Anno (Computerspielreihe)

Computerspielserie
(Weitergeleitet von Dawn of Discovery)

Anno ist eine Computerspiel-Serie aus dem Genre der Wirtschaftssimulationen. In Anno-Spielen leitet der Spieler eine Expedition in inselreiche Regionen. Seine Aufgabe ist es, Inseln zu erschließen und zu bevölkern. Die zentrale Herausforderung liegt darin, alle Warenforderungen, die die Bevölkerung hat, zu befriedigen.

Anno
Entwickler OsterreichÖsterreich Max Design (1998–2004)
Deutschland Related Designs (2004–2012)
Deutschland Blue Byte, Mainz (seit 2009)
Publisher Deutschland Sunflowers (1998–2007)
FrankreichFrankreich Ubisoft (seit 2007)
Plattform Windows, Nintendo DS, Wii, PlayStation 5, Xbox Series, Android
Genre Wirtschaftssimulation, Aufbauspiel
Spiele
Anno 1602 (erster Teil, 1998)
Anno 1800 (letzter Teil, 2019)

Die Reihe wurde zu Beginn vom österreichischen Entwicklerstudio Max Design und später vom deutschen Studio Related Designs entwickelt. Als Publisher fungierte bis 2007 Sunflowers, danach übernahm Ubisoft die Veröffentlichung.

Bislang sind sieben Teile für PlayStation 5, Xbox Series, Windows, sowie Ableger für Nintendo DS, Wii, als Browserspiel und als Mobile App erschienen.

Spielprinzip Bearbeiten

In den Spielen der Anno-Serie geht es um den Aufbau einer wohlhabenden Stadt in inselreichen Regionen. Der Spieler startet zunächst auf einer dieser Inseln oder in einem Schiff mit Rohstoffen und baut eine kleine Siedlung auf. Damit die Stadt wächst, muss der Spieler Verbrauchsgüter wie Nahrung, Kleidung oder Schmuck herstellen. Um an die dafür notwendigen Rohstoffe zu kommen, wird es bereits früh erforderlich, neue Inseln zu besiedeln. Die Komplexität dieser Produktionsketten nimmt während einer Partie deutlich zu.

In der Regel besiedelt der Spieler Regionen nicht alleine, sondern tritt gegen bis zu drei Konkurrenten an. Diese verfügen über individuelle Spielstile und sind entweder friedfertig oder kriegerisch gesinnt. Neben dem Handel mit Spielern, die Inseln mit benötigten Rohstoffen besiedeln, kann es notwendig sein, dass der Spieler zum Schutz seiner Inseln ein Heer und eine Flotte aufstellt, sowie Verteidigungsanlagen errichtet. Vor allem in früheren Spielen der Serie gab es keinen anderen Weg, die Insel eines Mitspielers außerhalb militärischer Auseinandersetzungen einzunehmen. In neueren Spielen ist die Übernahme von Inseln durch den Kauf von Anteilen möglich.

Entwicklungsgeschichte Bearbeiten

Der Entwickler Max Design war zu Beginn der Arbeiten an Anno 1602 in finanziellen Schwierigkeiten, was vor allem an einer gescheiterten Gründung einer Vertriebsniederlassung in Paderborn lag. Deshalb suchten die Entwickler für ihr nächstes Spiel die Unterstützung des deutschen Publisher Sunflowers. Ihnen stellte Max Design 1996 zwei Spiele vor: Tourist und Anno 1602, welches damals nur 1602 hieß. Nach Unterzeichnung des Publishing-Vertrags setzte das vierköpfige Team bei Max Design die Arbeit an Anno 1602 fort. Das Team bestand aus den Programmierern Albert Lasser und Wilfried Reiter, sowie den Grafikern Martin Lasser und der neu eingestellten Ulli Koller[1]. Sunflowers arbeitete den Entwicklern zu und entwarf mit 20 Mitarbeitern Szenarios und Inseln. Anno 1602 wurde im September 1997 auf der Fachmesse ECTS vorgestellt und kam zum geplanten Release-Termin am 31. März 1998 auf den Markt. Das erste Spiel der Anno-Reihe verkaufte sich zwischen 2,2[2] und 4 Millionen Mal.[3]

