Das Geheimnis des zweiköpfigen Drachen

Film von Dušan Rapoš (2018)

Das Geheimnis des zweiköpfigen Drachen ist ein tschechisch-slowakischer Musik-Märchenfilm aus dem Jahr 2018 mit dem Sänger Karel Gott.

Film
Titel Das Geheimnis des zweiköpfigen Drachen
Originaltitel Když draka bolí hlava,
Keď Draka Bolí Hlava
Produktionsland Tschechien, Slowakei
Originalsprache Tschechisch, Slowakisch
Erscheinungsjahr 2018
Länge 89 Minuten
Stab
Regie Dušan Rapoš
Drehbuch Petr Šiška
Dušan Rapoš
Produktion Petr Šiška
Dušan Rapoš
Musik Dušan Rapoš
Kamera Jan Duriš
Schnitt Dušan Milko
Besetzung

Handlung Bearbeiten

Die Königskinder Tomík und Barborka sind in den Ferien bei ihren Großeltern in den Bergen, die sich für ihren Lebensabend hier in die Abgeschiedenheit der Natur zurückgezogen haben. Die Kinder genießen das einfache Leben und die Freiheit, die sich ihnen hier bietet. Der Großvater ist nicht nur König, sondern auch Schmied mit der Besonderheit, dass die Esse durch einen zweiköpfigen Drachen befeuert wird. (In der originalen Synchronisation spricht der eine Kopf Tschechisch und der andere Slowakisch.)[1][2]

Der Drache Čmoudík gehört nahezu zur Familie und sitzt sogar mit am Tisch. Abends zieht er sich allerdings in seine Höhle zurück. In der Höhle des Drachen finden die Kinder eine alte Landkarte und Čmoudík erzählt ihnen die Geschichte dazu:

Vor langer Zeit wachte ein großer Drache über das gesamte Königreich, das damals in drei Teile aufgeteilt war. Der Drache verliebte sich eines Tages in die Tochter des Königs aus dem oberen Königreich, doch diese liebte den Prinzen aus dem unteren Königreich. Das machte den Drachen so wütend, dass er – angestachelt durch den boshaften Wurmschneck – gleich beide Königreiche verfluchte. Niemand sollte sich jemals wieder in jemanden aus dem anderen Königreich verlieben können. Würde sich jemand dem widersetzen, solle er sich in einen toten Baum, einen Stein oder ein Vergissmeinnicht verwandeln. Die Bewohner der Königreiche durften sich nur noch zweimal im Jahr, zu den Zeiten der Tagundnachtgleiche, ungestraft treffen. Die Bewohner feiern diese Tage stets ausgelassen und auch die Könige sind mit dabei. Die Königinnen wünschten sich nichts sehnlicher, als dass ihre Kinder doch ein Paar werden könnten, aber der Fluch verbietet ihnen dies. Doch Prinzessin Adelka und Prinz Janko sind die Verbote egal, sie verabreden sich für den nächsten Tag im Wald. Obwohl versteinerte Menschen und auch Bäume sie erschrecken, lassen sie sich nicht davon abbringen, tiefer in den Wald hineinzugehen. So gelangen sie zur Drachenhöhle, die Adelka für sehr unordentlich hält. Sie macht sich daran, etwas aufzuräumen und zu putzen. Als der Drache am Abend in seine Höhle zurückkommt, ist er zunächst verärgert, lässt sich aber schnell von der leckeren Suppe überzeugen, die Adelka für ihn gekocht hatte. Er ist außerdem ganz froh, so abwechslungsreiche Gäste zu haben, denn ansonsten hatte er nämlich nur den Wurmschneck als Gesellschaft. Fortan besuchen Adelka und Janko den Drachen regelmäßig, was dem Wurmschneck gar nicht gefällt.

Beim nächsten Fest der Tagundnachtgleiche verkünden die Könige, in nächster Zeit ihre Kinder, dem Fluch entsprechend getrennt voneinander, zu verheiraten. Das lassen sich Adelka und Janko aber nicht gefallen und treffen sich trotz aller Verbote und Hausarreste. Bei ihrem nächsten Besuch beim Drachen treffen sie ihn sehr unglücklich an. Er trauert um sein Drachenei, das er aus Versehen verloren hatte und das nun im Fluss gelandet war. Janko macht sich auf, das Ei zu suchen, und holt es aus dem Wasser herauf. Nachdem der Drache es warm hält, schlüpft daraus ein zweiköpfiger Drache. Der Wurmschneck wettert natürlich und hält den kleinen Drachen für eine Missgeburt, doch Adelka und Janko meinen, dass zwei Köpfe auch doppelten Verstand haben dürften.

