Deutsche Männer-Handballnationalmannschaft (Junioren)

Die deutsche Männer-Handballnationalmannschaft (Junioren) ist die vom Deutschen Handballbund aufgestellte Nationalauswahl Deutschlands für Nachwuchsspieler der Altersklasse Junioren.[1]

Definition Junioren und Jugend Bearbeiten

Die Juniorenauswahl steht altersmäßig zwischen der A-Nationalmannschaft und der Jugendauswahl.

Da sich die Leistungsfähigkeit von Sportlern altersabhängig unterscheidet, wird eine Klasseneinteilung vorgenommen. Unterhalb der Erwachsenenklasse Senioren werden die Sportler abhängig vom Geburtsjahr Altersklassen zugeteilt. Im deutschen Sprachraum wird dabei der Buchstabe U (steht für unter) vor das jeweilige Alter gesetzt. Die Junioren und Jugend genannten Sportler treten in den Altersklassen U 21 (unter 21 Jahren) und U 19 (unter 19 Jahren) an. Da für die Einteilung das Geburtsjahr ausschlaggebend ist, können die Sportler ihre Klassenzugehörigkeit während einer Saison beibehalten.

Beispiele: An den U-21-Wettbewerben im Jahr 2018 durften Spieler der Geburtsjahrgänge 1998 und 1999 teilnehmen. An den U-19-Wettbewerben des Jahres 2018 durften Spieler der Geburtsjahrgänge 2000 und 2001 teilnehmen.

Da die Altersklassen jeweils nur zwei Jahre behalten werden, ist die Fluktuation weit größer als bei den Erwachsenenauswahlen.

Wettbewerbe Bearbeiten

Weltmeisterschaft der Junioren (U 21) Bearbeiten

Die U-21-Weltmeisterschaften werden seit 1977 grundsätzlich alle zwei Jahre ausgetragen. Bis 1989 traten die Teams der BRD und DDR getrennt an.

Die deutsche Auswahl nahm mit nachstehend aufgeführten Ergebnissen teil:

Teilnahmen an Weltmeisterschaften (U 21)
Jahr Gastgeber Teams Platz Mannschaft Trainer Anmerkungen
1977 Schweden 21 05. (BRD)
09. (DDR)
? ?
1979 Dänemark,
Schweden
24 08. (DDR)
11. (BRD)
? ?
1981 Portugal 16 05. (DDR)
09. (BRD)
? ?
1983 Finnland 16 02. (BRD)
06. (DDR)
BRD: u. a. Jochen Fraatz, Martin Schwalb, Stephan Schöne, Michael Roth, Ulrich Roth[2] Horst Bredemeier
1985 Italien 16 04. (BRD)
05. (DDR)
? ?
1987 Jugoslawien 16 06. (BRD)
13. (DDR)
? ?
1989 Spanien 16 04. (BRD) ? ?
1991 Griechenland 16 09. ? ?
1993 Ägypten 16 nicht teilgenommen
1995 Argentinien 20 11. ? ?
1997 Türkei 20 07. ? ?
1999 Katar 22 nicht teilgenommen
2001 Schweiz 20 05. ? ?
2003 Brasilien 20 13. Johannes Bitter, Florian Leutner, Silvio Heinevetter, Andreas Kunz, Dragos Oprea, Michael Kraus, Lars Kaufmann, Rico Göde, Bennet Wiegert, Stefan Kloppe, Christian Sprenger, Dominik Klein, Benjamin Hundt, Matthias Struck, Matthias Karbowski, Michael Spatz, Matthias Flohr[3] Martin Heuberger
2005 Ungarn 20 04. Silvio Heinevetter, Timo Salzer, Moritz Schäpsmeier, Andreas Rojewski, Florian Laudt, René Boese, Christian Heuberger, Markus Richwien, Christoph Theuerkauf, Yves Grafenhorst, Kevin Klier, Andreas Simon, Sven-Sören Christophersen, Oliver Tesch, Uwe Gensheimer[4] Martin Heuberger
2007 Nordmazedonien 20 02. Uwe Gensheimer, Martin Strobel, Jürgen Müller, Jens Vortmann, Robin Haller, Thorsten Salzer, Dennis Krause, Michael Allendorf, Hannes Lindt, Tim Kneule, Steffen Weinhold, Peter Jungwirth, Gunnar Dietrich, Sebastian Weber[5] Martin Heuberger Martin Strobel wurde in das All-Star-Team gewählt. Uwe Gensheimer wurde als MVP ausgezeichnet.
2009 Ägypten 24 01. Dario Quenstedt, Fabian Gutbrod, Steffen Coßbau, Patrick Wiencek, Georg Münch, Andrej Kogut, Jens Schöngarth, Patrick Schulz, Kristian Nippes, Daniel Wessig, Patrick Groetzki, Matthias Baur, Maximilian Weiss, Kai Häfner, Steffen Fäth, Kevin Schmidt Martin Heuberger Andrej Kogut und Patrick Groetzki wurden in das All-Star-Team gewählt.
2011 Griechenland 24 01. Nils Dresrüsse, Jan Forstbauer, Cornelius Maas, Alexander Becker, Johannes Sellin, Maximilian Schubert, Philipp Barsties, Jochen Geppert, Christian Dissinger, Oliver Krechel, Hendrik Pekeler, Christoph Steinert, Niklas Ruß, Robert Wetzel, Tim Hornke, Felix König[6] Martin Heuberger Nils Dresrüsse wurde in das All-Star-Team gewählt. Christian Dissinger wurde als MVP ausgezeichnet.
2013 Bosnien und Herzegowina 24 11. Felix Storbeck, Patrick Zieker, Nils Torbrügge, Julius Kühn, Matthias Musche, Alexander Feld, Simon Ernst, Jonas Maier, Patrick Schmidt, Jan Forstbauer, Markus Hansen, Marcel Niemeyer, Tim Dahlhaus, Pascal Durak, Finn Lemke[7] Markus Baur, Axel Kromer
2015 Brasilien 24 03. Moritz Preuss, Joscha Ritterbach, Jan Remmlinger, Lars Spieß, Franz Semper, Jona Schoch, Max Emanuel, Jonas Maier, Yves Kunkel, Christopher Rudeck, Simon Ernst, Timo Kastening, Tim Suton, Jannik Hausmann, Alexander Saul, Yannik Dräger[8] Markus Baur Simon Ernst wurde in das All-Star Team gewählt.
2017 Algerien 24 04. Joel Birlehm, Björn Zintel, Stefan Salger, Franz Semper, Tim Nothdurft, Sebastian Heymann, Kevin Struck, Valentin Spohn, Johannes Golla, Lars Weissgerber, Marian Michalczik, Patrick Gempp, Lukas Mertens, Moritz Schade, Jerome Müller, Stefan Hanemann[9] Erik Wudtke Lukas Mertens wurde in das All-Star-Team gewählt.
2019 Spanien 24 09. Till Klimpke, Dimitri Ignatow, Fin Backs, Tim Matthes, Max Neuhaus, Lukas Stutzke, Lukas Kister, Sebastian Heymann, Yoshua Thiele, Jannek Klein, Hendrik Schreiber, Mattis Michel, Marcel Timm, Eloy Morante Maldonado, Max Mohs[10] Martin Heuberger
2021 Ungarn Das Turnier fiel wegen der COVID-19-Pandemie aus.
2023 Deutschland,
Griechenland
32 01. Max Beneke, Justus Fischer, Tim Freihöfer, Niclas Heitkamp, Mathis Häseler, Florian Kranzmann, Matthes Langhoff, Nils Lichtlein, Lasse Ludwig, Ole Pregler, Mika Sajenev, Moritz Sauter, Elias Scholtes, Stephan Seitz, David Späth, Sören Steinhaus, Renārs Uščins, Christian Wilhelm[11] Martin Heuberger Nils Lichtlein wurde zum besten Spieler des Turniers gewählt, David Späth zum besten Torhüter und Justus Fischer zum besten Kreisläufer.[12]

Europameisterschaft der Junioren (U 20) Bearbeiten

Die U-20-Europameisterschaften werden seit 1996 grundsätzlich alle zwei Jahre ausgetragen.