Bei der Entwicklung von Anno 1503 stand Max Design vor der Frage, ob die Spielwelt zweidimensional wie beim Vorgänger bleiben oder in 3D-Optik erscheinen sollte. Aufgrund der Hardware der damaligen Zeit entschied sich das Team gegen eine 3D-Welt. Dem Spiel blieben aber 3D-Spritegrafik und Höhenunterschiede auf den Inseln aus dieser Idee erhalten. Das Entwicklerteam wuchs auf zehn Personen an, dennoch dauerte die Entwicklung statt der geplanten zwei Jahre vier Jahre, bis es am 25. Oktober 2002 erschien. Viele Probleme hatte das Team mit dem vorher beworbenen Multiplayer, der zum Release zwar in den Daten vorhanden war, aber nicht stabil funktionierte. Mit einem späteren Patch wurde der Button im Menü sogar komplett ausgeblendet. Kurz nach dem Add-on Schätze, Monster und Piraten wurde die Arbeit am Multiplayer 2004 komplett eingestellt. Durch die langen Verzögerungen war das Verhältnis zwischen Max Design und Sunflowers zerrüttet. Sie beendeten ihre Zusammenarbeit und Max Design musste 2004 seine Mitarbeiter entlassen.[3]

Da die Rechte für Anno bei Sunflowers lagen, beauftragten sie das Mainzer Studio Related Designs mit der Entwicklung eines Nachfolgers mit dem Namen Anno 1701, welcher am 26. Oktober 2006 erschien. Related Designs arbeitete bis zu diesem Zeitpunkt an Anno War, einem Echtzeit-Strategie-Ableger, der allerdings nie erschien. Da das Team keine Erfahrung mit Aufbauspielen hatte, wurde zur Unterstützung Wilfried Reiter, der an den ersten beiden Anno-Spielen beteiligt war, ins Team geholt. Damit waren über 50 Mitarbeiter an der Entwicklung von Anno 1701 beteiligt. Mit Anno 1701 wurde auch 3D-Grafik zum Standard für die Spielereihe. Erstmals waren in einem Anno-Spiel auch Mehrspieler-Partien möglich. Eine einführende Spielkampagne gab es dagegen bis zum Erscheinen des Add-Ons Der Fluch des Drachen nicht.[3]

Während der Entwicklung des Nachfolgers Anno 1404 wurde der Spielverlag Sunflowers von Ubisoft übernommen. Damit gingen auch der 30-prozentige Unternehmensanteil an Related Designs und die Rechte von Anno an Ubisoft über.[3] Nach der Veröffentlichung des Add-Ons Venedig übernahm Ubisoft das Studio Related Designs vollständig und firmierte es nach der Veröffentlichung von Anno 2070 in den Mainzer Ableger des Düsseldorfer Studios Blue Byte (u. a. Die Siedler) um. Blue Byte war zuvor bereits an der Entwicklung von Anno 1404 und dessen Add-On beteiligt, während es parallel an verschiedenen Spielen der Siedler-Reihe arbeitete.

Hauptreihe Bearbeiten

Anno 1602 Bearbeiten

Anno 1602 ist das erste Spiel der Serie, das am 31. März 1998 im deutschsprachigen Raum erschien. Es wurde von Max Design in Österreich entwickelt und von Sunflowers veröffentlicht.

Das Spiel legte die Grundprinzipien fest, auf denen die Anno-Titel bis heute aufbauen. Zur Darstellung nutzt Anno 1602 eine isometrische Perspektive und Sprite-Grafik, die am Computer in einem 3D-Programm generiert wurde.

Für das Spiel erschien die Erweiterung Neue Inseln, Neue Abenteuer mit neuen Karten und Szenarien, einigen Spielmechaniken wie Vulkanausbrüchen, und ein Szenario, das von der Band Die Prinzen vertont wurde.

Anno 1503 Bearbeiten

Anno 1503 ist der zweite Teil der Serie und erschien am 31. Oktober 2002. Wie der Vorgänger wurde auch Anno 1503 von Max Design entwickelt und von Sunflowers veröffentlicht.

In spielerischer Hinsicht baut der Titel auf dem Vorgänger auf. Die Wirtschaftskreisläufe wurden komplexer gestaltet; für die Verteilung der Waren wurden, bislang einmalig in der Anno-Reihe, verschiedene Marktstände eingeführt. Schmuckornamente zur Zierde der Stadt wurden erstmals eingeführt und begründeten die Spielergattung der Schönbauer, denen bis heute weniger an der Effizienz und mehr an der Ästhetik der von ihnen gestalteten Städte gelegen ist und die es so nur in der Anno-Community gibt.

