft 1 (Februar 2013), Münster, S. 222–223r
    29. Martin Baus: Siebenpfeiffer-Preis. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 4. Juni 2013; abgerufen am 29. November 2012.
    30. Thomas Nagel: Johann-Georg-August-Wirth-Preis. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 10. Februar 2013; abgerufen am 29. November 2012.
    31. Anklage-Act gegen Dr. Wirth.