Dettelbacher Honigberg

Weinanbaugebiet bei Dettelbach im Anbaugebiet Franken

Dettelbacher Honigberg ist eine Einzel-[1] und Großweinlage[2] im Anbaugebiet Franken. Sie umfasst als Großlage Teile des Bereichs Volkacher Mainschleife am Maindreieck und bildet gleichzeitig als Einzellage den Namen für den in den Dettelbacher Ortsteilen Bibergau und Mainsondheim[3] angebauten Wein.

Geografische Lage und Geologie Bearbeiten

Die Großlage erstreckt sich weitgehend nördlich und südlich von Dettelbach, wobei insbesondere die Einzellage Sonnenleite von mehreren, nicht zusammenhängenden und kleinen Weinbaustreifen geprägt ist. Diese ziehen sich im Norden von Schnepfenbach entlang des Dettel-Baches und im Westen von der sogenannten Doktorsmühle entlang des Bibergauer Mühlbaches bis zur Stadt Dettelbach selbst, wobei unmittelbar nördlich der Dettelbacher Stadtpfarrkirche bereits der größte Teil der Reben wächst. Westlich und südlich der Stadt entlang des Maines wachsen die des Berg-Rondells.

Insgesamt nimmt die Großlage eine Fläche von über 150 ha ein, wobei die namensgebende Einzellage Honigberg den geringsten Anteil an dieser Fläche hat. Naturräumlich sind die Weinberge den Haupteinheiten Innere Gäuhochflächen im Maindreieck und Mittleres Maintal zugeordnet. Die Reben aller Einzellagen wachsen auf Böden des Oberen Muschelkalks und dem Lettenkeuper. In den weiter vom Main entfernten Lagen im Norden der Großlage bilden auch Lößlehm und Flugsande den Untergrund.[4] Als Hauptrebsorte kann der Müller-Thurgau gelten.

Namensherkunft Bearbeiten

Die Herkunft des Namens Honigberg ist unklar. Anders als bei den anderen Großlagen des Bereichs existierte keine alte Flurlage mit Namen Honigberg.[5] Ebenso bildet der Honigberg keinen historischen Mittelpunkt für die Orte der Umgebung. Wahrscheinlich handelt es sich um eine Neuerfindung der 1970er Jahre und spielt mit dem Namen auf die Süße des hier angebauten Weines an. Honig ist auch eine Hauptzutat für die Dettelbacher Muskatzine, die als regionale Spezialität gilt.

Weingut Bearbeiten

Das einzige Weingut, das seinen Wein unter dem Namen der Einzellage Honigberg vermarktet, ist das Weingut Schinhammer[6] in Bibergau. Die Rebflächen, die der Honigberg als Einzellage umfasst, sind nicht bekannt, allerdings dürften nur wenige Flächen im äußersten Osten der Bibergauer Gemarkung mit Reben bestockt sein.

Weinlagen der Großlage Honigberg Bearbeiten

Die Liste der Weinlagen orientiert sich an einer Aufstellung aller bayerischen Weinlagen, die von der Regierung von Unterfranken herausgegeben wurde. Sie ist alphabetisch geordnet. In der zweiten Spalte sind die Gemarkungen vermerkt, auf denen die Weinlage zu finden ist. Weiterhin sind die Flächen der Weinlagen aufgeführt. Die Bodenbeschaffenheit und ihre überwiegende Zusammensetzung ist in der Spalte Geologie ersichtlich. Anmerkungen enthalten wichtige historische Eckpunkte zu den einzelnen Lagen.

Insgesamt umfasst der Dettelbacher Honigberg drei Einzellagen. Viele Lagen ziehen sich über mehrere Gemarkungen hin, wobei die Weinreben sich häufig auf einer Gemarkung konzentrieren (Beispiel Dettelbacher Berg-Rondell, Mainstockheimer Berg-Rondell). Besonders gespalten ist die Weinlage Sonnenleite, die sich entlang des Dettel-Baches vom Dettelbacher Altort aus in Richtung Norden ziehen. Die Geokoordinate bezieht sich auf die größte Teilfläche der jeweiligen Lage.

Name der Weinlage[7] Gemarkung(en)
(Gemeinde)
Fläche
(Jahr)
Geologie Geokoordinate Anmerkungen[1]
Berg-Rondell Dettelbach, Mainstockheim 80 ha
(1993)[8]
Oberer Muschelkalk, Lettenkeuper[9] 49° 47′ 17″ N, 10° 8′ 50″ O Im Jahr 1971 wurden insgesamt zwölf Einzellagen zum Berg-Rondell zusammengefasst
Honigberg[1] Bibergau (Dettelbach), Mainsondheim (Dettelbach) unbekannt Oberer Muschelkalk, Lettenkeuper 49° 46′ 40″ N, 10° 7′ 19″ O Im Jahr 1971 wurden insgesamt zwei Einzellagen (Höll und Vogelsang) zum Honigberg zusammengefasst, die Regierung von Unterfranken führt die Weinberge um Bibergau als lagenfrei
Sonnenleite Brück (Dettelbach), Dettelbach, Schnepfenbach (Dettelbach) 75 ha
(1993)[8]
Oberer Muschelkalk, Lettenkeuper[9] 49° 48′ 19″ N, 10° 9′ 1″ O Insgesamt 17 Einzellagen wurden 1971 zur Sonnenleite zusammengefasst

Literatur Bearbeiten

  • Hans Ambrosi, Bernhard Breuer: Deutsche Vinothek: Franken. Begleiter zu den Weinberg-Lagen, Winzern und ihren Küchen. Herford2 1993.
  • Hans Bauer: Landkreis Kitzingen. Ein Kunst- und Kulturführer. Marktbreit 1993.
  • Axel Herrmann: Geologischer Aufbau und Oberflächenformen. In: Landrat und Kreistag des Landkreises Kitzingen (Hg.): Landkreis Kitzingen. Münsterschwarzach 1984. S. 26–35.
  • Barbara Holtz: Die Weinlagenamen im Landkreis Kitzingen. In: Andreas Pampuch (Hrsg.): Natur und Landschaft des Landkreises Kitzingen II. Band. Kitzingen 1981. S. 124–160.

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b c Holtz, Barbara: Die Weinlagenamen im Landkreis Kitzingen. S. 132.
  2. Regierung von Unterfranken: Weinbergslagen in Bayern gegliedert nach Bereichen (Memento des Originals vom 28. Juli 2018 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.regierung.unterfranken.bayern.de, PDF-Datei S. 9, abgerufen am 22. Mai 2019.
  3. Weinlagen-Info: Dettelbacher Honigberg, abgerufen am 22. Mai 2019.
  4. Herrmann, Axel: Geologischer Aufbau und Oberflächenformen. S. 33 (Karte).
  5. Holtz, Barbara: Die Weinlagenamen im Landkreis Kitzingen. S. 134.
  6. Weingut-Schinhammer: Schinhammer-Weinliste, PDF-Datei S. 3, abgerufen am 22. Mai 2019.
  7. Regierung von Unterfranken: Weinbergslagen in Bayern gegliedert nach Bereichen (Memento des Originals vom 28. Juli 2018 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.regierung.unterfranken.bayern.de, PDF-Datei S. 9, abgerufen am 22. Mai 2019.
  8. a b Ambrosi, Hans (u. a.): Deutsche Vinothek: Franken. S. 198–201.
  9. a b Bauer, Hans: Landkreis Kitzingen. S. 190.

Koordinaten: 49° 46′ 40,1″ N, 10° 7′ 18,8″ O