Die Grafik-Engine und die grafische Gestaltung wurde dem technischen Stand angepasst. Ein angekündigter Mehrspieler-Modus wurde im Originalspiel nicht veröffentlicht.

Max Design, als Entwicklerstudio abhängig von seinem einzigen Publisher Sunflowers, löste infolge der Probleme bei der Entwicklung zunächst die Zusammenarbeit mit diesem und anschließend sich selbst auf.

Anno 1701 Bearbeiten

Anno 1701 ist das dritte Spiel der Serie und erschien am 26. Oktober 2006 in Deutschland. Es ist der erste Teil, der von dem Mainzer Studio Related Designs entwickelt wurde.

Erstmals wurde ein Anno-Spiel in 3D-Grafik umgesetzt. Neu waren Computerspieler mit eigener Sprachausgabe, die nicht nur einen Spielstil, sondern auch eine Persönlichkeit verkörperten. Dadurch wurden diplomatische Beziehungen mit den Mitspielern vielschichtiger.

Die Erweiterung Der Fluch des Drachen ergänzte das Spiel um die fehlende Kampagne.

Anno 1404 Bearbeiten

Anno 1404 ist der vierte Teil der Serie und erschien am 25. Juni 2009. Related Designs entwickelte dieses Spiel unter der Leitung des Entwicklerstudios Blue Byte, das vor allem für die Siedler-Reihe bekannt ist und alle Entwicklungsprojekte verantwortet, die Ubisoft in Deutschland durchführt.

Eine neue Spielidee ist die Einführung des Orients als wichtiger Außenposten für Waren, die dort produziert und in die Inselwelt des Okzidents eingeführt werden müssen, um fortgeschrittene Bevölkerungsstufen zu erreichen. Wüstenartige Landstriche werden durch kleine und große Bewässerungspumpen für den Anbau von landwirtschaftlichen Erzeugnissen wie Farbstoffe und Gewürze fruchtbar gemacht. Militärisch war die Einnahme einer Insel nicht mehr ausschließlich über den Seeweg möglich; es mussten Trutzburgen an der Küste errichtet werden, über welche zuvor ausgebildete Truppen die Insel erreichen konnten, um gegnerische Truppen zu bekämpfen und Markthäuser zu belagern. Die Vorbereitung der Truppen auf den Konflikt, etwa durch Proviant, entschied die Schlacht. Neutrale Parteien waren erstmals nicht mehr auf ihrer eigenen Insel, sondern auch in Ecken von besiedelbaren Inseln zu finden, sodass sie auf diese Weise für Insel- oder Spielvorteile sorgen konnten, sofern man ihre Bedürfnisse befriedigte. Bettler konnten sich gegen Erlaubnis in der Stadt niederlassen und gewährten, neben einem Zufriedenheitsmalus auf die einsässige Bevölkerung, Aufstiegsrechte. Verwehrte man Bettlern den Zugang zur Stadt, konnten diese versuchen, ihren Zugang mit Waffengewalt zu erzwingen.

Neu eingeführt wurden auch Spielerfolge, die durch bestimmte Spielereignisse erreicht wurden.

Die Erweiterung Venedig führte neue Szenarios, einige neue Computerspieler, die Loge für die Ausbildung von Assassinen zur Sabotage gegnerischer Städte und die Möglichkeit der wirtschaftlichen Übernahme gegnerischer Inseln durch den Kauf von Anteilen ein. Letzteres wurde in allen nachfolgenden Anno-Teilen ein Bestandteil des Spiels.

Anno 2070 Bearbeiten

 
Logo von Anno 2070

Anno 2070 ist der fünfte Teil der Serie und erschien am 17. November 2011. Related Designs entwickelte dieses Spiel unter der Leitung des Entwicklerstudios Blue Byte. Dieser Anno-Teil ist der erste, der in der Zukunft spielt.

