Daniel Brière

kanadischer Eishockeyspieler

Daniel Jean-Claude „Danny“ Brière (* 6. Oktober 1977 in Gatineau, Québec) ist ein ehemaliger kanadischer Eishockeyspieler und derzeitiger -funktionär. Für die Phoenix Coyotes, Buffalo Sabres, Philadelphia Flyers, Canadiens de Montréal und Colorado Avalanche absolvierte der Center insgesamt 1.097 Spiele in der National Hockey League (NHL). Zudem wurde er mit der kanadischen Nationalmannschaft in den Jahren 2003 und 2004 Weltmeister und nahm darüber hinaus zweimal am NHL All-Star Game teil. Seit März 2023 ist er als General Manager der Philadelphia Flyers tätig.

Kanada  Daniel Brière

Geburtsdatum 6. Oktober 1977
Geburtsort Gatineau, Québec, Kanada
Größe 178 cm
Gewicht 82 kg

Position Center
Nummer #48
Schusshand Rechts

Draft

NHL Entry Draft 1996, 1. Runde, 24. Position
Phoenix Coyotes

Karrierestationen

1994–1997 Voltigeurs de Drummondville
1997–2003 Phoenix Coyotes
2003–2007 Buffalo Sabres
2004–2005 SC Bern
2007–2013 Philadelphia Flyers
2012 Eisbären Berlin
2013–2014 Canadiens de Montréal
2014–2015 Colorado Avalanche

Karriere Bearbeiten

Daniel Brière wurde beim NHL Entry Draft 1996 in der ersten Runde an 24. Position von den Phoenix Coyotes ausgewählt. Nach drei Jahren in der Ligue de hockey junior majeur du Québec mit sehr hohen Scorerwerten wechselte Brière 1997 zum AHL-Team Springfield Falcons. Ein Jahr später wechselte er bereits ins Team der Phoenix Coyotes. 2002 folgte der Wechsel zu den Buffalo Sabres. Im Frühling 2004 war Brière maßgeblich am WM-Titel Kanadas beteiligt, zusammen mit Dany Heatley sorgte er für großes Aufsehen. Die Lockout-Saison verbrachte er zusammen mit Dany Heatley in der Schweizer NLA beim SC Bern. Brière scheiterte mit dem SC Bern im Halbfinale am späteren Meister HC Davos mit 2:4-Siegen. Dennoch gestaltete sich sein Engagement bei den Bernern als gelungen, er erzielte in 47 Spielen 18 Tore und gab 35 Torvorlagen.

 
Brière im Trikot der Philadelphia Flyers (2011)

In der Saison 2005/06 gelang Brière mit den Buffalo Sabres der Einzug in die Eastern Conference Finals. Darüber hinaus fungierte Brière ab dieser Saison gemeinsam mit Chris Drury als Assistenzkapitän der Sabres. Am 5. Dezember 2006 erzielte er gegen die Tampa Bay Lightning seinen ersten Hattrick in der NHL. Im Januar 2007 wurde er für das 55. NHL All-Star Spiel nominiert, da er in der Eastern Conference die zweitmeisten Stimmen bekommen hatte. Beim All-Star Game erzielte mit einem Tor und vier Assists die zweithöchste Punkteausbeute eines Spielers in der NHL-Geschichte und wurde zum Most Valuable Player des All-Star Game gewählt. In den Playoffs erreichte er mit den Sabres erneut das Eastern-Conference-Finale und war bester Scorer seines Teams in der regulären Saison.

