Die Deutsch-Südamerikanische Bank AG war eine deutsche Bank für den Handel mit Südamerika, deren Hauptsitz in Berlin war. Sie wurde 1906 durch die Dresdner Bank, den A. Schaaffhausen’schen Bankverein und die Darmstädter und Nationalbank gegründet. Weitere Niederlassungen gab es in Hamburg, Argentinien, Peru, Brasilien, Mexiko, Uruguay, Chile und Spanien.

Siegelmarke

1996 wurde die Deutsch-Südamerikanische Bank in Dresdner Bank Lateinamerika AG umbenannt. Zu der Zeit hatte sie eine Bilanzsumme von 11,4 Mrd. Euro und beschäftigte etwa 1.100 Mitarbeiter.[1]

2004 beschloss die Dresdner Bank, das Bankgeschäft der Dresdner Bank Lateinamerika abzuwickeln.[2] Das Privatkundengeschäft wurde an die UBS verkauft.[3]

Das Simon Wiesenthal Center veröffentlichte im März 2020 eine Pressemitteilung[4]. Darin steht laut Wirtschaftswoche, dass das Wiesenthal Center in den Besitz einer Liste gelangte mit „12.000 Namen von argentinischen Nazis oder Menschen vor Ort, die zumindest eng verbunden mit dem Hitler-Regime waren. Sie sollen in den 1930er- und 1940er-Jahren Geld auf Konten der Schweizerischen Kreditanstalt versteckt haben.“ Eine Tochtergesellschaft der Deutschen Bank sowie der Deutsch-Südamerikanische Bank hätten einen Geldfluss von Deutschland nach Südamerika und wieder zurück in die Schweiz organisiert.[5]

Literatur Bearbeiten

  • Mehr Geschäfte mit Übersee. In: Die Zeit. Nr. 18, 1961, S. 27 (zeit.de).
  • Johannes Bähr: Die Dresdner Bank in der Wirtschaft des Dritten Reichs. In: Klaus Dietmar Henke (Hrsg.): Die Dresdner Bank im Dritten Reich. Band 1. Oldenbourg, München 2006, ISBN 978-3-486-57759-4, S. 270 ff. (books.google.de).

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Pressemitteilung vom 16. November 2000
  2. Dresdner ordnet Lateinamerika-Geschäft neu – DW – 02.12.2004. Abgerufen am 21. Februar 2024.
  3. UBS kauft Teile der Dresdner Bank Lateinamerika - WELT. 16. November 2011, abgerufen am 21. Februar 2024.
  4. https://www.wiesenthal.com/about/news/wiesenthal-center-argentina-nazi.html
  5. Jannik Deters: Credit Suisse soll milliardenschwere Nazi-Konten öffnen. In: wiwo.de. 6. März 2020, abgerufen am 13. Februar 2024.