Das Spiel widmete sich den Folgen des Klimawandels, infolgedessen sich durch den Anstieg des Meeresspiegels Landmassen in Inselwelten aufgeteilt haben. Megakonzerne haben die Rolle von Staaten eingenommen. Die Eden Initiative, der Konzern der umweltschützenden Ecos, und die Global Trust Inc., der Konzern der wirtschaftlich orientierten Tycoons, sowie ihre entgegengesetzten Lebensweisen, konkurrieren miteinander. Höhere Bevölkerungsstufen lassen sich jedoch nur mit der dritten Fraktion, dem Tech-Konzern S.A.A.T., erreichen. Schlussendlich ist die Ansiedlung der jeweils anderen Fraktion auf der eigenen Insel möglich. Als neue Spielmechanik wurde die Umweltbilanz der Insel eingeführt, welche die Fruchtbarkeit und Lebensqualität auf der Insel beeinflusst. Rohstoffe auf der Insel sind endlich, können aber durch wissenschaftliche Produkte „erneuert“ werden. Durch die Forschung der Techs kann erstmals eine Luftwaffe ausgebildet werden. Das Landgefecht entfiel.

Die Erweiterung Tiefsee ermöglichte den Bau von U-Booten, mit denen die Unterwasserwelt erkundet werden konnte. Untergegangene Inseln erweiterten Warenwirtschaftskreisläufe und boten neue Rohstoffe für neue Waren des Bedarfs.

Anno 2205 Bearbeiten

 
Logo von Anno 2205

Mit Anno 2205 kündigte Ubisoft am 16. Juni 2015 den sechsten Teil der Serie an, welcher am 3. November 2015 veröffentlicht wurde. Zum ersten Mal spielt ein Anno mit der Besiedelung des Mondes auch teilweise außerhalb der Erde.[4]

135 Jahre nach den Ereignissen von Anno 2070 ist der Planet vereint, erholt sich von der Klimakatastrophe und tritt die Besiedelung des Mondes an. Der Spieler besiedelt seine Inselwelten vollständig ohne Konkurrenz in verschiedenen Inselwelten in zwei Klimazonen und auf dem Mond. Eine positive Bilanz lässt sich ausschließlich durch den Aufbau der eigenen Inselwelten und durch den Weltmarkthandel erreichen. Andere Spieler und Außenposten, mit denen gehandelt oder die eingenommen werden könnten, gibt es in diesem Maße nicht. Militärische Konflikte sind auf Minispiele in separaten Konfliktzonen beschränkt; mit späteren Erweiterungen können auch die eigenen Inselwelten durch Konflikte bedroht werden. Weitere neue Spielidee ist die Echtzeitsimulation von Warenwirtschaftskreisläufen, die durch Logistik unterstützt werden muss.

Weitere Spielfunktionen wurden erstmals nicht durch ein einziges Add-On, sondern als DLC-Erweiterungen zur Verfügung gestellt.

Anno 1800 Bearbeiten

 
Logo von Anno 1800

Am 22. August 2017 kündigte Ubisoft mit Anno 1800 den siebten Teil der Serie an. Die verhaltene Reaktion der Community und die fehlende Langzeitmotivation des Vorgängers motivierten Entwickler Blue Byte zu einer „communitynahen“ Entwicklung, in deren Prozess die Spieler beispielsweise über Charaktere und Spielfeatures abstimmen und Kommentare abgeben können. Dies geschieht über die neu gegründete Anno Union-Community.

Anno 1800 erschien am 16. April 2019.[5] Der Spieler wird in die Zeit der industriellen Revolution zurückversetzt. Zentrale neue Spielmechanik ist das Steigern der Effizienz von ursprünglich statischen Produktionsstätten durch Items, Gebäudeeffekte und eine Stromversorgung. Weitere Spielmechaniken beinhalten Zeitungspropaganda sowie – ein Novum in einem Anno-Spiel – Spielvorteile durch Schönbauen durch ein Attraktivitätssystem.

Zahlreiche Erweiterungen ergänzen das Spiel um Ornamente, Szenarien, Spielvorteil-Items sowie weitere Inselwelten.

Ableger Bearbeiten

Anno 1701 für Nintendo DS Bearbeiten

Anno 1701 (in Nordamerika Anno 1701: Dawn of Discovery) ist ein Konsolenableger, der auf dem gleichnamigen Titel basiert. Es ist der erste Titel der Serie, der für die mobile Konsole Nintendo DS erschien. Das Spiel wurde vom Frankfurter Studio Keen Games entwickelt und von Disney Interactive im Sommer 2007 veröffentlicht. Die Spielmechanik ähnelt dem Windows-Titel Anno 1701, sie wurde allerdings an einigen Stellen simpler gestaltet. Dafür bietet das Spiel eine eigenständige Kampagne.