Im Sommer 2007 lief sein Vertrag in Buffalo aus und er wechselte zu den Philadelphia Flyers. Er erhielt für acht Jahre insgesamt 52 Millionen US-Dollar, wovon er alleine zehn Millionen im ersten Jahr erhielt, was ihn für die Saison 2007/08 neben Scott Gomez und Thomas Vanek zum bestbezahlten Spieler der NHL machte.[1] In seiner ersten Saison im Trikot der Flyers konnte er zwar nicht an die vorherigen Leistungen in Buffalo anknüpfen, war jedoch hinter Mike Richards der punktbeste Offensivakteur der Mannschaft. Brière war Bestandteil eines großen personellen Umbruchs bei Philadelphia, die nach schlechten Leistungen in den Vorjahren bis ins Eastern-Conference-Finale der Play-offs einzogen. Insgesamt war Brière mit neun Toren und sieben Vorlagen in den Play-offs erfolgreich. Die folgende Saison 2008/09 war für Brière von einer Vielzahl an Verletzungen geprägt, sodass er insgesamt nur 29 Partien in der regulären Spielzeit absolvierte, in denen er insgesamt 25 Scorerpunkte markierte.

Im Februar 2010 gelang dem Kanadier im Spiel gegen die Canadiens de Montréal ein Hattrick, wobei jeder seiner drei Treffer in unterschiedlichen Spielsituationen fiel (Überzahl, 5 gegen 5 und ein Penalty). In den Play-offs bildete Brière zusammen mit Scott Hartnell und Ville Leino die herausragende Angriffsreihe beim Einzug der Flyers in das Stanley-Cup-Finale. Insgesamt erzielte der Rechtsschütze 12 Tore sowie 18 Vorlagen und stellte damit einen neuen Franchiserekord der Flyers für die meisten Scorerpunkte in den Play-offs auf. Im Januar 2011 nahm Brière als Ersatz für Jarome Iginla am All-Star Game teil und konnte dabei zwei Torerfolge verbuchen. In der Saison 2011/12 erzielte der Kanadier beim 3:2-Erfolg gegen die Ottawa Senators einen Hattrick und somit alle drei Treffer für die Flyers. In den Play-offs konnte er erneut mit offensivstarken Leistungen in Form von acht Toren in elf Spielen überzeugen, das Ausscheiden seiner Mannschaft gegen die New Jersey Devils in der zweiten Runde jedoch nicht verhindern.

Im Oktober 2012 unterschrieb Daniel Brière auf Grund des Lockouts der NHL-Saison 2012/13 einen Vertrag bei den Eisbären Berlin aus der Deutschen Eishockey Liga.[2] Er bestritt 21 Partien für die Hauptstädter, ehe er aufgrund einer Verletzung bis zur Beendigung des Spielerstreiks ausfiel. Im Juni 2013 wurde sein Kontrakt von den Flyers jedoch frühzeitig ausbezahlt (buy out). Am 4. Juli 2013 unterzeichnete Brière einen Zweijahresvertrag bei den Canadiens de Montréal. Nach einer Spielzeit in Montréal transferierten ihn die Canadiens zur Colorado Avalanche im Tausch gegen Flügelstürmer Pierre-Alexandre Parenteau und ein Fünftrunden-Wahlrecht für den NHL Entry Draft 2015.[3] Nach der Saison 2014/15, mit Auslaufen seines Vertrages in Colorado, gab er am 17. August 2015 das Ende seiner aktiven Karriere bekannt.[4]

Anschließend wechselte Brière ins Management, als er 2018 bei den neu gegründeten Maine Mariners aus der ECHL die Position des General Managers übernahm. Zugleich war er in beratender Funktion für die Philadelphia Flyers tätig, bei denen er im Februar 2022 zum Assistenten von General Manager Chuck Fletcher ernannt wurde. Als Fletcher dann im März 2023 entlassen wurde, übernahm Brière vorerst interimsweise die sportliche Leitung des Teams, ehe er im Mai 2023 fest als General Manager installiert wurde.

