Deportivo La Coruña

spanischer Fußballverein
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Der Real Club Deportivo de La Coruña (deutsch Königlicher Sportclub von La Coruña), kurz RC Deportivo und im deutschsprachigen Raum allgemein bekannt als Deportivo La Coruña, ist ein Fußballverein aus der spanischen Stadt A Coruña, Autonome Gemeinschaft Galicien. Depor spielt im etwa 35.000 Zuschauer fassenden Estadio Riazor. Die Vereinsfarben sind Blau und Weiß. Der galicische Lokalrivale ist Celta Vigo.

Deportivo La Coruña
Logo von Deportivo La Coruña
Basisdaten
Name Real Club Deportivo de La Coruña S.A.D.
Sitz A Coruña, Spanien
Gründung 2. März 1906
Präsident Álvaro García Diéguez
Website rcdeportivo.es
Erste Fußballmannschaft
Cheftrainer Imanol Idiakez
Spielstätte Estadio Riazor
Plätze 34.889
Liga Primera Federación, Gruppe 1
2022/23 4. Platz
Heim
Auswärts
Ausweich

Die erfolgreichste Zeit der Mannschaft waren die 1990er und die 2000er Jahre, als sie durchgängig in der ersten Liga spielte, einmal spanischer Meister wurde, zweimal den spanischen Pokal gewann sowie mehrere Male an den internationalen Wettbewerben teilnahm, wo der größte Erfolg das Erreichen des Halbfinals der Champions League 2004 darstellte. Seit dem Abstieg aus der ersten Liga im Jahr 2011 konnte Depor allerdings keine solchen Erfolge mehr verbuchen und verbrachte als klassische „Fahrstuhlmannschaft“ mehrere Jahre in der zweiten Liga. In der Saison 2019/20 stieg die Mannschaft in die Segunda División B ab.

Geschichte Bearbeiten

Der Klub wurde am 2. März 1906 gegründet. 1993 qualifizierte sich Depor erstmals für einen internationalen Wettbewerb. 1995 gewann das Team den spanischen Pokal, im Jahr 2002 gelang dies erneut. Den ersten und bislang einzigen spanischen Meistertitel konnte man 2000 feiern. Zuvor hatte der Verein 1994 am letzten Spieltag die erste Chance auf den spanischen Meistertitel vergeben, nachdem man zu Hause gegen den FC Valencia nur 0:0 gespielt hatte und der FC Barcelona hatte durch einen 5:2-Sieg gegen den FC Sevilla noch an Depor vorbeiziehen können. 1995, 2000 und 2002 wurde der spanische Supercup gewonnen.

2003 wurde Roy Makaay, der seit 1999 für den Klub spielte, für die vereinsinterne Rekordsumme von 18,7 Mio. € Ablöse an den FC Bayern München verkauft. In der Champions-League-Saison 2002/03 hatte er alle drei Treffer bei Deportivos überraschendem 3:2-Sieg in München erzielt.

In der Saison 2003/04 erreichte Deportivo La Coruña das Halbfinale der UEFA Champions League. Auf dem Weg schaltete man unter anderem Juventus Turin aus. In dieser Saison gab es eine legendäre Niederlage. Mit 8:3 verlor Deportivo im torreichsten Spiel der bisherigen Champions League gegen Monaco. Im Viertelfinale stand man dem Titelverteidiger AC Mailand gegenüber. Nach einer 1:4-Auswärtsniederlage schien der europäische Traum für Depor bereits ausgeträumt, doch ein 4:0-Heimsieg in La Coruña wendete das Blatt und brachte die Mannschaft ins Semifinale. Dort schied man jedoch gegen den späteren Champion FC Porto mit 0:0 und 0:1 aus.

Nach der Saison 2004/05 verließ der Erfolgstrainer Javier Irureta aufgrund der enttäuschenden Ergebnisse (nur 8. Platz in der Primera División) nach acht überaus erfolgreichen Jahren den Klub. Auf Besserung wartete man jedoch vergeblich. Am Ende der Folgesaison stand die Mannschaft ebenfalls auf Platz 8. Jedoch gelang in der Copa del Rey mit dem Halbfinaleinzug ein kleiner Erfolg, wo die Mannschaft am späteren Sieger Espanyol Barcelona knapp scheiterte (1:2; 0:0). In der Liga setzte sich der sportliche Niedergang in der Saison 2006/07 fort, welche lediglich auf Platz 13 beendet wurde. Im Pokal konnte man erneut bis ins Halbfinale vorstoßen, wo man jedoch dem FC Sevilla in zwei Spielen klar unterlag (0:3; 0:2). Nachdem man in der Saison 2007/08 lange gegen den Abstieg gekämpft hatte, belegte der Verein am Ende den 9. Tabellenplatz. Der neunte Platz berechtigte zur Teilnahme am UI Cup, wodurch man erstmals seit 2005 wieder im Europapokal spielen konnte. Nachdem man den israelischen Vertreter FC Bnei Sachnin ausschalten konnte (2:1 und 0:1), gelang man in die zweite Qualifikationsrunde des UEFA-Pokals. Nachdem man dort Hajduk Split und, in der ersten Runde, Brann Bergen bezwang, qualifizierte man sich für die Gruppenphase des Wettbewerbs.