Anno Online Bearbeiten

Auf der Gamescom 2012 stellte Ubisoft am 15. August 2012 Anno Online vor. Erstmals wurde mit dieser Weiterentwicklung der Anno-Reihe auf Free-to-play gesetzt.[6] Am 8. Oktober 2012 begann die geschlossene Beta,[7] die offene Beta-Version wurde am 26. Februar 2013 gestartet.[8] Anno Online wurde zum 31. Januar 2018 eingestellt.[9]

Anno – Erschaffe ein Königreich Bearbeiten

Das kostenlose Android-Spiel Anno: Build an Empire – Erschaffe ein Königreich ist eine Weiterführung des Browserspiels Anno Online. Es ist optisch und inhaltlich sehr nah an die Originalversion „Anno 1602“ angelehnt. Wie in der PC-Spiel-Serie, werden in der App ein frühneuzeitliches Reich errichtet und frühneuzeitliche Metropolen erschaffen, die stetig weiterentwickelt werden können.

Anno – Erschaffe eine neue Welt Bearbeiten

Anno – Erschaffe eine neue Welt ist im Mai 2009 erschienen und eine Adaption des Anno-Spielprinzips für den Nintendo DS und die Wii, entwickelt von Keen Games und Blue Byte. Die Durchschnittswertung laut critify.de beträgt 85/100 bei 29 Rezensionen für die Wii-Umsetzung[10] und 84/100 bei 19 Rezensionen für die DS-Fassung.[11] Metacritic errechnete für die englischsprachige Wii-Fassung 81 und für die DS-Fassung 82 von 100 Punkten.[12][13]

Rezeption Bearbeiten

Aggregierte Bewertungen
Spiel GameRankings Metacritic
Anno 1602 74,12 %[14]
Anno 1503 71,59 %[15] 74/100[16]
Anno 1701 80,50 %[17] (NDS) 78/100 (NDS)[18]
79/100 (Windows)[19]
Anno 1404 82,11 %[20] 82/100[21]
Anno 2070 84,77 %[22] 83/100[23]
Anno 2205 70,96 %[24] 72/100[25]
Anno 1800 78,08 %[26] 81/100[27]

Bewertung in Spielemagazinen Bearbeiten

Spielemagazine lobten Anno 1602. Die meisten Berichte zum Spiel erschienen im deutschsprachigen Raum. GameRankings berechnete eine Metawertung von 74,12 %.[14] Tester schrieben, das Spielkonzept sei einfach, aber spaßig und vielseitig.[28] Kritik übten einzelne Magazine an der Grafik, die nicht mehr zeitgemäß sei.[29]

Auch Anno 1503 wurde wohlwollend von der Presse aufgenommen. Mit einer Metawertung von 71,59 % bei GameRankings fielen die Wertungen aber tendenziell schwächer aus.[15] Da das Spiel dem Vorgänger stark ähnelte, nannten die Autoren auch die gleichen Stärken des Spiels. Viele Neuerungen, etwa die Kampagne oder der erweiterte Militär-Teil seien dagegen weniger gut gelungen.[30] Andere Autoren beklagten zusätzlich den Mangel an Innovationen.[31]

Bei Anno 1701 lobten Tester die gelungene Weiterentwicklung der Vorgänger sowohl aus technischer als auch aus spielerischer Sicht.[32] Zu den Stärken zählen unter anderem die vielfältigen Spielmöglichkeiten, die gut gestalteten Profile der Computerspieler und die schön anzuschauende Grafik.[33] Mängel habe das Spiel lediglich im teilweise zähen Mehrspieler-Modus sowie in einer zu Monotonie neigenden Anfangsphase.[32] Ebenfalls fehle es an einer zusammenhängenden Kampagne.[33]

Am vierten Teil, Anno 1404, fassten Berichterstatter positiv auf, dass die Komplexität gegenüber dem Vorgänger deutlich zugenommen habe. Der gestiegene Anspruch sei jedoch über die verschiedenen Spielstufen gut verteilt, sodass kaum Eintönigkeit beim Spielen aufkomme.[34] Kritik übten jedoch vor allem Kunden am verwendeten Kopierschutz Tagès. Dieser sorge auf einigen Systemen für technische Schwierigkeiten und verhindere mitunter ein Starten des Spiels.[35]

