David Morgenstern

deutscher Politiker und Zinnfolienfabrikant

David Morgenstern (geb. 7. März 1814 in Büchenbach bei Erlangen; gest. 2. November 1882 in Fürth) war ein bayerischer Landtagsabgeordneter und Zinnfolienfabrikant.

David Morgenstern
Morgensterns Elternhaus in Büchenbach, 2011

Er besuchte das Gymnasium in Erlangen, studierte an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg Rechtswissenschaften und war Rechtspraktikant bei seinem politischen „Ziehvater“ Nikolaus Titus. Während seines Studiums wurde er 1834 Mitglied der Alten Erlanger Burschenschaft Germania.

David Morgenstern wurde bei den Wahlen im Dezember 1848 als erster jüdischer Landtagsabgeordneter in Bayern[1] für den Wahlkreis Erlangen-Fürth in die Zweite Kammer des Bayerischen Landtags gewählt. Als er am 5. Februar 1849 den Eid als Parlamentarier seines Wahlkreises schwor, änderte man die Eidesformel dahingehend, dass ein nicht-christlicher Kandidat den Zusatzschwur auf "sein heiliges Evangelium" weglassen durfte.

Für 9000 Gulden erwarb er am 30. April 1858 den halben Anteil an einer Zinnfolienfabrik, die sein Bruder Josef Peifer Morgenstern 1854 in Forchheim gegründet hatte. Nach drei Jahren wurde er Alleininhaber, die Fabrik blieb in Familienbesitz, bis sie 1938 „arisiert“ wurde. Heute ist der Standort der Unternehmenssitz von Loparex Germany.

Literatur Bearbeiten

  • Helge Dvorak: Biographisches Lexikon der Deutschen Burschenschaft. Band I: Politiker. Teilband 4: M–Q. Winter, Heidelberg 2000, ISBN 3-8253-1118-X, S. 135–136.
  • Ilse Sponsel: David Morgenstern (1814–1882), der erste jüdische Landtagsabgeordnete in Bayern. In: Geschichte und Kultur der Juden in Bayern. Lebensläufe. (Veröffentlichungen zur Bayerischen Geschichte und Kultur; Nr. 18). München 1989, S. 129–134.
  • Falk Wiesemann: Morgenstern, David. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 18, Duncker & Humblot, Berlin 1997, ISBN 3-428-00199-0, S. 108 (Digitalisat).

Weblinks Bearbeiten

Commons: David Morgenstern – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Christine Bartholomäus: Dr. Fischel Arnheim. In: Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit Bayreuth (Hrsg.): Jüdisches Bayreuth. Ellwanger, Bayreuth 2010, ISBN 978-3-925361-81-4, S. 106.