Dargitz ist ein Ortsteil der Gemeinde Schönwalde im Landkreis Vorpommern-Greifswald im Osten Mecklenburg-Vorpommerns (Deutschland). Die Gemeinde wird vom Amt Uecker-Randow-Tal mit Sitz in der Stadt Pasewalk verwaltet.

Dargitz
Gemeinde Schönwalde
Koordinaten: 53° 32′ N, 13° 56′ OKoordinaten: 53° 32′ 25″ N, 13° 56′ 11″ O
Höhe: 38 m ü. NN
Eingemeindung: 1. Juli 1950
Postleitzahl: 17309
Vorwahl: 03973
Dargitz (Mecklenburg-Vorpommern)
Dargitz (Mecklenburg-Vorpommern)

Lage von Dargitz in Mecklenburg-Vorpommern

Lindenstraße in Dargitz
Dargitz zwischen 1880 und 1920

Geografie Bearbeiten

Dargitz liegt 4 Kilometer nördlich der Stadt Pasewalk, 40 Kilometer südöstlich von Anklam und 23 Kilometer südlich von Ueckermünde. Dargitz und die Gemeinde liegen auf einer Hochfläche mit Erhebungen über 50 m. Zur Uecker fällt das Gelände dann aber bis auf wenige Meter ab. Die Gegend ist von mehreren bahndammartigen Osern durchzogen, die aus der letzten Eiszeit stammen.

Geschichte Bearbeiten

Die frühzeitige Besiedlung wird durch einen kaiserzeitlichen (0 bis 400) Begräbnisplatz mit 3 archäologisch untersuchten Gräbern, eines davon ein Reitergrab, und den nahegelegenen slawischen Burgwall von Stolzenburg archäologisch mit vielen Funden nachgewiesen. Sie sind als Bodendenkmal von regionaler Bedeutung registriert und der Burgwall ist in seiner Form noch teilweise erhalten. Das Gräberfeld gehört nicht zur Gemarkung, liegt aber sehr nahe an Dargitz.

Im Gegensatz dazu wurde Dargitz nicht in den pommerschen Urkunden bis Mitte des 15. Jahrhunderts aufgeführt. In dieser Zeit wurde eine Familie von Dargitz als namensgebende Besitzer genannt. Die schwedischen Matrikelkarten von 1696 zeigen den Ort mit einer Doppelreihe von 18 Gebäuden von Süd nach Nord. 1803 waren 12 Vollbauern mit einer Erbpacht registriert, diese wurde 1836 in Eigentum überführt. 1835 ist laut preußischem Urmesstischblatt die Doppelreihe der Gehöfte entlang der Ortsstraße aufgezeigt. Südlich steht die Kirche und nördlich die Bockwindmühle.

1862 ist folgende Statistik aufgeführt:

  • Gebäude: je eine Kirche, Predigerhaus, Schule, Gerichtshaus; 2 Hirtenhäuser, 35 Wohn- und 56 Wirtschaftsgebäude
  • Gewerbeanwesen: 12 Vollbauern, 1 Krughof, 1 Schmiede, 1 Kirchencolonus, 11 Büdnerstellen
  • Einwohner: 337 in 67 Familien

1871 hatte Dargitz 39 Wohnhäuser mit 73 Haushaltungen und 331 Einwohner, 1867 waren es noch 351. Alle waren Mitglied der evangelischen Konfession.[1] Das Messtischblatt von 1880 zeigt ein kompaktes Dorf mit den Bauernhöfen und den zugehörigen Landarbeiterkaten. Seit 1884 führte südlich am Dorf vorbei die Bahnlinie Neubrandenburg–Stettin, hatte aber keinen Haltepunkt, aber einen Bahnwärter. Das Güterverzeichnis von 1905 registrierte 47 Wohngebäude mit 69 Haushalten und 313 Einwohnern. Bis 1920 ergeben sich laut Messtischblatt keine Änderungen. Auch zu DDR-Zeiten blieb die Struktur erhalten. Nach 1960 waren sicher alle Bauern in einer LPG, aber im Dorf wurde keine Agraranlage errichtet.

Das Kreisgebiet war im Kernbereich identisch mit dem seit 1818 bestehenden Landkreis Ueckermünde, der 1939 um 32 Gemeinden des ehemaligen Landkreises Randow erweitert wurde und 1945 durch die Oder-Neiße-Linie getrennt wurde. Der vorpommersche Kreis wurde am 25. Juli 1952 aus dem zwei Jahre zuvor geschaffenen Kreis Pasewalk ausgegliedert und gehörte nach Auflösung der Länder dem neu gebildeten Bezirk Neubrandenburg an. Am 12. Juni 1994 wurde der Kreis (seit dem 17. Mai 1990 wieder als Landkreis bezeichnet[2]) aufgelöst. Das Gebiet bildete seither bis zur Kreisgebietsreform 2011 zusammen mit Teilen der ebenfalls aufgelösten Landkreise Pasewalk und Strasburg den Landkreis Uecker-Randow.

Kultur und Sehenswürdigkeiten Bearbeiten

Bauwerke Bearbeiten

  • Die Kirche Dargitz ist eine Feldsteinkirche aus der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts, dessen Turmaufsatz im Jahr 1978 erneuert wurde. Im Innern steht unter anderem ein Altarretabel aus dem Anfang des 18. Jahrhunderts.
  • Bauernhöfe und Dorfstruktur

Grünflächen und Naherholung Bearbeiten

  • Oser von Sandkrug über Schönwalde bis Stolzenburg 4,2 km lang und östlich neben Dargitz zwei kürzere Oser.

Wirtschaft und Infrastruktur Bearbeiten

Verkehr Bearbeiten

Südwestlich des Ortes verläuft die A 20. Östlich des Ortes verläuft seit 1863 die Bahnstrecke Greifswald–Stralsund und ebenfalls östlich die Bundesstraße 109.

Über die nahe Stadt Pasewalk bestehen Bahn- und Straßen- sowie Autobahnanschlüsse in alle Richtungen. Der Flugplatz Pasewalk befindet sich in der Nähe des Ortsteils Stolzenburg, in Franzfelde.

Persönlichkeiten Bearbeiten

  • Friedrich Wilda (* 1866 in Dargitz; † 1941 in Neustrelitz), Mediziner und Politiker, 1919 erster Landtagspräsident von Mecklenburg-Strelitz

Literatur Bearbeiten

  • Heinrich Berghaus: Landbuch des Herzogtums Pommern und des Fürstentums Rügen, II. Teil – Band I., Die Kreise Demmin, Anklam, Usedom-Wollin und Ückermünde, Anklam 1868, S. 968.
  • Königl. Statistisches Büro, „Gemeinden und Gutsbezirke und ihre Bevölkerung“, III. Provinz Pommern, Volkszählung vom 1. Dez. 1871, Berlin 1874.

Weblinks Bearbeiten

Commons: Dargitz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Königl. Statistisches Büro, „Gemeinden und Gutsbezirke und ihre Bevölkerung“, III. Provinz Pommern, Volkszählung vom 1. Dez. 1871, Berlin 1874
  2. Gesetz über die Selbstverwaltung der Gemeinden und Landkreise in der DDR (Kommunalverfassung) vom 17. Mai 1990, im Gesetzblatt der DDR 1990, Teil I Nr. 28 vom 25. Mai 1990, S. 255ff., Digitalisat.