Anno 2070 hat, laut der Presse, noch einmal an Umfang zugelegt, was allerdings bei der Anzahl an Gebäuden hinderlich sei, da diese nur über verschachtelte Menüs erreicht werden können. Dennoch sei das Spiel enorm fesselnd, da es zum ersten Mal ein wirklich neues Szenario biete.[36]

Anno 2205 wurde von der Presse allgemein positiv aufgenommen, für die Optik gelobt und für den Mut zu geänderten Spielelementen gewürdigt. Bei den geänderten Spielelementen handelt es sich unter anderen um Teilkarten für die einzelnen Gebiete eines Spiels (z. B. Arktis, Tundra und Mond), direkten Gegnerkontakt nur in designierten Schlachtfeld-Gebieten, Kombination aus Kampagne und Endlosspiel, Arbeitskraft sowie Logistik als Ressource und den Online-Weltmarkt für den Warenverkauf. Kritisiert wurde die fehlende Möglichkeit zum Speichern von einzelnen Spielständen und allgemein das Kampfsystem. Als DRM kommt Uplay zum Einsatz.[37][38][39]

Verkaufszahlen Bearbeiten

In kommerzieller Hinsicht war Anno 1602 erfolgreich. Mit mehr als zwei Millionen verkauften Einheiten war es seinerzeit eines der meistverkauften Spiele aus dem deutschsprachigen Raum.[40]

Trivia Bearbeiten

Die Jahreszahlen der einzelnen Anno-Titel haben bewusst alle die Quersumme 9[41] und sind damit auch Vielfache dieser Zahl. Alle historischen Teile haben einen Abstand von 99 Jahren. Erst mit dem futuristischen Anno 2070 wurde diese Reihenfolge durchbrochen.

Der Jorgensen-Clan Bearbeiten

Seit der Entwicklung der Serie durch Related Designs (heute Blue Byte in Mainz) gibt es in jedem Spiel einen Vertreter des Jorgensen-Clans, einer Dynastie von Künstlern, Philanthropen und Händlern. In chronologischer Reihenfolge lebten im Jahr 1404 Leif Jorgensen, der Minnesänger, 1701 Hendrik Jorgensen, der Dichter, 1800 Bente Jorgensen, die philanthropische Wildkonservatorin, 2070 Tilda Jorgensen, die Vorsitzende einer Insel-Kommune von Umweltschützern und 2205 Ville Jorgensen, ein Händler auf einem Außenposten der Arctic Custodians, einer Gruppe von Klimaschützern. Bis auf Ville Jorgensen, der wie alle Computergegner in Anno 2205 ein Spielgegner ohne eigene Insel ist, stellen alle Vertreter des Jorgensen-Clans auch die einfachsten Computergegner in ihren Spielen dar, doch im Gegensatz zu den mächtigeren Gegnern überdauerte nur der Jorgensen-Clan den Lauf der Zeit.

