Dedifferenzierung beschreibt einen biologischen Prozess, bei dem Zellen ihre Zelltyp-spezifischen Eigenschaften verlieren.[1][2] Sie führt damit zu einer (partiellen) Umkehr der während der Embryogenese erfolgenden Zell-Differenzierung.

Dieser Prozess spielt vor allem bei der Bildung von Tumoren eine große Rolle. Differenzierte Zellen haben eine, wenn überhaupt, geringe Zellteilungsrate, dedifferenzierte (Tumor)zellen jedoch eine höhere, und führen somit zu einem oft schnellen Wachstum von Tumorgewebe.[3]

Bei der Kultivierung von menschlichen oder tierischen Zellen kommt es mit der Zeit meist ebenso zu einer Dedifferenzierung, die meist mit einem Funktionsverlust der Zellen einhergeht (etwa, wenn Zellen in Kultur immer weniger einer bestimmten Substanz wie zum Beispiel ein Hormon bilden). Dies stellt speziell ein Problem für das Tissue Engineering dar. Im Fall einer Transdifferenzierung, etwa von Stammzellen wäre eine Dedifferenzierung hingegen wünschenswert.

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. V. Lefebvre, C. Peeters-Joris, G. Vaes: Production of collagens, collagenase and collagenase inhibitor during the dedifferentiation of articular chondrocytes by serial subcultures. In: Biochim Biophys Acta. Band 1051, Nr. 3, März 1990, S. 266–275.
  2. Hitoshi Niwa, Jun-ichi Miyazaki, Austin G. Smith: Quantitative expression of Oct-3/4 defines differentiation, dedifferentiation or self-renewal of ES cells. (Letter) In: Nature Genetics. Band 24, Nr. 4, 2000, S. 372–376. doi:10.1038/74199.
  3. Y. Chau, T. Hongyo, K. Aozasa, J. K. Chan: Dedifferentiation of adenoid cystic carcinoma: report of a case implicating p53 gene mutation. In: Hu. Pathol. Band 32, Nr. 12, Dezember 2001, S. 1403–1407.