In der Gruppenphase traf man auf ZSKA Moskau, AS Nancy, Lech Posen und Feyenoord Rotterdam. Die Gruppenphase bestand man als Tabellenzweiter, wodurch man ins Sechzehntelfinale kam. Dort scheiterte man überraschend am dänischen Außenseiter Aalborg BK.

Die Saison 2008/09 war die bisher letzte Spielzeit, in welcher der Klub international vertreten war. In der Saison 2009/10 spielte man phasenweise um die Teilnahme an der UEFA Europa League 2010/11 mit. Jedoch brach man Mitte der Rückrunde ein und beendete die Saison als 10.

In der Saison 2010/11 kämpfte man lange um den Klassenerhalt. Am letzten Spieltag verlor der Verein zuhause mit 0:2 gegen den FC Valencia und stieg nach zwanzig Jahren Erstliga-Zugehörigkeit wieder in die Segunda División ab. In der Saison darauf gelang einen Spieltag vor Saisonende, mit 91 Punkten und deutlichem Vorsprung, der direkte Wiederaufstieg vor dem Lokalrivalen Celta Vigo. Stiegen in diesem Jahr beide galicischen Vereine in die Primera Division auf, kam es ein Jahr später, wie im Jahre 2011, zum Abstieg Depors aus der höchsten spanischen Spielklasse, der am letzten Spieltag durch eine 0:1-Niederlage gegen Real Sociedad besiegelt wurde. Celta Vigo machte hingegen zeitgleich den Klassenerhalt perfekt.

In der folgenden Spielzeit gelang dem Klub erneut der direkte Wiederaufstieg. Am Saisonende belegte man Platz 2 und stieg ebenso wie der baskische Verein SD Eibar in die Primera Division auf. In der Saison 2014/15 reichte es für den Aufsteiger denkbar knapp zum Klassenerhalt. In der Abschlusstabelle belegten die Galicier Platz 16, punktgleich mit dem 18. Eibar.

La Coruña beendete die Saison 2015/16 als Tabellen-15. und vermied knapp den Abstieg. Trotz Klassenerhalt trennte sich der Verein nach Saisonende von Trainer Víctor Sánchez. In der Rückrunde konnte Depor nur zwei Siege verbuchen.[1]

Nach einem Saisonstart mit nur acht Punkten aus neun Spielen und dem 16. Platz in der Primera División 2017/18, entließ der Verein Trainer Pepe Mel am 24. Oktober 2017.[2] Den Trainerposten übernahm der Nachwuchstrainer Cristóbal Parralo bis Anfang Februar 2018. Nach ihm trat Clarence Seedorf den Trainerposten an, dieser wurde aber nach dem erneuten Abstieg von Depor bereits am 1. Juli 2018 von Natxo González ersetzt.[3]

Am Ende der Saison 2018/19 nahm La Coruña als Tabellensechster der Segunda División an den Aufstiegs-Play-offs zur Primera División teil. Nachdem Deportivo im Halbfinale FC Málaga mit 5:2 in der Addition besiegt hatte, gewann das Team im Finale das Hinspiel gegen RCD Mallorca zu Hause mit 2:0. Durch eine 0:3-Auswärtsniederlage im Rückspiel wurde der Aufstieg noch verpasst.

In der Saison 2019/20 stieg Deportivo am letzten Spieltag in die Segunda División B ab.

