Datei:Bueno-Lamm-Mantel-Verarbeitung 1 - Einschneiden.jpg

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Beschreibung
Deutsch: Buenolamm-Mantelverarbeitung (Textteil 1)
Durch ein besonderes Veredlungsverfahren werden aus den Lincoln-Fellen die begehrten Buenos-Breitschwänze. Das Tiefschurverfahren erzielt Felle mit einer breitschwanzähnlichen Zeichnung. Mit der üblichen Breitschwanzzeichnung haben die Buenos keine Ähnlichkeit, doch ist dieses Moiré recht ausgefallen, so daß sich Bueno immer großer Beliebtheit erfreut. Man kann diesen Artikel ohne weiteres mit zu den Edelpelzen zählen. Die von der Veredlungsindustrie geschaffene Farbskala, die bei Bueno alle Töne erschließt, und die Leichtigkeit des Materials tragen zu der Beliebtheit wesentlich bei. Dazu kommt noch die erhebliche Strapazierfähigkeit, welche dem Persianer gleichzusetzen ist.
Der Kürschner hat hier ein Material, mit welchem alle modischen Möglichkeiten auszuschöpfen sind. Einen Buenomantel gut, sauber und harmonisch zu verarbeiten, fordert aber vom Kürschner erhebliche Sorgfalt. Sehr helle Farben lassen sich relativ leichter verarbeiten (vor allem einschneiden) als dunklere, da bei den letzteren die Schattierungen wesentlich intensiver sind. Die Rippenzeichnung am Pumpf — bei gutem Material erstreckt sie sich über das ganze Fell — ist bei den einzelnen Fellen oft recht unterschiedlich, so dass beim Sortieren und Einschneiden sehr sorgsam verfahren werden muss. Bei guten Sortimenten wurde vom Händler schon auf eine gewisse Einheitlichkeit geachtet. Die Fellgrößen sind sehr unterschiedlich, die erforderliche Fellzahl für einen Mantel schwankt also zwischen ca. 25 bis 35 Stück. Man sollte aber nicht zu sparsam sein, da die Seiten bei Bueno im Haar oft schwach und das Leder dort dünn und schwammig ist und sie deshalb besser wegfallen sollten.
1. Abschlagen der Klauen
Die Klauen werden, wie üblich, von der Haarseite abgeschlagen. Die Felle legt man dabei immer mit dem Leder nach oben aufeinander.
2. Abstrecken
Im Haufen werden nun fortlaufend von oben weg die Felle befeuchtet; dadurch wird verhindert, daß Wasser an das Haar kommt. Der schöne, seidige Glanz leidet leicht dadurch. Buenos müssen gut fatten, da sie, wie alle Lammarten, besonders leicht zur Schnattenbildung neigen. Erst wenn das Leder bis zur Oberhaut mit Feuchtigkeit durchzogen ist, beginnt man mit dem Abstrecken. Warmes Wasser bzw. etwas Spiritus im Streckwasser fördern das schnellere Durchziehen. Trotzdem muss beim Abstrecken vorsichtig und mit Gefühl vorgegangen werden, denn hauptsächlich am Pumpf reißen bei diesen Fellen leicht Schnatten ein. Der Kopf wird gut ausgestreckt. Die abgestreckten Felle legt man mit der Lederseite nun wieder auf Holz- oder Hartfaserplatten, so daß sie schneller trocken und schön glatt bleiben.
3. Sortieren
Das ganze Sortiment wird nun nach dem Haarcharakter durchgeworfen. Jetzt wird man erst im Hängen entscheiden, indem einige gut passende Felle zusammengesteckt werden, ob mit dem Pumpf nach oben bzw. nach unten gearbeitet wird. Die Schattierungen sind bei den jeweiligen Sortimenten derart unterschiedlich, daß von Fall zu Fall entschieden werden muss, welche Möglichkeit das Moiré ausdrucksvoller zur Geltung kommen lässt. In vielen Fällen wird man mit dem Pumpf nach oben arbeiten, wobei die bogenförmige Rippenzeichnung ausgeprägt zur Geltung kommt. Es gibt, wie schon erwähnt, Felle, wo diese Zeichnung nur im unteren Drittel (Pumpf) prägnant ist. Dieses Material erfordert immer, dass die Felle eingeschnitten werden müssen. Bei guten Sortimenten ist diese Zeichnung im oberen Drittel (Kopf) wieder sichtbar bzw. ist das ganze Fell so gezeichnet. Hier kann man oft die Felle übereinander setzen, wobei saubere und gleichmäßige Übergänge erzielt werden. Diese ganzen Entscheidungen wird man immer vorher treffen, weil beim Sortieren dann schon darauf geachtet werden kann.
Etwas ausgefallenere Felle, die aber vom Gesamtcharakter nicht übermäßig abstechen, reserviert man für den Kragen. Ebenso werden feste Felle für Ärmel und Manschetten beiseite gelegt. Gleichmäßig wird nun der Körper von der Rückenmitte aufgebaut, so daß der ganze Rücken ein schönes, gleichmäßiges Bild gibt. Wenn man die am schönsten und wirkungsvollsten gezeichneten Felle gut über- und nebeneinander bringen kann, wird der typische Bogencharakter, auf einer großen Fläche, hier schon zur Geltung kommen. Große und breit gezeichnete Felle kommen in die untere Mantelpartie. Vor allem soll bei Bueno immer wieder beim Sortieren auf die Lederbeschaffenheit geachtet werden. Man findet oft Felle mit einem leichten, etwas schwammigen Leder. Diese Felle sollten auch für die gleichen Streifen genommen und für solche Bahnen reserviert werden, welche nicht an exponierter Stelle (wie z. B. Rücken) eingeteilt werden. Da diese Felle leicht knittern, können sie einen evtl. Glockenfall sehr nachträglich beeinflussen. Die Streifen müssen übereinander immer und immer wieder im Hängen kontrolliert werden. Die übermäßige Sorgfalt, die man jetzt beim Sortieren aufbringt, kommt einem dann bei der weiteren Verarbeitung zugute. Nach Möglichkeit wird man beim Sortieren darauf achten, daß immer Seite an Seite kommt. Grotzen an Seite zerreißt das Gesamtbild. Wenn auch das festere Grotzenleder, an das schwammigere Seitenleder genäht, mehr Halt verleiht, sollte man nur dann Grotzen an Seite sortieren, wenn es für die materialmäßige Aufteilung erforderlich ist und diesen Streifen nach Möglichkeit im Vorderteil am Armloch anordnen.
Der Ärmel sowie der Kragen sollen sich auch harmonisch in das Gesamtbild einfügen. Wichtig ist dabei die Beachtung des Überganges am Oberarm zum Körper. Bei dem Ärmel wird man meist mit 1 bzw. 1 1/2 Fellen auf die Länge hinkommen.
Datum
Quelle Eigenes Werk
Urheber Rudolf Toursel
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