Literatur Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Ulli Koller, Vita. Abgerufen am 21. November 2021.
  2. Die große Anno-Enzyklopädie: Alles über die deutsche Erfolgsserie. In: PC Games. 29. Juli 2009, abgerufen am 10. November 2019.
  3. a b c d Martin Deppe, Benjamin Danneberg, Gloria H. Manderfeld, Nils Kruck, Heike Reiss: GameStar Black Edition »Anno 1800« 02/2019. In: GameStar. Nr. 02/2019. Webedia Gaming GmbH, München 22. Mai 2019, S. 146.
  4. Anno 2205 – Release-Termin, Beta-Infos, Mond-Besiedelung (GameStar, 16. Juni 2015, abgerufen am 16. Juni 2015)
  5. Anno 1800 Release-Datum. Ubisoft, 20. August 2018, abgerufen am 21. August 2018.
  6. Anno Online baut im Browser. In: Golem.de. 15. August 2012, abgerufen am 15. August 2012.
  7. Die geschlossenen Beta Tests starten…. JETZT! 8. Oktober 2012, abgerufen am 10. Oktober 2012.
  8. Anno Online startet heute in die Open Beta. Blue Byte GmbH, 26. Februar 2013, abgerufen am 5. März 2013.
  9. Anno Online: Ubisoft Blue Byte schaltet Browsergame ab. In: GamesWirtschaft. 29. November 2017, abgerufen am 6. September 2023.
  10. critify.de: Anno: Erschaffe eine neue Welt (Wii), abgerufen am 13. Dezember 2009
  11. critify.de: Anno: Erschaffe eine neue Welt (NDS), abgerufen am 13. Dezember 2009
  12. Metawertung „Dawn of Discovery“ (Wii). In: Metacritic. Abgerufen am 27. März 2015 (englisch).
  13. Metawertung „Dawn of Discovery“ (DS). In: Metacritic. Abgerufen am 28. Juni 2015 (englisch).
  14. a b Metawertung „Anno 1602“. In: Game Rankings. Abgerufen am 6. November 2014 (englisch).
  15. a b Metawertung „Anno 1503“. In: GameRankings. Abgerufen am 26. November 2014 (englisch).
  16. Metawertung „Anno 1701“. In: Metacritic. Abgerufen am 26. November 2014 (englisch).
  17. Metawertung „Anno 1701“ (DS-Version). In: GameRankings. Abgerufen am 26. November 2014 (englisch).
  18. Metawertung „Anno 1701“ (DS). In: Metacritic. Abgerufen am 6. Dezember 2014 (englisch).
  19. Metawertung „Anno 1701“ (Windows). In: Metacritic. Abgerufen am 26. November 2014 (englisch).
  20. Metawertung „Anno 1404“. In: GameRankings. Abgerufen am 26. November 2014 (englisch).
  21. Metawertung „Anno 1404“. In: Metacritic. Abgerufen am 26. November 2014 (englisch).
  22. Metawertung „Anno 2070“. In: GameRankings. Abgerufen am 26. November 2014 (englisch).
  23. Metawertung „Anno 2070“. In: Metacritic. Abgerufen am 26. November 2014 (englisch).
  24. Metawertung „Anno 2205“. In: GameRankings. Abgerufen am 6. Januar 2017 (englisch).
  25. Metawertung „Anno 2205“. In: Metacritic. Abgerufen am 6. Januar 2017 (englisch).
  26. Metawertung „Anno 1800“. In: GameRankings. Abgerufen am 24. April 2019 (englisch).
  27. Metawertung „Anno 1800“. In: Metacritic. Abgerufen am 30. April 2019 (englisch).
  28. Die große Anno-Historie: Von Anno 1602 bis Anno 2070 – Was macht Anno so erfolgreich? In: gamesaktuell.de. 5. April 2011, abgerufen am 26. November 2014.
  29. 1602 AD – A real-time return to the colony building games of yore. In: IGN. IGN Entertainment, 9. Februar 2000, abgerufen am 26. November 2014 (englisch).
  30. Heiko Klinge: Aufbau-Fortsetzung die nicht ganz ans Original ranreicht. In: GameStar. 1. Dezember 2002, abgerufen am 26. November 2014.
  31. Bruce Grey: 1503 A.D. Review. In: GameSpot. 25. März 2003, abgerufen am 26. November 2014 (englisch).
  32. a b Marcel Kleffmann: Test: Anno 1701. In: 4Players. 2. November 2006, abgerufen am 26. November 2014.
  33. a b Stefan Weiss: Anno 1701. In: PC Games. Abgerufen am 17. November 2014.
  34. Heiko Klinge: Aufbau-Hit von Ubisoft. In: GameStar. 25. Juni 2009, abgerufen am 17. November 2014.
  35. Mario Riemann: Anno 1404: Von Kopierschutz, TAGES, limitierten Aktivierungen und dem Ubisoft-Support. In: PC Games Hardware. 2. Juli 2009, abgerufen am 17. November 2014.
  36. Martin Deppe: Anno dazubald. In: GameStar. 16. November 2011, abgerufen am 17. November 2014.
  37. Heiko Klinge: Anno 2205 – 5 wichtige Neuerungen und unser Angespielt-Fazit. In: GameStar. 16. Juni 2015, abgerufen am 25. Februar 2017.
  38. Heiko Klinge: Die Annomalie. In: GameStar. 2. November 2015, abgerufen am 25. Februar 2017.
  39. Stefan Weiß: Anno 2205 im Test: Das bildhübsche Aufbaustrategiespiel beschert uns mutige Neuerungen. Überzeugt das die Fans? In: PC Games. 4. November 2015, abgerufen am 25. Februar 2017.
  40. Anno 1602 – Der Longseller schlechthin. In: spieleflut.de. 12. Februar 2002, abgerufen am 6. November 2014.
  41. Interview mit Christopher Schmitz auf GameStar.