Erfolge und Titel Bearbeiten

Im spanischen Fußball Bearbeiten

Europapokal Bearbeiten

Personal Bearbeiten

Kader 2022/23 Bearbeiten

Stand: 3. Januar 2023

Nr. Nat. Name Geburtstag im Verein seit Vertrag bis
Tor
01 Spanien  Ian Mackay 14. Juli 1986 2021 2023
13 Spanien  Pablo Brea 28. Juni 2001 2021 2024
24 Spanien  Edu Sousa 15. Juli 1991 2022 2023
Abwehr
02 Spanien  Antoñito Regal 11. Dezember 1987 2022 2023
03 Spanien  Adrián Lapeña 16. April 1996 2021 2023
05 Spanien  Alberto Retuerta 1. Januar 2001 2022 2024
12 Spanien  Borja Granero 30. Juni 1990 2020 2023
15 Spanien  Raúl Carnero 30. April 1989 2022 2023
16 Frankreich  Pablo Martínez 21. Februar 1989 2022 2024
18 Spanien  Álvaro Trilli 19. Mai 2003 2021 2024
19 Spanien  Jaime Sánchez 11. März 1995 2021 2024
Mittelfeld
04 Spanien  Alex Bergantiños (C)  7. Juni 1985 2018 2022
06 Spanien  Isi Gómez 28. Oktober 1995 2022 2023
08 Spanien  Roberto Olabe 5. Mai 1996 2022 2024
10 Spanien  Mario Soriano 22. April 2002 2022 2024
21 Spanien  Rubén Díez 18. August 1993 2022 2023
22 Spanien  Diego Villares 17. Juni 1996 2021 2025
23 Spanien  Yeremay Hernández 10. Dezember 2002 2022 2024
Sturm
07 Spanien  Lucas Pérez 10. September 1988 2022 2024
09 Spanien  Alberto Quiles 27. April 1995 2021 2023
14 Spanien  Víctor Narro 27. Mai 1999 2022 2024
17 Uruguay  Kuki Zalazar 5. Mai 1998 2022 2024
20 Spanien  Max Svensson 8. November 2001 2022 2023

Trainerhistorie Bearbeiten

Diese folgende Liste listet die bisherigen Trainer von Depor auf. Sie ist nicht vollständig.

Amtszeit Nat. Trainer
01.07.1982 – 30.06.1985 Spanien  Arsenio Iglesias
01.07.1985 – 30.06.1986 Spanien  Jesús Aranguren
01.07.1986 – 19.10.1987 Spanien  Eusebio Ríos
19.10.1987 – 21.02.1988 Spanien  Luis Rodrígues Vaz
22.02.1988 – 30.06.1991 Spanien  Arsenio Iglesias
01.07.1991 – 13.04.1992 Spanien  Marco Antonio Boronat
13.04.1992 – 30.06.1995 Spanien  Arsenio Iglesias
01.07.1995 – 10.02.1997 Wales  John Toshack
10.02.1997 – 17.02.1997 Spanien  José Manuel Corral
17.02.1997 – 16.10.1997 Brasilien  Carlos Alberto Silva
17.10.1997 – 30.06.1998 Spanien  José Manuel Corral
01.07.1998 – 30.05.2005 Spanien  Javier Irureta
01.07.2005 – 30.06.2007 Spanien  Joaquín Caparrós
01.07.2007 – 30.06.2011 Spanien  Lotina
01.07.2011 – 30.12.2012 Spanien  José Luis Oltra
30.12.2012 – 10.02.2013 Portugal  Domingos Paciência
11.02.2013 – 10.07.2014 Spanien  Fernando Vázquez
10.07.2014 – 08.04.2015 Spanien  Víctor Fernández
08.04.2015 – 29.05.2016 Spanien  Víctor Sánchez del Amo
10.06.2016 – 27.02.2017 Spanien  Garitano
27.02.2017 – 24.10.2017 Spanien  Pepe Mel
24.10.2017 – 04.02.2018 Spanien  Cristóbal Parralo
06.02.2018 – 22.05.2018 Niederlande  Clarence Seedorf
15.07.2018 – 07.04.2019 Spanien  Natxo González
08.04.2018 – 27.06.2019 Spanien  José Luis Martí
02.07.2019 – 07.10.2019 Spanien  Juan Antonio Anquela
07.10.2019 – 27.12.2019 Spanien  Luis César Sampedro
29.12.2019 – 11.01.2021 Spanien  Fernando Vázquez
12.01.2021 – 26.05.2021 Spanien  Rubén de la Barrera
26.05.2021 – 11.10.2022 Spanien  Borja Jiménez
12.10.2022 – aktuell Spanien  Óscar Cano

Ehemalige Spieler Bearbeiten

Frauenfußball Bearbeiten

Deportivo La Coruña verfügte von 1983 bis 1988 über eine Frauenfußballsektion die zwei Mal den spanischen Pokal gewinnen konnte. Die Mannschaft war unter dem Namen Karbo Deportivo bekannt und gilt als einer der Pioniere des spanischen Frauenfußballs. Nach 28 Jahren gründete der Klub 2016 erneut eine Frauenabteilung.

Weblinks Bearbeiten

Commons: Deportivo La Coruña – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. La Coruna trennt sich von Tranier Sanchez del Amo. SID-Meldung auf RP Online, 30. Mai 2016, abgerufen am 20. Januar 2017.
  2. focus.de: La Coruna entlässt Trainer Pepe Mel Artikel vom 24. Oktober 2017
  3. Deportivo La Coruña - Trainerhistorie. Abgerufen am 20. November 2018.