Die deutsche Auswahl nahm mit nachstehend aufgeführten Ergebnissen teil:

Teilnahmen an Europameisterschaften (U 20)
Jahr Gastgeber Teams Platz Mannschaft Trainer Anmerkungen
1996 Rumänien 12 nicht teilgenommen[13][14]
1998 Österreich 12
2000 Griechenland 12
2002 Polen 12
2004 Lettland 16 01. Stefan Kneer, Silvio Heinevetter, Kevin Klier, Timo Salzer, Moritz Schäpsmeier, Florian Laudt, René Boese, Christian Heuberger, Sven-Sören Christophersen, Markus Richwien, Christoph Theuerkauf, Oliver Tesch, Yves Grafenhorst, Andreas Simon, Andreas Rojewski[15] Martin Heuberger
2006 Österreich 16 01. Jürgen Müller, Jens Vortmann, Robin Haller, Hannes Lindt, Uwe Gensheimer, Gunnar Dietrich, Thorsten Salzer, Martin Strobel, Marc Hafner, Michael Allendorf, Robert Kählke, Dennis Krause, Tim Kneule, Julian Pflugfelder[16] Martin Heuberger Uwe Gensheimer und Martin Strobel wurden in das All-Star-Team gewählt.
2008 Rumänien 16 02. Dario Quenstedt, Fabian Gutbrod, Steffen Coßbau, Sascha Meiner, Sebastian Faißt, Daniel Wernig, Julian Lahme, Jenis Helmdach, Patrick Groetzki, Matthias Baur, Maximilian Weiß, Kai Häfner, Georg Auerswald, Kevin Schmidt[17] Martin Heuberger
2010 Slowenien 16 04. Nils Dresrüsse, Rene Gruszka, Alexander Becker, Maximilian Schubert, Rene Drechsler, Jochen Geppert, Christian Dissinger, Oliver Krechel, Steffen Fäth, Christoph Steinert, Niklas Ruß, Hendrik Pekeler, Tom Wetzel, Felix König[18] Martin Heuberger
2012 Türkei 16 07. Felix Storbeck, Patrick Zieker, Nils Torbrügge, Dennis Backhaus, Julius Kühn, Marcel Niemeyer, Pascal Durak, Fabian Wiede, Alexander Feld, Ramon Tauabo, Patrick Schmidt, Jan Forstbauer, Markus Hansen, Malte Semisch, Finn Lemke[19] Heiko Karrer, Christian Schwarzer
2014 Österreich 16 01. Marcel Engels, Lars Spieß, Florian Baumgärtner, Jannik Kohlbacher, Tom Spieß, Paul Drux, Max Emanuel, Jonas Maier, Fabian Wiederstein, Yves Kunkel, Christopher Rudeck, Fabian Wiede, Simon Ernst, Timo Kastening, Tim Suton, Jannik Hausmann[20] Axel Kromer
2016 Dänemark 16 02. Joel Birlehm, Björn Zintel, Stefan Salger, Franz Semper, Tim Nothdurft, Kevin Struck, Valentin Spohn, Johannes Golla, Lars Weissgerber, Marian Michalczik, Patrick Gempp, Lukas Mertens, Tim Suton, Moritz Schade, Jerome Müller, Paul Twarz[21] Erik Wudtke Tim Suton wurde in das All-Star-Team gewählt.
2018 Slowenien 16 03. Janis Boieck, Luca Witzke, Dimitri Ignatow, Fin Backs, Tim Matthes, Janik Schrader, Lukas Stutzke, Lukas Kister, Justin Kurch, Leon Mehler, Joshua Thiele, Jannek Klein, Hendrik Schreiber, Mattis Michel, Frederik Simak, Max Neuhaus[22] Klaus-Dieter Petersen, André Haber Joshua Thiele wurde als bester Verteidiger ausgezeichnet.
2020 Kroatien Das Turnier fiel wegen der COVID-19-Pandemie aus.
2022 Portugal 16 07. Tim Freihöfer, Sören Steinhaus, Elias Scholtes, Stephan Seitz, Matthes Langhoff, Oskar Neudeck, Florian Kranzmann, Felix Eißing, Lasse Ludwig, Renārs Uščins, Christian Wilhelm, Justus Fischer, Mats Grupe, Nico Schöttle, Maxim Orlov, Leon Ciudad Benitez[23] Martin Heuberger, Klaus-Dieter Petersen
2024 Slowenien 24 Martin Heuberger