Erfolge und Auszeichnungen Bearbeiten

International Bearbeiten

Karrierestatistik Bearbeiten

Reguläre Saison Playoffs
Saison Team Liga Sp T V Pkt SM Sp T V Pkt SM
1994/95 Voltigeurs de Drummondville LHJMQ 72 51 72 123 54 4 2 3 5 2
1995/96 Voltigeurs de Drummondville LHJMQ 67 67 96 163 84 6 6 12 18 8
1996/97 Voltigeurs de Drummondville LHJMQ 59 52 78 130 86
1997/98 Springfield Falcons AHL 68 36 56 92 42 4 1 2 3 4
1997/98 Phoenix Coyotes NHL 5 1 0 1 2
1998/99 Springfield Falcons AHL 13 2 6 8 20 3 0 1 1 2
1998/99 Las Vegas Thunder IHL 1 1 1 2 0
1998/99 Phoenix Coyotes NHL 64 8 14 22 30
1999/00 Springfield Falcons AHL 58 29 42 71 56
1999/00 Phoenix Coyotes NHL 13 1 1 2 0 1 0 0 0 0
2000/01 Springfield Falcons AHL 30 21 25 46 30
2000/01 Phoenix Coyotes NHL 30 11 4 15 12
2001/02 Phoenix Coyotes NHL 78 32 28 60 52 5 2 1 3 2
2002/03 Phoenix Coyotes NHL 68 17 29 46 50
2002/03 Buffalo Sabres NHL 14 7 5 12 12
2003/04 Buffalo Sabres NHL 82 28 37 65 70
2004/05 SC Bern NLA 36 17 29 46 26 11 1 6 7 2
2005/06 Buffalo Sabres NHL 48 25 33 58 48 18 8 11 19 12
2006/07 Buffalo Sabres NHL 81 32 63 95 89 16 3 12 15 16
2007/08 Philadelphia Flyers NHL 79 31 41 72 68 17 9 7 16 20
2008/09 Philadelphia Flyers NHL 29 11 14 25 26 6 1 3 4 8
2008/09 Philadelphia Phantoms AHL 3 1 4 5 2
2009/10 Philadelphia Flyers NHL 75 26 27 53 71 23 12 18 30 18
2010/11 Philadelphia Flyers NHL 77 34 34 68 87 11 7 2 9 14
2011/12 Philadelphia Flyers NHL 70 16 33 49 69 11 8 5 13 4
2012/13 Eisbären Berlin DEL 21 10 24 34 24
2012/13 Philadelphia Flyers NHL 34 6 10 16 10
2013/14 Canadiens de Montréal NHL 69 13 12 25 30 16 3 4 7 4
2014/15 Colorado Avalanche NHL 57 8 4 12 18
LHJMQ gesamt 198 170 246 416 232 18 15 22 37 24
AHL gesamt 172 89 133 222 150 7 1 3 4 6
NHL gesamt 973 307 389 696 744 124 53 63 116 98

International Bearbeiten

Vertrat Kanada bei:

Jahr Team Veranstaltung Resultat Sp T V Pkt SM
1997 Kanada Jun.-WM   7 2 4 6 2
2003 Kanada WM   9 4 5 9 6
2004 Kanada WM   9 2 6 8 6
Junioren gesamt 7 2 4 6 2
Herren gesamt 18 6 11 17 12

(Legende zur Spielerstatistik: Sp oder GP = absolvierte Spiele; T oder G = erzielte Tore; V oder A = erzielte Assists; Pkt oder Pts = erzielte Scorerpunkte; SM oder PIM = erhaltene Strafminuten; +/− = Plus/Minus-Bilanz; PP = erzielte Überzahltore; SH = erzielte Unterzahltore; GW = erzielte Siegtore; 1 Play-downs/Relegation; Kursiv: Statistik nicht vollständig)

Weblinks Bearbeiten

Commons: Daniel Brière – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Joël Wüthrich: Top Hockey – Sonderausgabe – Yearbook 2007–2008. Châtelaine GE September 2007, S. 119.
  2. Giroux, Briere sign with Berlin of German Elite League. The Sports Network, 4. Oktober 2012, abgerufen am 4. Oktober 2012 (englisch).
  3. Avalanche Acquires Briere from Montreal. Colorado Avalanche, 30. Juni 2014, abgerufen am 9. Juli 2014 (englisch).
  4. "J'ai joué mon dernier match" – Daniel Brière In: LeDroit, 17. August 2015 (französisch)