Dem Drachen ist sein Fluch leid, als sich Adelka und Janko ihm gegenüber als Liebespaar offenbaren. Er kann den Fluch zwar nicht selber zurücknehmen, aber er hofft, dass die beiden trotzdem ein Paar werden können, und gibt jedem von ihnen ein Geschenk, das ihnen dabei helfen soll, nicht den Hochzeitswünschen ihrer Eltern nachkommen zu müssen. Die haben nämlich schon diverse Prinzen und Prinzessinnen eingeladen, die sich in Kürze vorstellen. Mit Hilfe der Geschenke des Drachen werden aber alle Heiratskandidaten vertrieben. Ihre Eltern sehen nun ein, dass ihre Kinder füreinander bestimmt sind, und beschließen, gegen den Drachenfluch zu kämpfen. Doch den Fluch zu bannen gelingt nur, wenn sich zwei Königskinder küssen und sich damit opfern würden. Adelka und Janko sind dazu bereit. Sie küssen sich und verwandeln sich auf der Stelle in zwei Vergissmeinnicht. Der alte Drache ist darüber sehr traurig und bedauert sehr, den Fluch seinerzeit ausgesprochen zu haben. Um Adelka und Janko zu erlösen, gäbe es nur die Möglichkeit, sie mit den Sternen vom Kopf des großen Drachen am Himmel anzustrahlen. Er selber schafft das zwar nicht, aber dem kleinen zweiköpfigen Drachen gelingt es, trotz seiner viel zu kurzen Flügel bis zum Himmel zu fliegen und die Sterne zu holen. Nachdem Adelka und Janko ihre menschliche Gestalt wieder zurückerlangt haben, wird ein großes Hochzeitsfest gefeiert.

Tomík und Barborka stellen am Ende der Geschichte fest, dass ihre Großeltern Adelka und Janko sein müssen.

Hintergrund Bearbeiten

Die Dreharbeiten erfolgten in den Beskiden, dem Dreiländereck zwischen Tschechien, Polen und der Slowakei. Karel Gott verkörpert den Großvater und ehemaligen König. Auch seine Töchter Charlotte und Nelly sowie Enkelsohn Aleš spielen in dem Märchenfilm mit. Für die Premiere im MDR-Fernsehen hat der Sänger extra eine deutsche Version des Titelsongs aufgenommen.[3] Die erfolgte durch Synchron- und Tonstudio Leipzig GmbH im Auftrag des MDR. Die Stimme des Drachen wurde von Mario Adorf synchronisiert.[4]

In Tschechien und der Slowakei hatte der Film am 25. Oktober 2018 Premiere. In Deutschland wurde er vom MDR am 13. Juli 2019 erstmals ausgestrahlt. Seine Open-Air-Premiere feiert der Film beim 2. Internationalen Märchenfilm-Festival Fabulix 2019.[2]

Rezeption Bearbeiten

Über den Film schrieb TV Today: „Die naive, laue Allegorie auf die Trennung der ČSSR würde gern an alte Glanzzeiten anschließen, ist aber nur schwer vermittelbar.“[1]

Der Filmdienst kritisiert: „Ausgesprochen dürftig inszenierter, ohne Charme, Tempo und Esprit entwickelter Märchenfilm, der auch Kinder durch seine Einfallslosigkeit enttäuscht. Im Original sprechen die zwei Drachenköpfe Tschechisch und Slowakisch, was den Film obendrein zur plumpen Parabel auf die Geschichte seiner Produktionsländer macht.“[5]

Synchronisation Bearbeiten

Die Synchronisation fand beim Synchron- und Tonstudio Leipzig statt. Das Dialogbuch stammte von Christine Blankenburg, Regie führte Irene Timm und Hans Nenoff, Gesangsregie Sabine Töpfer, der Schnitt Maik Lezius und Redaktion Katrin Schulze.

Rolle Schauspieler Synchronsprecher
Großmutter Kamila Magálová Petra Kelling
Großvater Karel Gott Matthias Hummitzsch
Prinzessin Adelka Zuzana Žáková Elena Weiß
Prinz Jakob Jakub Joblonský Tobias Schormann
Königin Eliška Katerina Brožová Frauke Poolman; Gesang: Sabine Töpfer
König Tadeáš Miroslav Šimunek Jens-Uwe Bogadtke
Wurmschneck Miroslav Noga Gerald Schaale
Königin Anna Zuzana Mauréry Ulrike Mai
Köning Juraj Ján Koleník Peter Reinhardt
Barborka Charlotte Ella Gottová Charlotte Weise; Gesang: Magdalena Sieber
Tomik Aleš Nykodým Janek Spitter
Marco Osmany Lafitta Thorsten Giese
Drachen Peter Pavlík

L’ubomír Piktor

Václav Postránecký

Klaus-Peter Grap

Andreas Rehschuh

Bert Franzke

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b Das Geheimnis des zweiköpfigen Drachen. In: mdr.de. Abgerufen am 5. Oktober 2019.
  2. a b Karel Gott u. a. Demnächst zu sehen: der Film „Das Geheimnis des zweiköpfigen Drachen“! In: smago. 28. Mai 2019, abgerufen am 5. Oktober 2019.
  3. Das Geheimnis des zweiköpfigen Drachen bei mdr.de, abgerufen am 25. Mai 2020.
  4. Details zum Film bei maerchenfilm.info, abgerufen am 25. Mai 2020.
  5. Das Geheimnis des zweiköpfigen Drachen. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 25. Mai 2020.