Daniel Van Buyten

belgischer Fußballspieler
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Daniel Van Buyten (* 7. Februar 1978 in Chimay) ist ein ehemaliger belgischer Fußballspieler.

Daniel Van Buyten
Daniel Van Buyten (2013)
Personalia
Geburtstag 7. Februar 1978
Geburtsort ChimayBelgien
Größe 197 cm
Position Innenverteidiger
Junioren
Jahre Station
1986–1989 JS Froidchapelle
1989–1990 JSG Lammetal
1990–1991 JS Froidchapelle
1991–1993 Olympic Charleroi
1993–1994 UBS Auvelais
1994–1997 FC Somzée
Herren
Jahre Station Spiele (Tore)1
1997–1999 Sporting Charleroi 19 0(1)
1999–2001 Standard Lüttich 57 0(7)
2001–2004 Olympique Marseille 76 (12)
2004 → Manchester City (Leihe) 5 0(0)
2004–2006 Hamburger SV 61 0(7)
2006–2014 FC Bayern München 158 (20)
2010–2012 FC Bayern München II 2 0(0)
Nationalmannschaft
Jahre Auswahl Spiele (Tore)
2000 Belgien U-18 1 0(0)
1999 Belgien U-21 6 0(1)
2001–2014 Belgien 84 (10)
1 Angegeben sind nur Ligaspiele.

Vereinskarriere Bearbeiten

Van Buyten ist der Sohn eines belgischen Berufscatchers[1] und einer Deutschen. Er begann mit dem Fußballspielen im Nachwuchs von JS Froidchapelle. Während eines einjährigen Aufenthalts bei seiner Großmutter im niedersächsischen Bad Salzdetfurth spielte er bei der JSG Lammetal (Jugendspielgemeinschaft SV Eintracht Bad Salzdetfurth, VfB Bodenburg und SV Wehrstedt 65). Anschließend kehrte er zu JS Froidchapelle zurück und spielte dann für Olympic Charleroi. Seine nächsten beiden Stationen waren UBS Auvelais und der FC Somzée. Bei allen Klubs spielte er als Stürmer.[2]

1997 unterschrieb Daniel Van Buyten bei Sporting Charleroi seinen ersten Kontrakt im Berufsfußball. Er war zwar für den Angriff vorgesehen,[2] spielte dann aber als Verteidiger. 1999 wechselte Daniel Van Buyten zu Standard Lüttich. Mit seinen Leistungen weckte er auch das Interesse ausländischer Klubs und wechselte für elf Millionen Euro zu Olympique Marseille.[2] In seiner zweiten Saison markierte er als Innenverteidiger sechs Tore und wurde zum besten Verteidiger der Ligue 1 gewählt.[2] In der Winterpause der Saison 2003/04 wechselte Van Buyten für ein halbes Jahr auf Leihbasis zu Manchester City. Dort gab er am 8. Februar 2004 (24. Spieltag) in der Premier League gegen Birmingham City seinen Einstand. In der Folge kam er allerdings wegen eines Muskelfaserrisses und einer Rotsperre lediglich zu vier weiteren Einsätzen.[2] Das Spiel gegen Leeds United am 29. Spieltag – er wurde in der 75. Minute vom Platz gestellt – war sein letztes Spiel für City.

Zur Spielzeit 2004/05 wechselte Daniel Van Buyten für eine Ablösesumme von 3,8 Millionen Euro von Olympique Marseille zum Bundesligisten Hamburger SV.[2] Sein erstes Spiel für den HSV absolvierte er gleich als Mannschaftskapitän am 7. August 2004 (1. Spieltag) bei der 0:2-Niederlage gegen den FC Bayern München. In seiner ersten Saison für den HSV kam er auf 34 Bundesligaspiele und erzielte dabei fünf Tore.[3] Über den UEFA Intertoto Cup 2005 gelang dem Verein daraufhin die Qualifikation für den UEFA-Pokal 2005/06, in dem Van Buyten in allen zehn Spielen zum Einsatz kam und dabei zwei Tore erzielte. In der Folgesaison 2005/06 kam Van Buyten derweil zu 27 Einsätzen und erzielte zwei Tore. Zum Ende der Saison stand für den HSV der dritte Tabellenplatz, wodurch dieser die Qualifikationsrunde zur Champions League erreichte.

Ab der Saison 2006/07 spielte Van Buyten für den FC Bayern München. Trainer Ottmar Hitzfeld setzte in der Saison 2007/08 auf die Innenverteidiger Lúcio und Martín Demichelis, so dass Van Buyten nur selten zum Einsatz kam. In der Saison 2008/09 erlangte er einen Stammplatz in der Dreierkette neben Demichelis und Lúcio der Verteidigung. In der Saison 2009/10 erkämpfte sich Van Buyten unter dem neuen Trainer Louis van Gaal einen Stammplatz in der Innenverteidigung und verlängerte vorzeitig am 4. Februar 2010 seine Vertragslaufzeit bis Sommer 2012. Bei der 2:3-Niederlage am 27. November 2011 beim 1. FSV Mainz 05 erzielte van Buyten erstmals in seiner Karriere zwei Tore in einem Erstligaspiel.