Weblinks Bearbeiten

Commons: Deutsche Männer-Handballnationalmannschaft (Junioren) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Spieler und Staff. DHB.de, abgerufen am 5. Januar 2023.
  2. Handball-Historie: Deutsche Juniorenmannschaft zum vierten Mal Neunter. handball-world.news, abgerufen am 5. Januar 2023.
  3. Handball-Historie: Deutschlands Aufgebote für die U21-Weltmeisterschaft seit 2003. handball-world.news, abgerufen am 5. Januar 2023.
  4. XVth Men's Junior World Championship 2005: Cumulative Statistics Germany. (PDF) ihf.info, abgerufen am 5. Januar 2023 (englisch).
  5. Deutsche Junioren geben 18:13-Halbzeitführung im WM-Finale noch aus der Hand. handball-world.news, abgerufen am 5. Januar 2023.
  6. U21 WM 2011 Match DEN-GER. IHF, archiviert vom Original am 29. Juli 2012; abgerufen am 5. Januar 2023 (englisch).
  7. U21 WM 2013 Match GER-BHI. IHF, archiviert vom Original am 18. August 2013; abgerufen am 5. Januar 2023 (englisch).
  8. U21 WM 2015 Match GER-EGY. IHF, archiviert vom Original am 7. September 2015; abgerufen am 5. Januar 2023 (englisch).
  9. U21 WM 2017 Germany Roster. IHF, abgerufen am 5. Januar 2023 (englisch).
  10. IHF U21 WM 2019 Germany Players. IHF, abgerufen am 5. Januar 2023 (englisch).
  11. 24th IHF Men’s Junior (U21) World Championship: Cumulative Statistics Germany. (PDF) In: ihf.info. 2. Juli 2023, abgerufen am 2. Juli 2023.
  12. All Star team at Germany/Greece 2023 revealed. In: ihf.info. 2. Juli 2023, abgerufen am 2. Juli 2023.
  13. Archiv der EHF ab 1992. In: EHF.com. Abgerufen am 22. Januar 2023 (englisch).
  14. Archiv der EHF ab 1998. In: EHF.com. Abgerufen am 21. Januar 2023 (englisch).
  15. #HandballHistory: Was machen eigentlich ... die Junioren-Europameister von 2004? handball-world.news, abgerufen am 5. Januar 2023.
  16. Deutschland ist Europameister! handball-world.news, abgerufen am 5. Januar 2023.
  17. U20 EM 2008 Match DEN-GER. EHF, abgerufen am 5. Januar 2023 (englisch).
  18. U20 EM 2010 Match SLO-GER. EHF, abgerufen am 5. Januar 2023 (englisch).
  19. U20 EM 2012 Match GER-NOR. EHF, abgerufen am 5. Januar 2023 (englisch).
  20. U20 EM 2014 Match SWE-GER. EHF, abgerufen am 5. Januar 2023 (englisch).
  21. U20 EM 2016 Mach ESP-GER. EHF, abgerufen am 5. Januar 2023 (englisch).
  22. U20 EM 2018 Match GER-POR. EHF, abgerufen am 5. Januar 2023 (englisch).
  23. U20 EM 2022 Match DEN-GER. EHF, abgerufen am 5. Januar 2023 (englisch).