Detlef Gronenborn

deutscher Prähistoriker, Autor und Hochschullehrer für Vor- und Frühgeschichte

Detlef Gronenborn (* 5. Februar 1962)[1] ist ein deutscher Prähistorischer Archäologe, Autor und Hochschullehrer. Ein wichtiger Forschungsschwerpunkt sind die Kulturen der Jungsteinzeit, ferner unter anderem die Klimafolgenforschung, die Sozial- und Ethnoarchäologie sowie die Ethnohistorie.

Leben und Wirken Bearbeiten

Gronenborn studierte von 1982 bis 1989 Vor- und Frühgeschichte, Historische Ethnologie und Provinzialrömische Archäologie an der Universität zu Köln sowie an der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main und der Indiana University Bloomington. Er beendete sein Studium im Jahr 1990 mit einem Magister Artium in Frankfurt am Main (Ur- und Frühgeschichte) bei Jens Lüning mit dem Thema: Das Steinmaterial des bandkeramischen Siedlungsplatzes Friedberg-Bruchenbrücken, Wetteraukreis (1989).[2]

Es folgte 1993 die Promotion zum Dr. phil. ebenfalls an der Johann-Wolfgang-Goethe-Universität. Verschiedene wissenschaftliche Tätigkeiten folgten. So war er von 1992 bis 1997 Wissenschaftlicher Mitarbeiter des Sonderforschungsbereichs 268 „Kulturentwicklung und Sprachgeschichte im Naturraum Westafrikanische Savanne“ an der Johann-Wolfgang-Goethe-Universität, anschließend von 1997 an Adjunct Assistant Professor an der University of Florida. Mit einem Habilitandenstipendium der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) konnte er sich von 1998 bis 2000 seiner Habilitationsschrift widmen. Im Jahre 2001 erhielt er die Lehrberechtigung ebenfalls in Frankfurt am Main. Als Privatdozent war er dort von 2001 bis 2003 tätig; zudem hatte er ab 2001 einen Lehrauftrag an der Georg-August-Universität Göttingen.

Es folgten von 2001 bis 2002 eine Arbeit als Wissenschaftlicher Angestellter an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg und von 2002 bis 2003 ein Forschungsauftrag am Römisch-Germanischen Zentralmuseum in Mainz. Dort ist er seit 2003 Wissenschaftlicher Angestellter und seit 2004 Konservator. Mit einer Umhabilitation an die Johannes-Gutenberg-Universität Mainz im 2003 trat er dort die Stelle eines Privatdozenten an. Seit 2007 ist er außerplanmäßiger Professor an der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz. 2004 begann Gronenborn in Zusammenarbeit mit der Witwatersrand-Universität und dem Institut Français d’Afrique du Sud ein Projekt, das die Fundplätze der Khoikhoi in Südafrika historisch dokumentieren sollte.

Veröffentlichungen (Auswahl) Bearbeiten

  • Silexartefakte der ältestbandkeramischen Kultur. Mit einem Beitrag von Jean-Paul Caspar (= Universitätsforschungen zur prähistorischen Archäologie. Band 37). R. Habelt, Bonn 1997, ISBN 978-3-7749-2726-1.
  • A Variation on a Basic Theme: The Transition to Farming in Southern Central Europe. In: Journal of World Prehistory. Band 13, Nr. 2, 1999, S. 123–210.
  • als Herausgeber: 1Klimaveränderungen und Kulturwandel in neolithischen Gesellschaften Mitteleuropas 6700–2200 v. Chr. Verlag des Römisch-Germanischen Zentralmuseums, Mainz 2005, ISBN 3-88467-096-4 epic.awi.de
  • Faszination Jungsteinzeit. Verlag des RGZM, Mainz 2007, ISBN 978-3-88467-111-5 (online).
  • Transregional Culture Contacts and the Neolithization Process in Northern Central Europe. In: Peter Jordan, Marek Zvelebil (Hrsg.): Ceramics before farming: the dispersal of pottery among prehistoric Eurasian hunter-gatherers. Left Coast Press, Walnut Creek CA 2009, ISBN 978-1-59874-245-9, S. 527–550 (englisch; academia.edu).
  • als Herausgeber mit Jörg Petrasch: Die Neolithisierung Mitteleuropas. Internationale Tagung, Mainz 24. bis 26. Juni 2005. Verlag des Römisch-Germanischen Zentralmuseums, Mainz 2010, ISBN 978-3-88467-159-7.
  • Climate, Crises, and the »Neolithisation« of Central Europe between IRD-events 6 and 4. In: Die Neolithisierung Mitteleuropas. The Spread of the Neolithic to Central Europe. Verlag des Römisch-Germanischen Zentralmuseums Mainz, Mainz 2010, ISBN 978-3-88467-159-7, S. 61–81 (englisch; academia.edu).
  • zusammen mit Thomas Terberger: Vom Jäger und Sammler zum Bauern: Die Neolithische Revolution. Konrad Theiss, Stuttgart 2014, ISBN 978-3-8062-2189-3.

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Gronenborn, Detlef. In: Kürschners Deutscher Gelehrten-Kalender Online. degruyter.com, abgerufen am 17. Oktober 2020 (Begründet von Joseph Kürschner, ständig aktualisierte zugangsbeschränkte Onlineausgabe).
  2. Textauszug aus der Magisterarbeit 1989 ([1] auf journals.ub.uni-heidelberg.de)