Am 30. April 2012 verlängerte er seinen zum Saisonende auslaufenden Vertrag um ein Jahr bis zum 30. Juni 2013,[4] im Juni 2013 erneut um ein weiteres Jahr.[5] Er gewann mit den Bayern in der Saison 2012/13 die Champions League, in der er – trotz Kritik im Bezug auf sein Alter und großer Konkurrenz auf seiner Position – sechs Spiele bestritt. Unter anderem spielte er in der K.O.-Phase gegen Juventus Turin sowie den FC Barcelona, wenn auch anfangs durch eine Rotsperre Jérôme Boatengs begünstigt. Damit war er nach Eric Gerets (PSV Eindhoven, 1988) erst der zweite Belgier, der die wichtigste Trophäe im europäischen Fußball gewinnen konnte.

In der Saison 2013/14 gewann Van Buyten sein viertes Double mit den Bayern. Er bestritt in der Bundesliga etwa dieselbe Anzahl an Spielen (12) wie in der vorherigen Saison, im Pokalfinale gegen Borussia Dortmund wurde er in der Verlängerung für Pierre-Emile Højbjerg eingewechselt. Sein zum 30. Juni 2014 auslaufender Vertrag beim FC Bayern wurde nicht verlängert und er gab am 14. August sein Karriereende bekannt.[6]

Nationalmannschaft Bearbeiten

 
Van Buyten (hinten rechts) vor dem Länderspiel gegen Österreich (2011)

Am 28. Februar 2001 debütierte Daniel Van Buyten für die Nationalmannschaft Belgiens beim 10:1-Sieg gegen San Marino und stand dabei in der Anfangsformation.[7] Nach seiner zweiten Partie am 24. März 2001 im WM-Qualifikationsspiel gegen Schottland, in der er ein Tor erzielte, dauerte es mehrere Monate bis zu seinem nächsten Länderspiel. Am 13. Februar 2002 wurde Van Buyten schließlich beim 1:0-Sieg im Brüsseler König-Baudouin-Stadion gegen Norwegen in der Anfangsformation aufgeboten und wurde nach den folgenden Partien in den belgischen Kader zur Weltmeisterschaft 2002 aufgenommen. Dort kam Van Buyten in allen vier Spielen zum Einsatz und spielte auch hierbei durch. Am 11. Oktober 2003 machte er im Qualifikationsspiel zur Fußball-Europameisterschaft 2004 gegen Estland sein vorerst letztes Spiel für die Nationalauswahl. In der Folgezeit verlor er wegen einer Verletzung seinen Stammplatz in der Nationalmannschaft an Vincent Kompany.[2] Am 18. August 2004 kehrte er in die Nationalmannschaft zurück, als er beim 2:2-Unentschieden in Oslo gegen Norwegen in der 66. Minute für Kompany eingewechselt wurde. Seither gehörte er erneut zum Stamm der belgischen Nationalmannschaft.

Bei der Weltmeisterschaft 2014 stand Daniel Van Buyten in jedem Spiel in der Startaufstellung. Belgien erreichte das Viertelfinale und schied gegen Argentinien nach einem 0:1 aus.

Am 14. August 2014 gab er ebenfalls das Ende seiner Karriere in der Nationalmannschaft bekannt.[8]

Nach dem Karriereende Bearbeiten

Von September 2015 bis zu seinem Rücktritt im Februar 2017 war er Vize-Präsident sowie Berater des Präsidenten Bruno Venanzi[9] und sportlicher Berater von Standard Lüttich.[10]

Erfolge Bearbeiten

International

National

Weblinks Bearbeiten

Commons: Daniel Van Buyten – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Daniel Van Buyten im Munzinger-Archiv (Artikelanfang frei abrufbar), abgerufen am 11. März 2014
  2. a b c d e f g Sebastian Wolff: Ein Hüne für Hamburg. kicker online, 21. Juni 2004, abgerufen am 9. April 2013.
  3. Matthias Arnhold: Daniel Van Buyten – Matches and Goals in Bundesliga. RSSSF, 16. November 2017, abgerufen am 27. November 2017.
  4. Van Buyten bleibt bis 2013 ein Bayer, fcbayern.telekom.de vom 30. April 2012
  5. Perfekt! Ribery verlängert bis 2017 (Memento des Originals vom 8. Juni 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.sport1.de, sport1.de vom 6. Juni 2013.
  6. Meldung auf Kicker.de
  7. Karel Stokkermans: Daniel Van Buyten – International Appearances. RSSSF, 16. November 2017, abgerufen am 27. November 2017.
  8. fifa.com: „Langjähriger Bayern-Profi van Buyten beendet Karriere“ (Memento vom 14. August 2014 im Internet Archive)
  9. C'est officiel: Daniel Van Buyten devient le bras droit de Bruno Venanzi au Standard
  10. Daniel Van Buyten l'affirme: "Les Diables doivent faire mieux qu'au Brésil, ils ont tout en main pour ça"